Internationale Top-Unis wirklich besser als Deutsche?

Historisch gab es z.B. liberale Philosophen (8. Klasse Geschichtsunterricht), die der Ansicht waren, dass der Staat ausschließlich für die militärische Verteidigung und die Bekämpfung von Verbrechen zuständig ist. Wer sich etwas tiefer mit Ideengeschichte beschäftigt, wird erstaunt sein, wie gering der Umfang der Gebiete ist, die man historisch meist der staatlichen Zuständigkeit zugeschrieben hat, selbst um dunklen Mittelalter.
Den reinen Nachtwächterstaat des Liberalismus hat es allerdings realiter nie gegeben. Außerdem müßte man wohl berücksichtigen, daß 1. so manche heutige Tätigkeitsgebiete einfach noch nicht existierten, und 2. "Staat", wie wir ihn verstehen, etwas ist, das überhaupt erst im Laufe der Neuzeit entstanden ist. Vormodernen politischen Verbänden fehlen oft nach verbreiteter Lehre wesentliche Merkmale, wie z.B. Gewaltmonopol und abgeschlossenes Hoheitsgebiet.
 
Hier mitzuhalten, würde ein Vollzeit-Job. Zumal inzwischen mehrere Themen parallel diskutiert werden. Deshalb nur noch ein kurzer Hinweis von meiner Seite:

Die Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen ist bei den meisten politisch aktiven Gruppierungen gering. Weshalb sollte sie auch hoch sein? Sie wird nur so weit aufrecht erhalten, wie es für den Erhalt der gesellschaftlichen Akzeptanz erforderlich ist. Die politische Willensbildung hat das Ziel, die gegenteilige Meinung zu überwinden. Toleranz ist da das falsche Mittel. Ein Beispiel ist die üble Spiegel Online Webseite: Es gibt zu den dämlichsten Themen jeweils ein "Forum" (wird moderiert und zensiert und ist im übrigen von Putins Trollen überschwemmt, die von St. Petersburg aus putin-freundliche Kommentare da reinhämmern), aber zu allen Islam-, Pegida- und Migrantenthemen wird grundsätzlich keines eröffnet. Der SpOn-Pöbel könnte sich da ja nicht im Sinne des Erfinders auskotzen und das will man nicht.

Diese Form der Plattform-Beschränkung stört niemanden, dessen persönliche Überzeugung damit konform geht. Die Denkrichtung der political correctness kann sich allerdings ändern und Denkweisen, die heute noch akzeptiert sind, könnten morgen abgelehnt werden. Und plötzlich wird es diejenigen stören, die sich heute noch zufrieden zurücklehnen und denken: "Was stört mich eine begrenzte Meinungsfreiheit, es sind ja nur die Doofen, die sich nicht äußern können."
 
Wie kann man denn bitte Homosexualität "ablehnen"? Man z.B. kann ablehnen, dass Homosexualität offen kundgetan, praktiziert, darüber (z.B. an Schulen) informiert oder auch vom Staatsanwalt nicht bestraft wird. Aber etwas natürliches und Lebewesen immanentes ist nunmal vorhanden und kann nicht "abgelehnt" werden. Wenn man das tut, ist man gefährlich nahe hier dran:

Es hat lange gedauert, bis sich die Erkenntnis gesellschaftlich gefestigt hat, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht sein freier Wille oder ein Spieltrieb ist, sondern eine feste innere Ausrichtung. Dass heute auch viele Heterosexuelle für eine gleichwertige Würdigung der Homosexualität eintreten, war bis vor kurzem noch keine Selbstverständlichkeit. Insofern kann ich es nachvollziehen, dass viele aus der älteren Generation dies noch als ungewohnt und befremdlich empfinden. Diese Gruppe als intolerant und homophob hinzustellen, schießt übers Ziel hinaus. Eine Überzeugung lässt sich nicht von heute auf morgen durch Umerziehung umpolen. Solange die Menschen ihr ablehnendes Empfinden für sich behalten, ist schon viel erreicht.
 
Solange die Menschen ihr ablehnendes Empfinden für sich behalten, ist schon viel erreicht.

Nun, zum einen behalten die Leute ihr ablehnendes Empfinden ja nicht für sich, sondern versuchen es mit kuriosen Argumenten zu begründen. Und zum anderen erschließt sich mir nicht, warum gesellschaftlich und wissenschaftlich nicht haltbare/tragbare Positionen dann nicht schlimm sein sollten, wenn man das nur nicht an die Öffentlichkeit trägt.

Hier mitzuhalten, würde ein Vollzeit-Job. Zumal inzwischen mehrere Themen parallel diskutiert werden. Deshalb nur noch ein kurzer Hinweis von meiner Seite:
Ich bin auch nur zufällig über die Diskussion gestolpert und hatte nur einen besonders kuriosen Satz rausgegriffen...

Ein Beispiel ist die üble Spiegel Online Webseite: Es gibt zu den dämlichsten Themen jeweils ein "Forum" (wird moderiert und zensiert und ist im übrigen von Putins Trollen überschwemmt, die von St. Petersburg aus putin-freundliche Kommentare da reinhämmern), aber zu allen Islam-, Pegida- und Migrantenthemen wird grundsätzlich keines eröffnet. Der SpOn-Pöbel könnte sich da ja nicht im Sinne des Erfinders auskotzen und das will man nicht.

