Der Jammer-Faden

Dieser Passage kann zu 100 % zustimmen.


Diese Aussage sehe ich allerdings sehr viel kritischer.
Meine Erfahrung: Mit Impfgegner zu diskutieren, ist ähnlich, wie gegen Windmühlen zu kämpfen.
Wer eine Impfung fundiert aus gesundheitlichen Gründen nicht verträgt -> alles in Ordnung.

Ich denke jedoch, die meisten Impfgegner sind grundlos dagegen. Warum? Weil sie´s können.
Solche Gesellen kommen dann ganz schnell in die Ecke der "flat earther" oder Chemtrails.
Und das nicht schuldlos. So hat mir jemand ernsthaft weismachen wollen, "Impfung gegen Kinderlähmung erzeugt Autismus."
Ich wollte kurz nochmal hierauf eingehen. Meine Frau ist als Ärztin öfter in einem Pflegeheim unterwegs. Dort sind nicht nur ältere Menschen untergebracht, sondern auch solche, die nach einer Impfung einen nicht unerheblichen Schaden an körperlicher und geistiger Gesundheit eingebüßt haben.

Eine Freundin von uns hatte nach der Impfung mit Astra einen Schlaganfall. Sie ist leider auch nicht mehr dieselbe.

Versuche mal, Statistiken über Impfschäden zu finden. Sehr schwierig. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

@Dr. Martens, offensichtlich ist Dein Name hier ja durchaus mit Deinem realen Leben verknüpft. Insoweit, auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne, möchte ich Dir eine gewisse Kompetenz nicht abstreitig machen. ;)

Es ist einfach eine Frage des persönlichen Leidensdruckes. Ich werde wohl spätestens dann mit dabei sein, wenn ich es aus irgendeinem Grund muss. Den kenne ich jetzt aber noch nicht. Auch wenn Du jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägst und mich aus Deiner Sicht für einen Dummen Menschen hältst, es ist und bleibt meine Entscheidung.

Und um auf des Pudels Kern zurückzukommen: darum ging es in meinem Ausgangsbeitrag nicht. Ich bedauere die Entwicklung der Gesellschaft an sich.
 
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Es ist einfach eine Frage des persönlichen Leidensdruckes. Ich werde wohl spätestens dann mit dabei sein, wenn ich es aus irgendeinem Grund muss. Den kenne ich jetzt aber noch nicht. Auch wenn Du jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägst und mich aus Deiner Sicht für einen Dummen Menschen hältst, es ist und bleibt meine Entscheidung. ...
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube Sinn. Warum???

Wir werden wohl in diesem Punkt nicht auf einen Nenner kommen, ich vertraue da mehr auf Wissenschaft
und Forschung.

Ansonsten vielen Dank für Deine Ausführungen.
 
Seltsam nur, dass der größte Teil der Menschen regelmäßig genau das tut und in der Vergangenheit getan hat. So gut wie niemand hat sich darum gekümmert wo jeder andere Impfstoff den er bekommen hat oder seinem Kind hat geben lassen herkommt, wie er funktioniert, wie lange er getestet wurde, welche Impfreaktionen auftreten können, etcpp.
Und das ist ja nicht nur auf Impfungen oder die Medizin beschränkt: Wann hast du dir das letzte Mal vom Taxifahrer den Führerschein zeigen lassen? Ich vermute 99% aller Menschen die schonmal Achterbahn gefahren sind, haben sich vorher am Eingang nicht die TÜV Zertifikate zeigen lassen und nachgefragt, wann denn das letzte Mal eine Wartung stattfand. Ich glaube man könnte so unendlich weitermachen.
Corona ist damit nicht vergleichbar, weil es überall ist, überall die öffentliche und mediale Diskussion dominiert und das große toxische Muster der Social Media erfüllt, nämlich der Einzelne im Kampf gegen "die da oben". Der Achterbahnbetreiber auf dem Rummel will dir ja nichts Böses, deswegen kannst du ihm trauen, aber "dem Staat" in Kollaboration mit "dem Großkapital", an das sich all die überschlauen Experten-Eierköpfe verkauft haben, um "dem kleinen Mann" im Eigeninteresse Bullshit zu erzählen, um die bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu zementieren, eben nicht.

Dazu kommt auch noch, dass wir Menschen kein gutes intuitives Verständnis für die Bewertung statistischer Risiken in Verbindung mit Eintrittswahrscheinlichkeiten haben, insbesondere wenn die mögliche Risikohöhe groß genug ist, um Angst zu haben.

Aber interessehalber: Von welchen Missbrauchen sprichst du im zweiten Teil des Zitats genau?
Alle Pharmadesaster der letzten Jahrzehnte, die dazu beitrugen, Misstrauen gegen die Pharmaindustrie als Ganzes zu säen. Contergan, Lipobay, Coxigon, die Thrombosevorwürfe gegen Kontrazeptiva der 3. und 4. Generation etc. Immer wenn jemand eine Erkrankung auf Basis einer Medikamenteneinnahme bekommt und der Pharmahersteller erst mal reflexhaft sagt, kann nicht sein, nicht mein Problem, falsche Einnahme, Fallzahlen nicht relevant, naja, wir können ja einen stillen Vergleich machen. ;)

Stimme ich teilweise zu. Das endet aber an dem Punkt, an dem einfachste wissenschaftliche Grundsätze und belegte Fakten einfach ignoriert oder als "glaub ich nicht" abgetan werden.
Da endet auch mein sonst ziemlich langer Geduldsfaden.

