Der Jammer-Faden

Wer sich gegen die Impfung entscheidet, spekuliert ja darauf, daß sein individuelles Kranheitsrisiko geringer ist als das Impfrisiko - was sich bei AZ ja durchaus als gewichtiges Argument herausgestellt hat.

Was allerdings die meisten vergessen ist, daß sich das individuelle Risikoprofil schnell ändern kann. Wer heute noch fit ist, muß es morgen schon nicht mehr sein. Niemand weiß, ob er nicht in vier Wochen eine Zahnwurzelentzündung bekommt, mit der Straßenbahn zum Zahnarzt muß und dort drei Stunden mit ganz vielen anderen im Wartezimmer verbringt. Und plötzlich ist das individuelle Corona-Risiko ein anderes. Gut, wenn man dann geimpft ist...
 
Ist ja nicht so, dass es in Deutschland dafür ein eigenes Insitut gibt, wo eben genau diese unerwünschten Ereignisse (um im korrekten Sprachgebrauch zu bleiben) nach einer Impfung aufgezeichnet werden müssen.
Pssst... die da oben stecken doch alle unter einer Decke. Ich würde grundsätzlich keiner Information trauen, die nicht vom Schwager der Schwester seiner Frau ihrem Couseng bestätigt wurde.
 
"Sich nicht impfen" ist unsolidarisch gegenüber allen, die sich nicht impfen lassen können. Ich verstehe nicht, wie man diesen - meiner Meinung nach doch sehr simplen Zusammenhang - nicht verstehen kann oder verstehen möchte. Eine Herdenimmunität wird nicht hergestellt in dem man sagt "Naja, die anderen werden es schon machen."



Nochmal die Nachfrage (nachdem @The Silver Dragon offensichtlich nicht mehr antworten möchte): Was für eine Testzeit erhoffst du dir bzw würdest du als akzeptabel empfinden? Der Impfstoff ist seit über einem Jahr im Menschen erprobt.
Wie lange glaubst du wurden alle anderen Impfstoffe, die du bisher so bekommen hast, im Menschen getestet? Auf welcher wissenschaftlichen Evidenz beruht die Vermutung, nach über einem Jahr der Praxiserfahrung mit Millionen von Patienten gäbe es plötzlich noch Langzeitfolgen der Impfung?



Auch dieser Vergleich hinkt enorm. Möglicherweise ist es für mich einfacher zu greifen, weil ich vom Fach bin und täglich mit klinischen Studien zu tun habe, aber kannst du dir vorstellen wie unglaublich gut und vor allem intensiv kontrolliert heutzutage eine klinische Studie ablaufen muss um überhaupt anerkannt zu werden? Weißt du wie aufwändig es ist mehrere zehntausend Patienten in eine Studie einzuschließen und zu monitoren?
Das vergleichst du jetzt mit einer Masernimpfung aus den 60er Jahren, wo es weder so strenge Regularien zur Zulassung gab, noch die Möglichkeit eine solche Zulassungsstudie überhaupt nur ansatzweise durchzuführen, noch so gut erforschte Methoden zur Herstellung von Impfstoffen (Stichwort: Verunreinigungen - vielen ist nicht bewusst, dass Impfstoffe zum Teil heute noch in embryonisierten Hühnereiern hergestellt werden. Diese Impfstoffe aufzureinigen ist die Hölle und war damals mit Sicherheit nicht annähernd so gut durchzuführen wie jetzt.). Weiterhin fehlte vor allem Grundlagenwissen was Infektionsbiologie angeht.
Davon mal ganz abgesehen: Zum Zeitpunkt X war auch der Masernimpfstoff so neu, wie es jetzt auch der Coronaimpfstoff ist. Und nu?

Wir können dankbar sein, dass es Leute gibt die sich seit Jahrzehnten mit der zugrundeliegenden Technik beschäftigen (ja, die mRNA und was damit möglich sein kann, wurde nicht erst letztes Jahr entdeckt) - und zwar Tag in und Tag aus, jenseits von jeder realen Pandemie sondern nur für den Fall, dass.. - und es diesen Personen möglich ist, diesen Impfstoff innerhalb von 18 Monaten zu erfinden und klinisch zu testen, damit er dann für alle verfügbar sein kann.

