Die Frage ist, ob der Handel überhaupt ein Konzept gegen Online habe kann. Das geht mit kleinen, liebevollen, inhabergeführten Shops wie beispielsweise MTM o.ä., wo gut situierte Kunden Wert auf Beratung und Kompetenz legen. ...
Ein Hauptgrund liegt m.E. darin, dass der Kunde heute informierter ist, wie vor ca. 40 Jahren, als die Einzelhandelswelt noch in Ordnung war.
Früher hat mir der örtliche Herrenausstatter sein Sortiment schön reden und Artikel aufschwatzen können, die er gerade in meiner Größe an Lager hatte. Wenn ich in den Laden rein bin, habe ich auch immer etwas gekauft d.h. auch immer mehr gekauft, als ich eigentlich vor hatte.
Heute laufe ich zum Herrenausstatter und weiß schon sehr genau was ich möchte. Wenn das nicht da ist, gehe ich raus, auch ohne etwas gekauft zu haben, bestelle ggf. Online und habe meinen Wunsch 2 Tage später zuhause.
Was für ein Konzept kann dagegen helfen?
a.) Ja, wenn der Herrenausstatter nach qualifizierter Beratung den gewünschten Artikel jederzeit vom einem 3D-Drucker in 5 Minuten selbst herstellen lassen könnte, dann ginge wieder was. Soweit sind wir aber in Bezug auf Kleidung noch nicht.
b.) Ich habe übrigens auch nichts davon gehört, dass die von Zukunftsforscher Matthias Horx vor ca. 5 Jahren propagierten Leasing-Jeans der Renner geworden sein.
c.) M.E. sind die großen Mode-Onlinehändler inzwischen über den Peak drüber und das Geschäft verlagert sich hin zu "Influencern & Co.", die auf Ihren Onlinekanälen eigene Shops betreiben. Wobei ich mir da vorstellen könnte, dass erfolgreiche Influencer zukünftig "Laden-Lokale" haben, in denen sie Ihren Fans ein "Meet and Greet", ein kurzes verweilen mit Getränken/Snacks und direkt mitzunehmender bestdrehender Ware sowie ertragsstarken Fanartikeln anbieten.