Ich glaube, Du überdrehst gerade massiv, um im Bild zu bleiben.
Ich glaube schon, dass mit/ohne Krawatte ein vergleichsweise auffälliges Signal ist. Das fällt jedem auf, deswegen bin ich als 18jähriger mit Binder zum Blouson auf die Hannover-Messe gefahren, um "professionell" zu wirken (gut dass es davon keine Bilder gibt
). Wenn das Merkmal nicht so auffällig wäre, wären ja auch Abstrusitäten wie "dunkler Anzug ohne Krawatte" nicht erfunden worden.
In den meisten Arbeitskontexten passt man sich auf "mit" oder "ohne" komplett an. Ansonsten werden meistens Abteilungs-/Hierarchiegrenzen damit ausgedrückt (die die "schaffen" gegen das Controlling
).
Wie gesagt, mit/ohne Krawatte fällt praktisch jedem auf (man beachte auch die aktuelle Griechenland-Diskussion in der Regenbogenpresse), der Rest ist fast komplett egal.
Ich sehe daher folgende Möglichkeiten:
- Immer ohne, aber überwiegend Kombinationen. Das wird dann bei einem Praktikanten nicht negativ auffallen. Manche Gemeinschaften sehen das positiv ("Der kann sich noch keinen Anzug leisten. Der ist noch Anfänger"), wenn man Vorstandsassistent in diesem Unternehmen werden will, sollten man seinen Aufstiegswillen vielleicht deutlicher zeigen.
- Bunt gemischt, mal mit, anfangs eher ohne Krawatte, verschiedene Kombinationen und ein/zwei Anzüge. Dann wird man vielleicht mit dem einen oder anderen in die Diskussion kommen, jedenfalls aber nicht als schematisch, sklavisch oder kriecherisch wahrgenommen, und man fällt auch nicht in die Schublade "der trägt Krawatte, der hält sich wohl für was Besseres".
Nur Anzug ohne Krawatte wäre mir persönlich zu fad (aber ich arbeite auch "für" und nicht "in" solchen Unternehmen).