Werte Stilfreunde,
zunächst möchte ich es nicht versäumen, den Usern Amanpuri, Dorian und TomE für Ihre Unterstützung zu danken. Besser hätte ich mich selber auch nicht verteidigen können. Aber da sind wir doch auch schon beim Punkt. Warum muss ich verteidigt werden lieber Tobias?
Wer sind Sie, daß
Sie festlegen, ob mein Betrag angebracht ist oder nicht? Und warum greifen
Sie mich an, ob meiner beruflich bedingten Abwesenheit in der kürzeren Vergangenheit? Wenn Sie sich die Anzahl meiner Beiträge ansehen, dann sollten Sie erkennen, daß ich hier schon das ein oder andere Mal sehr leidenschaftlich diskutiert habe - und das auch ohne Ihre Erlaubnis.
Es tut mir auch unendlich leid, daß ich
Sie nicht vorher gefragt habe, ob ich ohne oder mit Emozionen antworten soll. Kommt nicht wieder vor...
Im Leben wird oft gesagt, "wer schreit hat unrecht", aber hier geht es so, wer sich nicht mehr zu helfen weiss, behauptet alle anderen hätten keinen Stil... naja auch ne Möglichkeit...
Nun aber zurück zu einer gesitteten Diskussion. So sehr ich mich auch über die Unterstützung einiger Mitforanten gefreut habe, so sehr wiederspricht es dem eigentlichen Wesen einer Diskussion. Es kann doch nicht darum gehen, Thesen aufzustellen, dann möglichst viele Unterstützer zu finden um dann Lager zu bilden. Für mich stellt das Wesen einer Diskussion die Möglichkeit dar, mein Wissen und meinen Horizont zu erweitern. Dafür muss ich aber offen sein, auch andere Meinungen zu respektieren und im besten Fall sogar zu akzeptieren! Einfach ausgedrückt: Leben und leben lassen. Als konkretes Beispiel möchte ich meine Diskussion mit Sander bezüglich Doppelmanschette bei Sporthemden anführen. Wir waren damals nicht einer Meinug und sind es auch heute nicht. Trotzdem schätze ich Sander (und sehr viele andere auch) über die Massen als tollen Gesprächspartner. Dies mal nur als kleiner Denkanstoss.
Schliessen möchte ich mit einer Frage in die Runde. England wird immer als Mutterland des Stils bezeichnet. Und als erstes wird immer der Prinz of Wales, also der künftige König (möglicherweise) angeführt. Ich kann da Stilmäßig natürlich nicht mithalten, da ich aus keinem Adelsgeschlecht mit Jahrhunderte langer Tradition mit dementsprechender Erziehung stamme. Allerdings wollte ich auch noch nie der Tampon einer Dame sein, aber das wollen, denke ich, viele nicht. Nicht, daß ich dieses Thema jetzt in eine schmuddelige Richtung führen möchte, denn nichts liegt mir ferner, aber ich wollte aufzeigen, daß die "Stilvorbilder" auch Menschen sind und das obwohl sie ihre Ärmel nicht aufknöpfen...
Wer von Ihnen hat denn bereits in England gelebt? England ist mit Deutschland NICHT zu vergleichen. Wer kennt denn dort die sog. Upper Class, die sich relativ wenig um die Belange und Bedürfnisse der "Normal" Bürger kümmern, also wenig Ritterlichkeit an den Tag legen. Einen Teil der englischen Bevölkerung stellen Menschen dar, die die meisten von uns nicht in ihrer Nachbarschaft haben wollten. Vorsicht, dies ist KEINE Wertung!!! Und eine Mittelschicht ist auch nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Es gibt in England, wie auch hier und überall, Menschen, die wunderbare Stilvorbilder abgeben. Die sich Benehmen können und die Klasse haben auch andere Menschen und Meinungen zu respektieren. Dafür muss man aber einwenig tiefer graben und nicht nur bekannte Floskeln nachsagen. Ich arbeite für ein Adelsgeschlecht, dessen Stammbaum bis ins Jahr 1032 zurückreicht und die Firma gibt es seit 700 Jahren. Wir haben in unseren Archiven Orginal Bestellungen mit der Unterschrift von Heinrich VIII und anderen. Mse Vittorio Frescobaldi (mein Chef) war Gast auf der Hochzeit von Prinz Charles mit Camilla. Ich lerne JEDEN TAG von diesen Menschen, die Stil schon mit der Muttermilch aufgesogen haben. Als nächstes werde ich in Agriff nehmen, mir die Klasse zu erarbeiten gönnerhaft über so Oberlehrerhafte Beiträge wie von Tobias bezüglich meiner Teilnahme an diesem Forum hinweg zu sehen.
Allen einen wunderschönen Tag wünschend
Sandro