Naja. Wer nur mal ein bisschen im Netz unterwegs ist, auch auf Seiten von "seriösen" Anbietern, merkt ja schnell, dass es bei Themen wie Islam und Migration von nicht nur saudummen, sondern auch ausländerfeindlichen, rassistischen und volksverhetzenden Beiträgen nur so wimmelt. Dass ein Betreiber das eingrenzen möchte, ist nur zu verständlich.
 
Dich stört also das Äussern einer Meinung, die gegen kein Gesetz verstösst. Vielsagend.

Viel plumper geht es wahrlich nicht mehr. Du unterstellst mir Dinge, ich offensichtlich nicht gesagt habe - wie jeder auch einfach nachlesen kann in den von dir zitierten Stellen. Dennoch extra für dich zur Erläuterung: Mich stört nicht das Äußern einer Meinung, die gegen kein Gesetz verstößt. Sondern mich stört, wenn man es mit absurden Argumenten zu begründen versucht. Davon unabhängig gilt natürlich: "Si tacuisses, philosophus mansisses".

Wenn jemand - um beim Beispiel zu bleiben - Homosexualität ablehnt (Was entgegen Deiner Behauptung durchaus möglich ist. Auch ohne den erwartbaren Keulenzusatz.), dann ist das eine völlig legitime Empfindung, auch wenn Du persönlich sie nicht teilst.

Achwas! Dann erkläre mir doch bitte, wie man Homosexualität ablehnen kann.
 
Ich fände es auch hilfreich, etwas auszuführen, was "Homosexualität ablehnen" heißen soll. Die Einstellungen, die mir bei einer so umfassenden Formulierung in den Sinn kommen, sind auch eher härtere als die Oma Erna, die beim Tagesschaubericht vom CSD den Kopf schüttelt und "mei, früher hätten sich die Leut des nur im Hinterzimmer getraut" murmelt...
 
Dass ein Betreiber das eingrenzen möchte, ist nur zu verständlich.

Diskussionen sind zu unterbinden, weil die falsche Meinung Gehör finden könnte? Das ist aber eine seltsame Einstellung zu Diskussionsforen. Es würde doch vollkommen ausreichen, strafrechtlich relevante Einträge zu blockieren. Ich vermute dahinter vielmehr eine politisch motivierte Weichenstellung. Diese darf ein privater Betreiber selbstverständlich gerne vornehmen, dann bin ich aber Partei und nicht mehr Presse.
 
Diskussionen sind zu unterbinden, weil die falsche Meinung Gehör finden könnte?
Sagt' ich denn das?

Das ist aber eine seltsame Einstellung zu Diskussionsforen. Es würde doch vollkommen ausreichen, strafrechtlich relevante Einträge zu blockieren. Ich vermute dahinter vielmehr eine politisch motivierte Weichenstellung. Diese darf ein privater Betreiber selbstverständlich gerne vornehmen, dann bin ich aber Partei und nicht mehr Presse.

Angesichts der Reichweite von SPON und der Masse der Kommentare ist eine vollständige Prüfung aller Beiträge auf strafrechtliche Relevanz leider kaum möglich. Bevor ein Betreiber selbst in Verruf gerät oder sich gar juristischen Konsequenzen ausgesetzt sieht, ist es halt einfacher die Kommentarfunktion ganz zu unterbinden. Aus Sicht der Meinungsfreiheit sicherlich nicht gut, aus Sicht des Betreibers solcher Seiten allerdings nur zu verständlich.

Im übrigen heißt das ja nicht, dass man sich im Netz nicht mehr kritisch äußern dürfte. Dafür gibt es ja mehr als genug Seiten.


Ich fände es auch hilfreich, etwas auszuführen, was "Homosexualität ablehnen" heißen soll.
Auf Ausführungen/Begründungen kann man bei Classic erfahrungsgemäß lange warten.
 
Diskussionen sind zu unterbinden, weil die falsche Meinung Gehör finden könnte? Das ist aber eine seltsame Einstellung zu Diskussionsforen. Es würde doch vollkommen ausreichen, strafrechtlich relevante Einträge zu blockieren. Ich vermute dahinter vielmehr eine politisch motivierte Weichenstellung. Diese darf ein privater Betreiber selbstverständlich gerne vornehmen, dann bin ich aber Partei und nicht mehr Presse.

Nein, Diskussionen sind zu unterbinden wenn voraussehbar ist dass sie eine stark überdurchschnittliche Arbeitsbelastung der Moderatoren/Zensoren bedeuten. Wenn ich weiss dass a) in Massen strafrechtlich relevante Kommentare kommen werden, die b) einen Großteil meines Stammpublikums abstoßen und daher potentiell für mein Business nicht gut sind, und die c) von mir aus rechtlichen Gründen entfernt werden müssen, dann mache ich doch die Tür gar nicht erst auf, oder? Da muss man gar nicht verschwörungstheoretisch werden.

Und wieso Du der Presse grundsätzlich eine politisch motivierte Weichenstellung untersagen willst, ihr verbieten willst Partei zu sein, das musst Du mir bitte erklären. Das ist mir neu.
 
Es stört Dich also, wenn jemand öffentlich eine (Dir nicht genehme) Meinung mit Dir nicht genehmen Argumenten untermauert. Genau das, was ich schrieb, nur anders ausgedrückt.

Weiss nicht was Du Dich ereiferst. Das halte ich für völlig normal. Wenn jemand Blödsinn redet stört mich das. Ich widerspreche, oder ich ignoriere das auf die eine oder andere Art, aber es stört mich.

Wenn Du da aufgrund ausführlicher Selbstgespräche ein dickeres Fell hast ist das ja schön für Dich...
 
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