Der Jammer-Faden

Vielen Dank für deine Ausführungen!
Ich würde mich auch gerne bei dir bedanken, aber leider sind da in deinem Beitrag zwar viele Wörter aber verdammt wenig Inhalt.

Deine Frage nach der Testzeit kann ich tatsächlich nicht beantworten. Ich weiß es nicht. Die Frage nach Spätfolgen erscheint mir auch genauso unsicher wie bei einer Covidinfektion, bei der wir auch nicht wissen, ob noch in fünf Jahren Spätfolgen auftreten können.
Ob in fünf Jahren noch Spätfolgen der Infektion auftreten, können wir ja auch erst nach fünf Jahren sagen.
Viel schlimmer ist ja aber leider, dass wir jetzt schon von Spätfolgen nach etwas mehr als einem Jahr wissen - im Gegensatz zur Impfung, aber wem sag ich das, nicht wahr? :)
 
Ich bedaure an dieser Pandemie, dass sich die Gesellschaft schlimmer als je zuvor spalten ließ.
Diese Spaltung spüre ich eher in der öffentlichen Wahrnehmung. Im persönlichen Umfeld erlebe ich vielmehr, dass persönliche Entscheidungen auch akzeptiert werden. Selbst unter Medizinern kenne ich einzelne Personen, die sich nicht haben impfen lassen und auch das wird akzeptiert, auch wenn ich deren Entscheidung auf Grund der vorliegende Daten nicht nachvollziehen kann. Ich kenne aber tatsächlich niemanden, der generell die Impfung ablehnt, Covid19 für "eine Grippe" hält, LongCovid Patienten als Simulanten beschimpft oder behauptet irgendjemand habe die Pandemie nur erfunden. Und ja, bei solchem Unfug wäre auch meine Schmerzgrenze schnell überschritten. Innerhalb vernünftiger Diskussion wie hier halte ich es aber für möglich verschiedene Positionen zu Öffnungen oder Impfungen zu vertreten.
Das Grundthema ist die altbekannte "German Angst". Wir lieben es Befürchtungen zu diskutieren und überall Gefahren zu sehen. Damit meine ich keinesfalls real existierende Bedrohungen zu ignorieren, sondern potenzielle Bedrohungen solange zu diskutieren, bis auch der Letzte davon überzeugt ist, dass es so kommen wird.
Wenn aber die Evidenz aus vielen Ländern zeigt, dass mit weiterer Verbreitung der Delta-Variante die Fallzahlen (und inzwischen auch die Hospitalisierungen im UK) wieder ansteigen, dann gibt es keinen sinnvollen Grund, eine solche Entwicklung nicht für Deutschland zu vermuten. Angst halte ich grundsätzlich für einen schlechten Ratgeber, aber eine Wachstumsentwicklung zu Beginn zu stoppen ist nun einmal mathematisch die sinnvollste Option. Wir sehen in den Ländern, in denen das passiert, dass dort auch die Einschränkungen der Freiheit relativ schnell wieder aufgehoben werden können. Ein weiterer Punkt ist, dass nicht nur die Maßnahmen der Regierung, sondern auch das Infektionsgeschehen meine Freiheit beschneiden. Bei niedrigen Inzidenzen kann ich relativ gefahrlos wieder viel unternehmen. Bei Hochinzidenz ohne regelnde Maßnahmen heißt das de facto dass ich entweder die Wahl habe mich vollständig auf meinen Impfschutz zu verlassen und möglicherweise Langzeitfolgen zu riskieren (bisher fehlen Studien zum Risiko von long covid bei geimpften Erkrankten) oder mich nahezu vollständig zu isolieren. Eben weil ich für Freiheit bin, bin ich für relativ strenge Maßnahmen, weil damit die meisten möglichst gut leben können. Ich möchte ungern wieder in einer Situation sein, in der man gute Freunde nur noch über Zoom kennt, nur weil zu früh verhältnismäßig milde Maßnahmen gestrichen wurden. Und ich kenne genug Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen, die an Covid erkrankt waren, um dass nicht haben zu wollen. Dabei hatte fast niemand einen schweren Akutverlauf und die Langzeitfolgen sind im Vergleich zu den Fällen, die die Diagnosekriterien einer myalgischen Enzephalomyelitis erfüllen, auch eher harmlos gewesen. Und trotzdem waren einige so krank, dass sie sich monatelang erholen mussten.
Zum Vergleich: Ich habe auch keine Angst vor einem Melanom, gehe aber trotzdem regelmäßig zur Vorsorge um ggf. entstehende Pathologien sofort entfernen lassen zu können. Im Unterschied zum Hautkrebs, wo es dann wirklich rein die Eigenverantwortung ist, betrifft eine Infektionskrankheit definitionsgemäß immer auch andere.
Stimme dir bei vielen Punkten auch weiterhin nicht zu. Stichwort: Geimpfte weiterhin testen - auch dazu gibt es bereits Daten was die Viruslast von geimpften Infizierten angeht.
Interessehalber, hast du zufällig konkrete Studien zu Sensitivität/Spezifität der Antigentests bei vollständig Geimpften? Ich habe bisher nur Vorschläge gelesen, den Cut-off-Wert entsprechend der Viruslast anzupassen, aber keine Zahlen zur Verwendung der aktuellen Tests.
Meine Frau ist als Ärztin öfter in einem Pflegeheim unterwegs. Dort sind nicht nur ältere Menschen untergebracht, sondern auch solche, die nach einer Impfung einen nicht unerheblichen Schaden an körperlicher und geistiger Gesundheit eingebüßt haben.
Ich bin bei anekdotischer Evidenz immer skeptisch. Natürlich kennt jeder Arzt immer jemanden, der eine sehr seltene Erkrankung hat. Bei genauer statistischer Analyse zeigt sich dann aber meist kein signifikanter Unterschied zu einer Kontrollgruppe. Ich bezweifle keinesfalls, dass es solche (Einzel-)Fälle gibt, aber durchaus, dass auch nur annähernd im Verhältnis zum Nutzen von Impfungen stehen.
 
