Guter Zweitfüllfederhalter gesucht

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Ich kenne das von Taschenmessern, die Einen wollen "Originale" und zahlen mehrere hundert Euro Aufpreis für einen Markennamen und von mir aus noch für ein paar Gramm teureres Material im Griff. (Gemeint sind Titan, Edelhölzer oder Knochen, nicht Gold oder Elfenbein)

Die anderen wollen ein Alltagsmesser das man gebrauchen kann ohne Angst um den Wertverlust oder mögliche Schäden haben zu müssen, und wo Verlust nicht weh tut - zumindest nicht finanziell. Die greifen dann zu - oft sehr hochwertigen - Importen aus Fernost. Oder zu den günstigen Klassikern wie Opinel, Victorinox, Ottermesser oder DoukDouk.

Dazwischen liegen die vielen "Standard" Modelle - Mittelklasse Marken mit hervorragender Verarbeitung, breiter Modellpalette und moderatem bis hohem Preis. Sypderco, Benchmade, SOG, Kershaw oder auch Mcusta, Hartkopf, Böker. Da muss jeder die für ihn passende Wahl treffen, und keine davon ist definitiv falsch oder richtig.

Will ich nur schreiben, aber mag Füller, dann sind sowohl die Chinesen als auch Lamy, Pelikan Patronenfüller oder Japanische Einstiegsmodelle völlig OK. Und die meisten dieser Hersteller liefern in der mittleren Preisklasse auch Modelle die vom Schriftbild und dem Komfort her mit der Oberklasse locker mithalten. Lamy 2000, Pilot Vanishing Point oder die günstigen M200...
 
Ich verstehe den ganzen Aufruhr nicht, oder auch den implizierten Rechtfertigungszwang.

Ich besitze mehrere Montblanc, auch Sonderausgaben, Pelikan, Dupont und Cartier. Teilweise habe ich die auch hier schon gepostet.
Jetzt habe ich ein paar weitere billige Füller einer von mir, ob ihrer Qualität, geschätzten Marke gekauft, und alle ziehen echauffiert die Augenbraue hoch.

Seit Wochen gibt es hier "Qualitätsdiskussionen" und welche Marken gepostet werden dürfen. Jinhao verhält sich zu Montblanc nicht anders als SuSu zu Brioni.
Preiswerte, alltagstaugliche Produkte mit guter Verarbeitung.

Ich bin einfach begeistert, für wie wenig Geld man immer noch wieviel Leistung erhalten kann. Und erfreue mich an einem günstigen Gerät, dessen Verlust mich nicht schmerzen würde, weil beliebig nachzukaufen.

Wenn wir jetzt nur noch "Luxusartikel" (sic) posten, wird das hier aber dünn. Oder soll ich dann die ganzen Herren mit Ihren popeligen Speedmastern oder, schlimmer noch, Steinharts ignorieren und meine AP oder Patek posten?
Ich finde meine skurrilen Alltagsuhren aus den 60ern / 70ern wesentlich amüsanter und spannender.
Kleines Beispiel: Heute gibt es mehr Ferraris als japanische Autos der 70er. Ich freue mich, wenn ich eine UrCelica sehe, Ferrari sehe ich ständig genug.
 
Bei 5€ inkl Versand muss man sich aber schon fragen, ob der Füller unter den richtigen Bedingungen entstanden ist...alles andree einverstanden.
 
Es zieht wohl niemand nur wegen Dir die Augenbraue hoch. Auch ist nicht die Rede davon, es dürften/sollten/müssten nur Luxusartikel gepostet werden (das klingt doch etwas polemisch).

Aber, dass dermaßen ein Run auf diesen 1 Euro-Füller einsetzt, dazu noch in anderen Threads munter dem Discounter Preisdumping gefrönt wird, etc., das macht derzeit - zumindest bei mir - das Maß doch ziemlich voll. Wo sind wir denn hier???

Auf der einen Seite exklusives Zeug (bei denen jedes Detail kritisch begutachtet und hinterfragt wird) und andererseits verbreitet sich immer mehr Billigware (komm jetzt bitte nicht wieder mit dem Füller - ich meine das im allgemeinen betrachtet).
Ich habe nichts gegen günstige Waren: Mit empfindlichen Kaschmirfutter versehenen Peccary-Handschuhen zu 170,- € brauch' ich nicht - dem ziehe ich eindeutig die lammfellgefütterten Handschuhe vom Finkhof (59,- €) vor. Da weiß ich, dass die in Deutschland (Arbeitsplätze!) gefertigt werden, und - da folge ich Sina Trinkwalders Credo - Gutes aus Deutschland muss nicht teuer sein. Um den Finkhof gibt es halt keinen Hype, kein Werbemasche...

Die Produkte, über die wir uns hier im Forum austauschen haben naturgemäß eine gewisse - auch finanzielle - Bandbreite. Bei all dem geht es aber um stilvolle Dinge, um klassische Kleidung, gute Stoffe, gute Verarbeitung, um Genuss, um Dinge, die dass Leben angenehm und schön machen, Dinge, die von Qualität, aber auch von Nachhaltigkeit geprägt sind, teilweise auch individualisiert (MTO, Maßkleidung)...
Wie gesagt, da gibt es je nach Geldbeutel, persönlicher Vorliebe (Spreeeezz) und praktischen Überlegungen eine gewisse Bandbreite.