Und dann muss man sich von irgendeinem Bodo in der Kommentarspalte oder im Internetforum anhören, dass das so schnell nicht möglich sein kann. Da fass ich mir echt einfach nur an den Kopf.

Das wäre so, als wenn ich als absoluter Auto-Unkenner und Anti-KFZler damals gesagt hätte: "Ich fahr in Hamburg kein MOIA, weil VW das Auto in einer Rekordzeit von nur 10 Monaten geplant und gebaut hat. Das kann ja gar nicht sicher sein."
Vielen Dank für deine Ausführungen! Ich bin tatsächlich nicht vom Fach und ich habe Hochachtung vor Medizinern in jeglichem Bereich.
Mich stört weniger das Medizinische, sondern mehr der Wandel des gesellschaftlichen Klimas im Laufe des letzten Jahres (was ja der Ausgangspunkt dieser Diskussion war). Wenn in einem vermeindlichen gesellschaftlichen Interesse der Einzelne als unsolidarisch gebrandmarkt wird, sträubt sich der Libertäre in mir. Die eigentliche Differenz bei einigen hier dürfte in der Bewertung der Gefährlichkeit des Covid-Virus liegen. Mir erscheint es reichlich hochstilisiert und die Sterberaten rechtfertigen meines bescheidenen Erachtens nicht die Maßnahmen, insbesondere für Kinder/Jugendliche/Schüler, die tatsächlich massive Einschränkungen erleben, obwohl sie kaum von Corona betroffen sind. Dass Altersheime abgeschirmt werden, ist sinnvoll. Dass Schulen über Monate geschlossen werden, halte ich für den größeren Schaden als eine Coronainfektion. Ich bin zudem prinzipiell skeptisch, wenn einzelne Themen medial und politisch gehypt werden und dazu gehört nun mal dieses Virus.

Zu dem Vergleich mit der Masernimpfung: Ich wurde in den 80ern gegen Masern geimpft, dann war der Impfstoff (der laut deiner Aussage - und du hast mehr Ahnung diesbzgl. als ich - aus den 60ern kommt) ca. 20 Jahre alt. Der Coronaimpfstoff ist nicht so alt und nur weil er millionenfach verimpft wird, heißt das nicht, dass es jahrelange Erfahrungen gibt. Aber, wie gesagt: Wenn du Mediziner bist, kannst du das besser beurteilen.

Deine Frage nach der Testzeit kann ich tatsächlich nicht beantworten. Ich weiß es nicht. Die Frage nach Spätfolgen erscheint mir auch genauso unsicher wie bei einer Covidinfektion, bei der wir auch nicht wissen, ob noch in fünf Jahren Spätfolgen auftreten können.

Ich vermute, wir werden hier im Forum auch keinen Konsens finden, aber das muss ja nicht sein. Zum Thema Corona werde ich mich auch nicht mehr äußern; nicht, weil ich nicht gerne mit dir/euch diskutiere, sondern weil mir dieses Thema zu politisch wird und wir Politik ja bewusst außen vor lassen wollen. Die Impfung an sich und auch eine Pandemie ist zwar kein politisches Thema, aber die Folgefragestellungen sind hochpolitisch: Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Individuum und Staat, die Angemessenheit und Gefahren staatlicher Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Überwachung (ich war sehr erschrocken, wie bereitwillig Menschen ihre Daten preisgeben - schon vor Corona, aber währenddessen noch mehr), die Regulierung des Alltags der Bevölkerung,...
 
In den letzten Woche habe ich das Gefühl ich fall auseinander
Erst das sch.. Knie. Keine Entzündungmittel wegen meiner Gastritis zur Zeit. Also Hausmittel.
Schmerzmittel geht aus dem selben Grund auch nicht wirklich.
Und jetzt auch noch ein Hexenschuss beim Recycling Hof.
Denke es wäre besser gewesen wenn ich mich auch gleich mit in den Container gelegt hätte.

Zum kotzen....
 
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