Für den ungefähren Preis würde ich definitiv auch eines der guten Stücke nehmen!
Aber: Ich hätte einige, teilweise sehr grundsätzliche Anmerkungen, nicht zuletzt auch weil ich in letzter Zeit selbst an einem Schlüssel-"Etui" gearbeitet habe (wenn auch nicht gerade in Handarbeit...
)
Der Hickorees-Ansatz sieht nett aus, hat aber m.M.n. ein zwei Probleme hinsichtlich seiner Praktikabilität:
a) Es dürfte ein ziemliches Gefrickel sein, die Schlüssel auszuklappen. Die oberen zwei gehen vermutlich noch, aber für die unteren muss man mit einem Finger in das Etui greifen. Nehmt mal einen Schlüssel und schaut euch an, wie klein der ist - das Etui ist also ganz schön eng und den Ausklapp-Prozess stelle ich mir nervig vor.
b) Der Deckel zum Zuklappen ist sinnlos. So ein Etui ist kompakt und eng, das hält die Schlüssel auch so. Außerdem ist der Deckel vermutlich im Weg beim Ausklappen der Schlüssel und trägt - last but not least - unnötig auf.
Wie oben schon angedeutet habe ich in letzter Zeit selbst an einer Möglichkeit zur Schlüsselaufbewahrung gebastelt, allerdings etwas "industrieller" und futuristischer - und zwar mit einem 3d-Drucker. Ich hänge Fotos vom Modell und vom Resultat an, damit klarer wird, wie meine Idee funktioniert. Sehr praktisch finde ich, dass man die Schlüssel mit einem Fingerdruck ausklappen kann, da ihre Köpfe nach unten hin offen liegen. Außerdem ist die ganze Sache so minimalistisch wie möglich, was ich persönlich immer gut finde.
Das Prinzip würde in Leder genauso funktionieren, und zwar mit dem grob gezeichneten Schnittmuster (nur grundsätzlich für die Funktion. Nicht für Ästhetik und genaue Maße), das ich ebenfalls angehängt habe: Ein langer Lederstreifen, die Löcher für die Schrauben an beiden Enden. Auf die Zeichnung bezogen, würde man die linke Seite nehmen und nach rechts über die rechte Hälfte falten. Der nach unten überstehende Teil würde dann mit der entsprechend schraffierten Kante der soeben nach rechts gefalteten Hälfte vernäht werden. Vielleicht hilft auch das Foto mit dem aufgelegten Schlüssel, sich das besser vorzustellen. Das Loch für die Öse wäre dann entweder direkt im Rücken (so ist es gezeichnet), was aber vermutlich die ganze Sache zu dick macht, oder seitlich versetzt (dann durch beide Hälften gebohrt).
Ein solches Konzept wäre m.E. deutlich praktikabler als die Idee von Hickoree und dabei auch noch flexibel: Durch entsprechende Maßzugaben beim vernähten Teil sowie der Gesamtlänge könnte man durch einen einfachen Austausch der Schraube auf ein längeres Exemplar die Schlüsselmenge beliebig variieren.
Was die Dicke angeht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass bei 3-4 Schlüsseln eine einseitige Bestückung völlig in Ordnung ist. Ich empfinde meine 3d-gedruckte Version als sehr angenehm in der Hosentasche und man muss beachten, dass diese ja noch mehrere Millimeter dicker ist als eine Leder-Lösung, weil ich die Schlüsselfixierung über einen Kabelbinder gelöst habe, dessen Kopf ja versteckt werden wollte (daher auch die unterschiedlichen Wandstärken). Bei einer Ledervariante wären die Seiten nur jeweils 1-2mm dick (plus die Stärke der Schraubenköpfe).
edit: Nachtrag: In dem Schnittmuster müsste natürlich etwas mehr Platz zwischen der linken Kante des nach unten überstehenden Teils zum Anfang der Naht sein.