Du machst dir kein Bild davon, wie oft ich in den letzten Monaten von verschiedensten Menschen die mir mal näher, mal weniger nah standen, nach meiner Expertise gefragt wurde (und ich bin nichtmal Virologe) und was für wirklich absurde Logik mir da präsentiert wurde. Das hat auch dann irgendwann nichts mehr damit zu tun, dass man kein Fachwissen hat, sondern dass man seinen gesunden Menschenverstand irgendwo hat liegenlassen.
Das geht uns allen so, jeden Tag. Mein Schwiegervater (okay, biblisches Alter, aber absolut denkfähig) denkt, ich als Informatiker baue natürlich Computer zusammen. :) Wenn mir einer erklärt (im Beispiel, das ich gerade im Kopf habe, Sonderschullehrer, also ein studierter Pädagoge), wie leicht doch jeder Hacker Verschlüsselungen knacken kann und deswegen konzeptionell nix mehr sicher ist, ohne auch nur eine Grundvorstellung von asymmetrischen Krypto-Algorithmen zu haben, nur weil er das mal im Kino gesehen hat, wie leicht das geht, krieg' ich auch die Motten. ;)

Das liegt, wie ich schon sagte, an der steigenden Grundkomplexität der Welt, die viele Laien für das Gefühl, selbst noch irgendwie die Kontrolle zu behalten, so lange runtervereinfachen, bis sie es selbst zu verstehen glauben. Dazu kommt dann noch im Einzelfall eine gute Prise institutionelles Misstrauen und voilà, fertig ist die Schwurbeltheorie. ;)

Und das Problem ist, dass wir alle in den meisten Wissensnischen Laien sind. Wenn dann noch Emotion dazukommt, biegt das auch bei uns die eine oder andere Logik. Menschen sind halt keine Androiden. Dass das jetzt gerade bei so einem Modethema wie Corona für Dich anstrengend ist, glaube ich natürlich sofort. Ich freue mich auf jeden Fall auf meine zweite Impfung in der kommenden Woche. :cool:
 
Es ist einfach eine Frage des persönlichen Leidensdruckes. Ich werde wohl spätestens dann mit dabei sein, wenn ich es aus irgendeinem Grund muss. Den kenne ich jetzt aber noch nicht.

es ist und bleibt meine Entscheidung.

Exakt das ist der Punkt; Eigenverantwortung: Für sich selbst und für andere.

Nach einer Phase der Deregulierung, die schon einige Jahrzehnte zurück liegt, steigen der Einfluss des Staates seit einigen Jahren massiv. Diese Pandemie ist lediglich eine Verschärfung dieser Entwicklung. Ich bin ein absoluter Befürworter von Demokratie und auch einer sozialen Marktwirtschaft, aber auch von Eigenverantwortung. Darin liegen Chancen und Risiken. Beides liegt in der Verantwortung des Einzelnen.

Ich will nicht polemische werden, aber ich kann nach 15 Monaten einige der immer wiederkehrender Gesichter nicht mehr sehen und hören, die vor all durch ihren Ruf nach Einschränkung, das Schüren von Ängsten und als Warner vor dem geößtmöglichen Ungeil aufgefallen sind. Allen voran der Herr Dr. L..

In diesem Verständnis ist Impfen ja / nein eine persönliche Entscheidung. Was nicht mehr zu akzeptieren ist, ist dass ich als Geimpfter deshalb Einschränkungen meiner persönlichen Freiheit akzeptieren muss, weil der Anteil an Ungeimpften so hoch ist.

Also Rückführung des Status Quo auf Vor-Corona-Niveau. Wenn sich jemand dann ansteckt, weil er ungeimpft ist und andere ansteckt muss er/sie das vor sich und anderen rechtfertigen (ich bin mir bewusst, dass ich mich auch als Geimpfter anstecken kann - meine Entscheidung, meine Verantwortung).
 
Es ist eine Abwägung von Wahrscheinlichkeiten. Deren Abstraktion überfordert viele. Zumal die Datenlage konfus ist. Entsprechend panisch und emotional fallen dann die Reaktionen aus - in die ein oder andere Richtung. Dazu ist dieses Mistvirus vollkommen erratisch. Von gar nix bis Exitus, Spätfolgen unbekannt, speziell im Nervensystem.

Einen guten Freund, jünger als ich, Kerl wie ein Baum, hat das Virus komplett umgehauen. Von lästigen Atemwegsbeschwerden kam es von Null auf Gleich zu einem kompletten Filmriss. Er fand sich nach Stunden keuchend halb auf dem Bett wieder und hat immer noch sensorische Probleme. Eine gute Bekannte war 7 Wochen platt. Zudem fies: bei milde überstandener Infektion und anschließend starker Belastung kann es wohl zu erheblichen Problemen bis zu Infarkten kommen.