Wenn aber mehr und mehr "Discounter-Niveau" (mir fällt auf die Schnelle kein anderes Wort ein - Ihr wisst, was ich meine) sich in diesem Forum breit macht, dann kippt die Waage doch sehr.

Was ich nicht verstehe und für mich nicht nachzuvollziehen ist zudem, dass all dies - bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen - scheinbar nicht juckt... ich vermisste da schon eine grundsätzliche Auseinandersetzung zum Thema... die mangelnde Resonanz ist es, die mir die Lust gerade ziemlich vergällt. ist es egal, dass das Forum immer mehr absackt?

VG, Jane

Achtung Doppelbeitrag
siehe Weitere Aktivität im Forum" - da ich hierzu ja bereits zum Thema "Niveau" etwas geschrieben habe.
 
Bei 5€ inkl Versand muss man sich aber schon fragen, ob der Füller unter den richtigen Bedingungen entstanden ist...alles andree einverstanden.

Das ist finde ich der entscheidende Punkt. Natürlich kann man auch bei vielen Produkten im "Luxus"-Segment nicht wirklich nachvollziehen, wie/wo/unter welchen Bedingungen sie entstanden sind; Kniffe wie "designed in..., made in ..." und ähnliches machen es da nicht leichter. Aber bei einem Füller/T-Shirt/etc., der zu solchen Dumpingpreisen verkauft wird, ist doch schon sehr naheliegend, dass da mit Produktionsbedingungen kalkuliert wird, die absolut kritikwürdig sind.

Selbst wenn man diese Dimension als Endverbraucher ausblendet und auf das Produkt als solches konzentriert, finde ich das Ergebnis durchwachsen: Sowas wie Qualitätskontrolle scheint es nicht zu geben; bei den Jinhao, die ich bislang in den Händen hielt, war von preis-wert bis Vollschrott alles dabei, und das bei tw. gleichen Modellen.
 
Dir ist aber schon klar, das diese Füller seit mehr als 25 Jahren überwiegend für den lokalen Markt produziert werden.

Dieses westlich-arrogante Gehabe ist der Sache nicht dienlich, aber auch diese Diskussion hatten wir schon mehrfach. In China beschweren sich die wenigsten, sie sind froh, Arbeit zu haben und diese nach der Öffnung auch noch - für Ihre Verhältnisse - ausgesprochen gut bezahlt zu bekommen.
China produziert einen Großteil seiner Produkte überwiegend für den eigenen Binnenmarkt, und da wäre der Masse der Konsumenten mit Füllern für 200 Euro, Anzügen für 800 Euro und Autos für 80.000 Euro nicht gedient.
 
(...) Aber bei einem Füller/T-Shirt/etc., der zu solchen Dumpingpreisen verkauft wird, ist doch schon sehr naheliegend, dass da mit Produktionsbedingungen kalkuliert wird, die absolut kritikwürdig sind.

Selbst wenn man diese Dimension als Endverbraucher ausblendet und auf das Produkt als solches konzentriert, finde ich das Ergebnis durchwachsen: Sowas wie Qualitätskontrolle scheint es nicht zu geben; bei den Jinhao, die ich bislang in den Händen hielt, war von preis-wert bis Vollschrott alles dabei, und das bei tw. gleichen Modellen.

Gilt lustigerweise auch 1:1 für die berühmten chinesischen Anzüge der allseits beliebten Qualitätsmanufaktur.
 
Gilt lustigerweise auch 1:1 für die berühmten chinesischen Anzüge der allseits beliebten Qualitätsmanufaktur.

Seit den Nachrichten über Foxconn weiß man doch auch, dass unsere "Edel"-Elektronik in China Produziert wird.
Großkunden:
Acer (Taiwan)
Amazon.com (USA)
Apple Inc. (USA)
Cisco (USA)
Dell (USA)
Hewlett-Packard (USA)
Intel (USA)
Microsoft (USA)
Motorola Mobility (USA)
Nintendo (Japan)
Sony (Japan)
Toshiba (Japan)
Vizio (USA)
Samsung (Südkorea)

Auch meine geliebten IBM Thinkpads (Preis immer noch um 2.000€) kommen nach dem Verkauf an Lenovo in China natürlich auch von dort. (der letzte von IBM "Made in Ungarn" ist 10 Jahre alt)

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der deutschen Premiumautohersteller kauft natürlich auch von chinesischen Zulieferern.
In meinen Red Wing und Ralf Lauren Boots steht auch "Made in China".

MFG

Christoph
 
(...)

Ich denke daher, dass eine generelle Ablehnung asiatischer Produkte schwierig umzusetzen (welche Elektrogeräte werden heute noch woanders produziert?) und aus Qualitätssicht auch nicht grundsätzlich erforderlich ist.

(...)

Man könnte ja einfach da anfangen zu verzichten, wo es im Gegensatz zu Elektronik einfach möglich ist. Kleidung zum Beispiel.
 
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