Hemd, Anzug, keine Krawatte

..... Außerdem wird vermieden auszusehen, wie ein Berater, der sich nach einem Kundenmeetings genervt seiner Krawatte entledigt :D

Manchmal möchte man die Krawatte dann nehmen und sich daran am nächsten Baum... :D

Danke für die Idee den Anzug von "Business Navy" etwas abzuschwächen. 2 weitere Ideen:
Ist "Krawatte und Weste" eine Option, um (ohne Sakko) etwas Formalität aus dem Outfit zu nehmen und mehr "Hands on" zu signalisieren? (Ich vermute nicht).

Man könnte die Krawatte absichtlich etwas schlechter binden. Dabei denke ich nicht an den Knoten selber (das wird mitunter gemacht um die Verachtung der Krawatte ggü auszudrücken), sondern das kurze Ende länger als das lange binden?
 
ich wäre dafür, den "destroyed" look für Krawatten einzuführen, so wie es bei Jeans seit den 80'ern en vogue ist. Sieht bestimmt voll hip aus, so ein zerrissener Binder mit Dreitagebart.
 
Danke für die Idee den Anzug von "Business Navy" etwas abzuschwächen. 2 weitere Ideen:
Ist "Krawatte und Weste" eine Option, um (ohne Sakko) etwas Formalität aus dem Outfit zu nehmen und mehr "Hands on" zu signalisieren? (Ich vermute nicht).

Man könnte die Krawatte absichtlich etwas schlechter binden. Dabei denke ich nicht an den Knoten selber (das wird mitunter gemacht um die Verachtung der Krawatte ggü auszudrücken), sondern das kurze Ende länger als das lange binden?
Uaaaah. :eek: :) Man könnte sich auch kleine bunte Papiersterne auf den Anzug kleben und natürlich die Ärmel aufkrempeln, vielleicht sogar das Jackett auf links drehen und das Futter nach außen tragen. :cool:

Ich glaube, die einzige jemals entwickelte gute Idee, einen Anzug freizeitlicher aussehen zu lassen, ist, einen Freizeitanzug zu tragen. :) Anzüge sind ja nun mal als Gesamtkleidungskonzept für alle möglichen Gelegenheiten entwickelt worden, es gibt da also reichlich etablierte Möglichkeiten. Wie Minimal schon angedeutet hat, Leinen/Baumwolle bzw. Tweed/Flanell je nach Saison, Checks, höhere visuelle Gesamtlautstärke in Muster und Textur. Dazu für die Allgemeinheit "ungewöhnliche" Krawatten in dezenter Farbgebung, Shantung bzw. Wolle/Kaschmir, auch Grenadine Garza Grossa und natürlich nach unten abgerundet Seidenstrick bzw. zu den sommerlichen Freizeitanzügen natürlich auch der witterungsbedingt folgerichtige Krawattenverzicht.

Es gibt dagegen keinen überzeugenden Weg, in einem formellen Anzug in den typischen gedeckten Farben über bloße Nuancen hinaus informell auszusehen, ohne ins Närrische oder Unsichere abzurutschen, Hollywood-Celibrities, die man öffentlich ohnehin in jeder beliebigen lächerlichen Kleidung abfeiern würde, in deren üblichem Kontext ausgenommen.

Und ehrlich gesagt empfinde ich dafür auch keine Notwendigkeit. Wenn man sartorial informell aussehen will, trägt man halt einfach eine Kombination, auch gerne ohne Krawatte, und vermeidet damit konsequent das Senden widersprüchlicher Signale, die in einer beruflichen Situation vor allem nach Entscheidungsschwäche und mangelnder Souveränität aussehen.
 