Dass die Impfung auf Risiken hat, klar. Ich verstehe die Bedenken. Dazu kommt ein Informationsmüll ohne gleichen. Was durch Medien und soziale Netze läuft, reicht von Dauertalkshows, hilflosem Gestammel bis Verschwörungsunfug. Problematisch wird es, wenn man schon den absolut sicheren Daten mit purem Unfug begegnet. Und das passiert verflixt oft. Nach Besuch der Youtube Universität und Telegram Diplom werden sogar ansonsten mE unterbelichtete Veganköche oder Reihenverschwörungsreporter zu Medizinern, Mathematikern und Volkswirtschaftlern im Schnelldurchgang. Unglaublich, wer denen alles hinterherläuft. Da ist Hopfen und Malz für eine halbwegs sachliche Diskussion verloren. Und das vergiftet total das Klima, spaltet übelst.
 
Corona ist damit nicht vergleichbar, weil es überall ist, überall die öffentliche und mediale Diskussion dominiert und das große toxische Muster der Social Media erfüllt, nämlich der Einzelne im Kampf gegen "die da oben". Der Achterbahnbetreiber auf dem Rummel will dir ja nichts Böses, deswegen kannst du ihm trauen, aber "dem Staat" in Kollaboration mit "dem Großkapital", an das sich all die überschlauen Experten-Eierköpfe verkauft haben, um "dem kleinen Mann" im Eigeninteresse Bullshit zu erzählen, um die bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu zementieren, eben nicht.
Verstehe den Punkt. Das fällt für mich aber unter das "seinen gesunden Menschenverstand irgendwo verlegt haben". Jeder der denkt die Pharmaindustrie macht was sie will, sollte mal dabei sein, wenn die Krankenkassen "für ihre Patienten kämpfen".
Tut aber hier natürlich nichts zur Sache, ist trotzdem interessant.

Alle Pharmadesaster der letzten Jahrzehnte, die dazu beitrugen, Misstrauen gegen die Pharmaindustrie als Ganzes zu säen. Contergan, Lipobay, Coxigon, die Thrombosevorwürfe gegen Kontrazeptiva der 3. und 4. Generation etc.
Ich dachte mir natürlich, dass du sowas meinst. Und ich verstehe auch, dass andere an sowas denken.
Jedoch ist eine Impfung bzw. ein Impfstoff etwas komplett anderes als jedes der Medikamente aus deiner Aufzählung und somit auch überhaupt nicht vergleichbar.
Ich nehme an, dass du das weißt, ja. Aber viele verstehen auch hier schon nicht, warum man diese Dinge nicht vergleichen kann.

Ich freue mich auf jeden Fall auf meine zweite Impfung in der kommenden Woche. :cool:
Schönes Schlusswort (zumindest für mich vorerst in diesem Thread).
Ich muss mich noch 4 Wochen gedulden, aber das schaff ich auch ;)
 
Versuche mal, Statistiken über Impfschäden zu finden. Sehr schwierig. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Nein, das ist eigentlich für jeden der mit einer Suchmaschine umgehen kann ganz gut zu finden. Ist ja nicht so, dass es in Deutschland dafür ein eigenes Insitut gibt, wo eben genau diese unerwünschten Ereignisse (um im korrekten Sprachgebrauch zu bleiben) nach einer Impfung aufgezeichnet werden müssen.

Der letzte Satz des Zitats lässt aber leider abermals sehr tief blicken.

Es ist einfach eine Frage des persönlichen Leidensdruckes. Ich werde wohl spätestens dann mit dabei sein, wenn ich es aus irgendeinem Grund muss. Den kenne ich jetzt aber noch nicht. Auch wenn Du jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägst und mich aus Deiner Sicht für einen Dummen Menschen hältst, es ist und bleibt meine Entscheidung.
Ja, diese Logik ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. In erster Linie lässt du dich impfen, weil du dann die Krankheit nicht mehr bekommen kannst (oder nur noch sehr mild). Welchen anderen Grund brauchst du?

Ich kenne keine Person persönlich, die HIV hat oder hatte und hatte (meines Wissens nach) auch noch nie Geschlechtsverkehr mit einer HIV-positiven Person.
Trotzdem würde ich mich sofort gegen HIV impfen lassen, wenn es denn möglich wäre.
Also ja, die Argumentation "naja hier gibts Corona ja (noch?) nicht, dann brauch ich mich auch nicht impfen" ist relativ unclever.
 
Es ist eben keine Frage des persönlichen Leidensdruckes. Wer sich nicht impfen lässt, obwohl er sich impfen lassen könnte, handelt eben unsolidarisch und asozial (im Sinne des Wortes und nicht als Beschimpfung gemeint).

Niemand kann ausschließen, dass er Teil einer Infektionskette wird, an deren Ende ein Mensch steht, der sich aus verschiedensten Gründen nicht impfen lassen kann oder darf, der daran stirbt oder schwerste Schäden davonträgt. Außer er trägt bei jeglichem, spätestens seit Delta auch flüchtigen, Kontakt mit anderen Menschen Maske.
 
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