Fleischverzehr

Habe mal in Neapel eine Zuppa die Carnacotta probiert... der Chef wollte mich erst garnicht in den Laden lassen, als ich es dann probiert habe wusste ich auch warum. So eine Reduktion mit frisch-geschnittenen Stückchen von Hirn, Innereien und Unterkieferpartien ist ziemlich ekelhaft. Auch die in Zitrone eingelegten Stücke waren nicht wirklich besser.
 

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Interessant für mich vor allem deshalb, weil wohl die meisten derer, die hier über "Massentierhaltung" im Zusammenhang mit Tierquälerei schwafeln, noch nie einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb von innen kennen gelernt haben,

im Gegensatz zu den Tieren, die ihn vermutlich nur von innen kennenlernen. Da die Definitionen von Tierquälerei sehr unterschiedlich sind, ist das aber eh müßig.

geschweige denn sich überhaupt ein objektives Bild von moderner Nahrungsmittelproduktion machen wollen.

Doch, doch ;)

P.S.: Worte wie Gutmensch, schwafeln, ... lassen mich vermuten, das hier die Überzeugung eher über herablassende Phrasen, denn über Argumente laufen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das Thema finde ich sehr gut. Um die Frage einfach zu beantworten:

Ja, wir essen definitiv zu viel Fleisch.

Nachdem ich das Buch "Tiere essen" von Jonathan S. Foer gelesen habe (bzw. als ich bei der Mitte des Buches war), entschied ich mich, Vegetarier zu sein, bzw Pescetarier (also auch Meeresgetier essend). Anfangs dachte ich, es würde ausreichen, Biofleisch zu essen, da die Tiere einigermaßen artgerecht gehalten werden, aber das Buch beweist anderes. Selbst Bioferkel werden ohne Narkose kastriert, das würde sich doch kein Mensch beim eigenen Haustier überlegen, warum also bei kleinen Ferkeln, die gerade mal 3 Wochen alt sind?
Ich würde wahrscheinlich Fleisch essen, wenn ich weiß, wie die Tiere gehalten und getötet werden, aber selbst in Deutschland gibt es kaum Schlachthöfe, die Leute mal eben kurz über die Schulter schauen lassen und da ich mir nie sicher sein kann, dass das Tier schnell stirbt , lasse ich wirklich schweren Herzens das Fleischessen (bei mir war es kulturbedingt normal, dass man 3x am Tag Fleisch isst).------- ok, vom Thema abgekommen.... :D

Ich finde es gut, wenn Leute in der Woche nur noch 1-2x Fleisch essen- lieber weniger, dafür qualitativ hochwertigeres Fleisch. Je weniger wir Fleisch essen, desto besser ist es für uns und schlechter für die Massentierhaltungsindustrie.
 
Definitiv. Quasi in jedem Supermarkt gibts Frischetheken, mit allen Dingen die das Herz begehrt. Und das Fleisch sieht meistens wunderbar aus (Marmorierung etc). Herrlich. Dazu noch eine gute Verpackung. Selbst in der Kühlabteilung. Da haben wir uns im Frankreich Urlaub meistens bedient.

Dem muss ich leider widersprechen. Die Franzosen setzen sogar farbiges Licht in allen Farben bei Gemüse im Supermarkt ein um Frische vorzugaukeln. Zumindest war das in einigen Supermärkten an der Cote d' Azur im letzten Sommer der Fall.

Im Supermarkt würde ich dort nicht unbedingt frisches Fleisch oder frischen Fisch kaufen.
 
Dem muss ich leider widersprechen. Die Franzosen setzen sogar farbiges Licht in allen Farben bei Gemüse im Supermarkt ein um Frische vorzugaukeln. Zumindest war das in einigen Supermärkten an der Cote d' Azur im letzten Sommer der Fall.

Im Supermarkt würde ich dort nicht unbedingt frisches Fleisch oder frischen Fisch kaufen.

Man muss differenzieren. Die junk food Kultur ist in Frankreich stärker als in Deutschland (steakfrites, mehr McDonalds als hier), aber in bestimmten Schichten ist eben auch die kulinarische Kultur wesentlich ausgeprägter, allein aufgrund der langen, lebendigen Tradition der haute cuisine, die in Deutschland fehlt.
 
Dem will ich absolut nicht widersprechen. Es ging ja auch nur um Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse aus den Supermärkten. Sowas kaufe ich dort lieber auf dem Markt oder in einem kleinen Laden, da ist es um einiges frischer und besser genau wie das Brot.
 