Ich glaube, die einzige jemals entwickelte gute Idee, einen Anzug freizeitlicher aussehen zu lassen, ist, einen Freizeitanzug zu tragen. :) Anzüge sind ja nun mal als Gesamtkleidungskonzept für alle möglichen Gelegenheiten entwickelt worden, es gibt da also reichlich etablierte Möglichkeiten. Wie Minimal schon angedeutet hat, Leinen/Baumwolle bzw. Tweed/Flanell je nach Saison, Checks, höhere visuelle Gesamtlautstärke in Muster und Textur.
Ich bin ja immer zu 99% quasi 100% deiner Meinung, und du hast mich nicht nur einmal überzeugt und mich meine Meinung überdenken lassen.
Aber in dem Fall nicht :) (wobei ich mal nicht ausschließe es nicht richtig gedeutet zu haben)
Ein Business Anzug schaut ohne Krawatte selbstverständlich freizeitlicher aus.
Willkommen in 2015 :p
Gute Passform und anständige Qulität ist natürlich wichtig.
Aber die Jeanshose trägt man schon lange nicht nur zum arbeiten. Und einen schone grauen oder blauen Anzug mit offenen Hemd schaut in der Freizeit auch super aus (Vorausgesetzt der Träger schaut gut aus^^)
 
Ein Business Anzug schaut ohne Krawatte selbstverständlich freizeitlicher aus.
Willkommen in 2015 :p
[...]
Und einen schone grauen oder blauen Anzug mit offenen Hemd schaut in der Freizeit auch super aus (Vorausgesetzt der Träger schaut gut aus^^)
Exakt. Und das ist ein sicheres Zeichen, dass das dann auch der einzige Grund dafür ist, dass das alle gut finden. Das offene Hemd zum "Geschäftsanzug" ist natürlich mittlerweile eine reale Alltäglichkeit bei Leuten, die sartoriale Kleidung hassen oder sich für Untergebene symbolisch zugänglicher machen wollen, von denen sie wissen, dass sie sartoriale Kleidung hassen. :) Das ist auch schon das ganze Erfolgskonzept dieser Unart.

So was müssen wir hier unter einschlägig Interessierten nicht noch bejubeln, finde ich. Dann sind wir auch nicht mehr weit von schwarzen Anzügen mit silbernen Glanzhemden entfernt. Die sind nämlich auch "Willkommen in 2015". ;)
 
Exakt. Und das ist ein sicheres Zeichen, dass das dann auch der einzige Grund dafür ist, dass das alle gut finden. Das offene Hemd zum "Geschäftsanzug" ist natürlich mittlerweile eine reale Alltäglichkeit bei Leuten, die sartoriale Kleidung hassen oder sich für Untergebene symbolisch zugänglicher machen wollen, von denen sie wissen, dass sie sartoriale Kleidung hassen. :) Das ist auch schon das ganze Erfolgskonzept dieser Unart.
Hassen? Unart?
Sorry, mag ja sein das du nur "ursprünglich" dich kleidest. Ich habe einige Kunden die das auch tun, und nicht nur einmal hörte ich sowas wie "nur weiße Hemden sind in Ordnung. Alles andere ist was für bunte Clowns".....
Ich mag diese Kunden, komme gut mit Ihnen klar und sie mit mir. Teile aber überhaupt nicht ihre Meinung.
Ich frage mich aber wirklich woher diese Angst vor der Weiterentwicklung kommt.

So was müssen wir hier unter einschlägig Interessierten nicht noch bejubeln, finde ich. Dann sind wir auch nicht mehr weit von schwarzen Anzügen mit silbernen Glanzhemden entfernt. Die sind nämlich auch "Willkommen in 2015". ;)
Ehrlich? Ich bin ein großer Freund von Traditionen und auch die damit verbundenen Regeln.
Über den Sinn und Zweck, sowie die Geschichtliche Entwicklung der Krawatte lässt sich sicherlich sehr gut streiten.

Ich denke jemand im 300 Euro MTM Anzug aus zweifelhafter Herstellung, farblich absolut korrekter Polyester Krawatte und Plastik Schuhen sowie farbiges hautenges Hemd, hat durchaus größere Fehlentwicklungen hinter sich als ein Träger und Liebhaber guter Kleidung der in einem schwarzen Anzug tagsüber ohne Krawatte herumläuft^^

Beides finde ich nicht korrekt. Aber wer der größere Feind der sartorialer Kleidung ist dürfte klar sein.
Ich denke das ist eine Richtungsfrage.
Stehen bleiben und nur das absolute zu sehen und zu akzeptieren.....dann würde so ein Forum aus 50 Leuten bestehen die sich nett austauschen. Nett Sache, aber sicher nicht Zielgerecht. :)

