Wo wir aber grundsätzlich alle auf einer Linie sind ist die Tatsache, dass Regent kein Qualitäts-Problem hat.
Halten wir doch mal fest:
- bis zu Ludwigs Beitrag hier, oder auch meinem zum Musterverlauf eines Sakkos, war Regent hier im Forum wahrscheinlich sehr vielen noch unbekannt
- das staubige Image ist man immer noch nicht losgeworden, da schlechtes Marketing (zu wenig am Kunden orientiert, zu abgekoppelt und vor allem uninteressant. Wenn ich mir die "neue" Webseite aus 2008 ansehe freue ich mich, dass sich was getan hat, aber informativ und "neugierig machend" ist anderes)
- im Markt nimmt man Regent absolut nicht wahr, es scheint überhaupt niemanden zu geben, der das Unternehmen nach außen repräsentiert und den Elfenbeinturm verlässt, um das Unternehmen bekannter zu machen
Das größte Problem, das Regent m.E.n. hat ist die Kommunikation mit dem (Endverbraucher-)Markt.
Eure Wertung des Marketings von Regent klingt sehr theoretisch, weil keiner die praktischen Überlegungen kennt, die dahinter stehen.
Die Denke des italienischen Eigentümers könnte doch auch wie folgt lauten:
"Wir haben in Weissenburg eine Produktionskapazität, die mit den verwendeten Marketingmethoden voll ausgeschöpft ist und dadurch einen ordentlichen Ertrag abwirft. Höhere Umsätze wären mit Investitionen in den Standort verbunden und diese sind zumindest derzeit aus strategischen Gründen nicht gewollt"!
Ich glaube kaum, dass man italienischen Investoren das kleine Einmaleins beibringen muss - und aufrecht an der Wand schlafen die auch nicht. Und mit größeren Stückzahlen verdient man nicht zwangsläufig auch mehr Geld!
Eure Wertung des Marketings von Regent klingt sehr theoretisch, weil keiner die praktischen Überlegungen kennt, die dahinter stehen.
Die Denke des italienischen Eigentümers könnte doch auch wie folgt lauten:
"Wir haben in Weissenburg eine Produktionskapazität, die mit den verwendeten Marketingmethoden voll ausgeschöpft ist und dadurch einen ordentlichen Ertrag abwirft. Höhere Umsätze wären mit Investitionen in den Standort verbunden und diese sind zumindest derzeit aus strategischen Gründen nicht gewollt"!
Ich glaube kaum, dass man italienischen Investoren das kleine Einmaleins beibringen muss - und aufrecht an der Wand schlafen die auch nicht. Und mit größeren Stückzahlen verdient man nicht zwangsläufig auch mehr Geld!
Sehr ich ebenso.
Der (Wieder-)aufbau einer Marke braucht zudem etwas Zeit. Vor allem, wenn dauerhafter Erfolg das Ziel ist. Ich habe in den letzten 1-2 Jahren viele Artikel über Regent in verschiedenen Printmedien gesehen und gelesen. Solche Artikel in der "Zeit", der "FA-SZ" und ähnlichen Medien werden sehr bewusst platziert und immer war der Tenor: Eine deutsche Marke mit Tradition, viel Handwerk, höchster Qualitätsanspruch etc., etc.. Passt für meinen Geschmack alles ganz gut in ein Konzept.
Zudem wurde dafür gesorgt, dass Regent Kleidung bei guten Herrenausstattern und in Premium Kaufhäusern erhältlich ist. Es gibt für potentielle Interessenten kein Problem an Regent "heranzukommen". Flagship- Stores gibt es meines Wissens noch keine. Aber die sind auch sehr teuer und ein solcher Schritt will gut überlegt sein.
Kiton, Attolini, Brioni mögen Regent in vielem um einige Schritte voraus sein. Aber: ROMA non fu costruita in un solo giorno!
Gentile pierino,
Wie immer sind Deine Beiträge voller Wahrheit und Stil, sodaß es schon aus Repekt schwerfällt zu wiedersprechen, oder wie in meinem Fall zu präzisieren. Ich will es trotzdem versuchen. Ich sehe es ähnlich wie Du und auch ich erkenne eine Strategie, die ich allerdings für mutlos und sehr sehr langwierig halte. Eine Marke wird auch über Begehrlichkeiten aufgebaut. Dies schafft man nicht unbedingt über reine "special interest" Publikationen. Ohne moralische Wertung abgeben zu wollen, ist es doch so, dass man eher Geld für Dinge ausgibt, die die Mehrheit kennt (siehe PRL, Louis Vouitton, Hermes usw...) Menschen definieren sich auch über Marken. Das ist ein Fakt und es geht nicht um die Steigerung der Produktion (nicht vordergründig) sondern um die (wieder) Einführung einer tollen deutschen Qualitätsmarke. Das sogenante "Haben wollen" oder "ich will Teil von etwas sein"...
Aber es ist wohl so, dass vielleicht nicht ALLE Wege nach Rom führen, aber doch sehr viele...
In diesem Sinne
cordiali Saluti
Sandro