Hallo,

das Thema finde ich sehr gut. Um die Frage einfach zu beantworten:

Ja, wir essen definitiv zu viel Fleisch.

Nachdem ich das Buch "Tiere essen" von Jonathan S. Foer gelesen habe (bzw. als ich bei der Mitte des Buches war), entschied ich mich, Vegetarier zu sein, bzw Pescetarier (also auch Meeresgetier essend). Anfangs dachte ich, es würde ausreichen, Biofleisch zu essen, da die Tiere einigermaßen artgerecht gehalten werden, aber das Buch beweist anderes. Selbst Bioferkel werden ohne Narkose kastriert, das würde sich doch kein Mensch beim eigenen Haustier überlegen, warum also bei kleinen Ferkeln, die gerade mal 3 Wochen alt sind?
Ich würde wahrscheinlich Fleisch essen, wenn ich weiß, wie die Tiere gehalten und getötet werden, aber selbst in Deutschland gibt es kaum Schlachthöfe, die Leute mal eben kurz über die Schulter schauen lassen und da ich mir nie sicher sein kann, dass das Tier schnell stirbt , lasse ich wirklich schweren Herzens das Fleischessen (bei mir war es kulturbedingt normal, dass man 3x am Tag Fleisch isst).------- ok, vom Thema abgekommen.... :D

Ich finde es gut, wenn Leute in der Woche nur noch 1-2x Fleisch essen- lieber weniger, dafür qualitativ hochwertigeres Fleisch. Je weniger wir Fleisch essen, desto besser ist es für uns und schlechter für die Massentierhaltungsindustrie.

Geht/ging mir genauso. Wenn man sich einmal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, kommt man zumindest um den Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung nicht herum.
 
Das Problem ist meines Erachtens nicht, dass wir zuviel Fleisch essen, sondern einen falschen Zugang zum Fleichgenuss haben.

Das hat zum einen mit Konsumentenverantwortlichkeit und Qualitätsbewußtsein zu tun, zum anderen mit rein pekuniären Notwendigkeiten. Und nur in letzterem Fall ist ein Zuviel an Fleischverzehr zu konstatieren.

Anders gesagt: Wenn jemand Fleisch aus artgerechter Haltung von guter Qualität täglich zu sich nimmt, so iisst er keineswegs zu viel Fleisch.

Wenn ich aber jeden Tag im Supermarkt diese widerwärtigen Hühnerteile in ihrer Plastikpackung inklusive dieser weissen blutvollgesogenen Unterlage kaufe, dann esse ich definitiv zu viel Fleisch.

Es geht hier um Qualitätsbewußtsein, das in letzter Instanz dazu führen sollte, dass ich mir lieber einmal in der Woche ein gutes Stück Fleisch vom Metzger meines Vertrauens gönne als jeden Tag industriell gefertigten antibiotikaverseuchten Müll.

Das hat aber auch mit Küchenkultur zu tun, denn die alleinerziehende Mutter von heute, die an der Supermarktkassa sitzt um ihren Kindern was auf den Tisch zu bringen, möchte eben dass es günstig ist und schnell geht. Da sind panierte Hühnerstreifen mit Backofenpommes eben günstiger als ein einfallsreiches Gemüsegericht, womöglich noch nach regionaler und saisonaler Verfügbarkeit ausgewählt. Diese Gedanken wird sich die gute Frau nicht machen, zumal meistens die Kochkenntnisse für ausgewogenene Küche nicht mehr ausreichen.

Und da tut man sich leider auch mit der Erziehung des Konsumenten in Sachen Verantwortungsbewußtsein schwer. Und wenns die Konsumenten kaufen, werden es die Betriebe produzieren.

Das gesteigerte Qualitätsbewußtsein ist kein Massentrend sondern ein Elitenphänomen.

Dabei ist es schade, da die Frage sich nicht nur in Hinblick auf den Tierschutz stellt, sondern vor allem die eigene Selbstachtung betrifft. Ich suhle mich ja auch nicht täglich im Dreck, warum soll ich den Dreck dann in mich hineinstopfen.

Man verzeihe mir die diversen plakativen Auswüchse...
 
Wobei das wieder auf die Frage hinausläuft, ob wirklich der gesamt jetzige Fleischkonsum aus artgerechter Haltung bedient werden könnte?
 
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