Bei den Glanzhemden bin ich wieder 100% bei dir :D
 
Ich frage mich aber wirklich woher diese Angst vor der Weiterentwicklung kommt.
Das ist ja keine Weiterentwicklung, es ist ein weiteres Zeichen der Auflösungserscheinung sartorialer Kleidung in der breiten Öffentlichkeit, die in den Anzug vor allem soziale Begleitaspekte und veraltete Antipathien gegen "die da oben" kanalisiert. Ich habe davor keine Angst, denn wie jeder andere kann ich ja tun, was ich will. In einem Enthusiastenforum finde ich aber eine Proklamation der Abkehr von dem interessantesten Accessoire, das dazu noch zur Statik der Anzugsproportion einen wichtigen Beitrag leistet, einigermaßen merkwürdig, mehr will ich damit gar nicht sagen.

Ich denke jemand im 300 Euro MTM Anzug aus zweifelhafter Herstellung, farblich absolut korrekter Polyester Krawatte und Plastik Schuhen sowie farbiges hautenges Hemd, hat durchaus größere Fehlentwicklungen hinter sich als ein Träger und Liebhaber guter Kleidung der in einem schwarzen Anzug tagsüber ohne Krawatte herumläuft^^
Der untere Rand der Geschmackssicherheit kann ja nicht der Maßstab sein. Natürlich sehen die meisten Anzugträger in der Praxis schlimm aus. Aber die Lösung liegt doch darin, ihnen zu zeigen, wie ein Anzuglook richtig gelingt, und nicht, wie man ihn hinwürgt, damit man bei den Vorstadtkids nur noch halbspießig aussieht. :D Dann doch bitte auch Sneakers und Rucksack dazu, dann haben wir die heilige Dreifaltigkeit des individuellen Kreativrebellen im Anzug gleich beisammen. :)

Ich denke das ist eine Richtungsfrage.
Stehen bleiben und nur das absolute zu sehen und zu akzeptieren.....dann würde so ein Forum aus 50 Leuten bestehen die sich nett austauschen. Nett Sache, aber sicher nicht Zielgerecht. :)
Wenn ein Forum aus tausend Leuten besteht, die keinen blassen Schimmer vom Thema haben, sondern nur irgendwelchen Fashion/Celibrity-Kram abfeiern wollen, ist das halt nicht mehr für mich zielgerecht. Dann lieber 50 Cracks, von denen ich lernen kann. GQ-Larifari gibt's anderswo genug, so weit ist das wirklich eine Richtungsfrage. Ich will hier ja keinen Markt bilden, sondern suche nur Gleichgesinnte.

So ein Forum im Zwischennetz bewegt auf der Straße für sich betrachtet so oder so nichts. Aber das alltägliche Beispiel gekonnt gekleideter Leute, die durch das Forum gelernt haben, spricht auf stille anarchische Weise mehr als tausend Forumsworte. ;)
 
Diese "vollmundige Art des Verächtlichmachens" hat sicherlich einen gewissen Unterhaltungswert, konkret kann (und sollte ?) man sich aber meiner Ansicht nach sehr wohl detaillierte Gedanken zu einer krawattenlosen Kombination des Anzugs machen.
Eine ästhetisch ansprechende Kragenform und die Vielfalt des Halsschmuckes sind durchaus stilistische Herausforderungen ohne Krawatten-Mann des Jahres 2015 zu werden, aber in der Topic-Eröffnung ging es ja wieder um "Business" ... ;)
 
Das ist ja keine Weiterentwicklung, es ist ein weiteres Zeichen der Auflösungserscheinung sartorialer Kleidung in der breiten Öffentlichkeit, die in den Anzug vor allem soziale Begleitaspekte und veraltete Antipathien gegen "die da oben" kanalisiert.
Den Gedanken finde ich etwas "von gestern"....
Gerade sartoriale Kleidung wird von "denen da oben" schon lange nicht mehr hoch gehalten. Denn die da oben sind jene die Krawatte als erstes fallen lassen.
Den vollen und ständigen Umfang der Kultur feiner Herrenbekleidung sieht man doch nur noch in kleinen elitären Kreisen, und einer gewissen Second Hand Liebhaber Gruppe.
Der untere Rand der Geschmackssicherheit kann ja nicht der Maßstab sein. Natürlich sehen die meisten Anzugträger in der Praxis schlimm aus. Aber die Lösung liegt doch darin, ihnen zu zeigen, wie ein Anzuglook richtig gelingt, und nicht, wie man ihn hinwürgt, damit man bei den Vorstadtkids nur noch halbspießig aussieht. :D Dann doch bitte auch Sneakers und Rucksack dazu, dann haben wir die heilige Dreifaltigkeit des individuellen Kreativrebellen im Anzug gleich beisammen. :)
Na das mit dem Rucksack ist aber wohl auch der untere Rand :p
Ich finde es nun mal wichtiger sich der Qualität und Verarbeitung zu widmen, als sich an einem nicht mehr zeitgemäßen Accesoir aufzuhängen....und das sage ich als jemand der sehr gerne Krawatte trägt und auch gern mal Krawatte tragen würde wenn ich es beruflich nicht müsste....


Wenn ein Forum aus tausend Leuten besteht, die keinen blassen Schimmer vom Thema haben, sondern nur irgendwelchen Fashion/Celibrity-Kram abfeiern wollen, ist das halt nicht mehr für mich zielgerecht. Dann lieber 50 Cracks, von denen ich lernen kann. GQ-Larifari gibt's anderswo genug, so weit ist das wirklich eine Richtungsfrage. Ich will hier ja keinen Markt bilden, sondern suche nur Gleichgesinnte.
Sorry, mein Fehler. 5 meinte ich, nicht 50.
Die Mehrzahl der Liebhaber und Fachleute hier sind bei sich selbst strenger als bei anderen. Das finde ich auch richtig so. "Das macht man nicht" ist keine gute Antwort. Diejenigen die sich ausschließlich in einem modischen Zeitfenster bewegen von 100Jahren, und alles was davor war und vor allem was danach kommt als falsch ansehen, gibt es immer.

So ein Forum im Zwischennetz bewegt auf der Straße für sich betrachtet so oder so nichts. Aber das alltägliche Beispiel gekonnt gekleideter Leute, die durch das Forum gelernt haben, spricht auf stille anarchische Weise mehr als tausend Forumsworte. ;)
Absolut. Hat aber nichts damit zu tun das man zu einem Navy Anzug eine Krawatte tragen muss. :) Es geht auch ohne, und das sehr gut, sartorial und der Zeit entsprechen absolut korrekt.

Ein endloses Thema, das hier nicht gelöst werden kann.
Und daher ist für mich jemand der sich um Qualität bemüht und keine Krawatte zum Anzug trägt in jedem Falle "sartorialer" als jemand der 0815 Kleidung kauft und dafür optisch der Regel entspricht....:rolleyes:

Sympathisiere aber gern mit jenen die in ihrem Schema feststecken und es hoch halten.
 
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Ein endloses Thema, das hier nicht gelöst werden kann.
Und daher ist für mich jemand der sich um Qualität bemüht und keine Krawatte zum Anzug trägt in jedem Falle "sartorialer" als jemand der 0815 Kleidung kauft und dafür optisch der Regel entspricht....:rolleyes:

Sympathisiere aber gern mit jenen die in ihrem Schema feststecken und es hoch halten.

Das Phänomen hast Du aber immer, dass der "Eiferer" am gnadenlosesten auf den reagiert, der fast, aber nicht ganz so wie er ist.
Der Kölner grenzt sich vom D'dorfer schärfer ab als vom Hamburger (der ist ja eh weit weg), die paar Lutheraner im Dorf werden von den Katholiken kritischer gesehen als die Buddhisten in Asien (die sind ja eh weit weg). Der sartoriale Experte zuckt bei Hundepfotenträgern die Achseln (die sind eh jenseits von Gut und Böse), doch wenn er jemanden im hervorragenden Anzug aber ohne Krawatte sieht steigt der Blutdruck (statt dass er sich freut dass überhaupt jemand außerhalb des eigenen Zirkels einen guten Anzug trägt). Beim Unterschreiten einer gewissen Distanz gilt halt "100% oder Sie sind raus!".
 
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