Mir erscheint es reichlich hochstilisiert und die Sterberaten rechtfertigen meines bescheidenen Erachtens nicht die Maßnahmen
Es sind bislang mehr als 90000 Menschen gestorben. Und zwar trotz der Maßnahmen. Wie hoch, glaubst Du, wären die Sterberaten ohne diese Maßnahmen gewesen? 500000? 1000000? Leichenberge wie in Bergamo, New York oder Mumbai? Wäre das dann immer noch reichlich hochstilisiert? Es gibt doch reichlich internationale Beispiele dafür, was passiert, wenn man es laufen lässt, auch jetzt noch in diesem Moment.

Du beurteilst die Maßnahmen anhand einer Realität, die erst durch ihre Anwendung zustande gekommen ist. Das tun in der Tat auch nach 18 Monaten Pandemie viele Menschen und es ist ein ganz offensichtlicher logischer Fehler.

Deutschland ist bei allen Problemen, die auf seiten überforderter Politiker und öffentlicher Verwaltung entstanden, die auch zum ersten Mal in einer solchen Lage waren, genau durch das, was richtig gemacht wurde, bislang ganz objektiv anhand der Zahlenlage besser durch die Pandemie gekommen als die entwickelten Länder der westlichen Hemisphäre (mit der Ausnahme von Kanada). Und das bei der für eine Pandemie ungünstigsten geografischen Lage in Europa und mit Maßnahmen, die wesentlich sanfter waren als in Frankreich, Spanien oder Italien.

Ich bin bei anekdotischer Evidenz immer skeptisch. Natürlich kennt jeder Arzt immer jemanden, der eine sehr seltene Erkrankung hat. Bei genauer statistischer Analyse zeigt sich dann aber meist kein signifikanter Unterschied zu einer Kontrollgruppe. Ich bezweifle keinesfalls, dass es solche (Einzel-)Fälle gibt, aber durchaus, dass auch nur annähernd im Verhältnis zum Nutzen von Impfungen stehen.
Der Punkt ist, dass alle Laien immer eher nach anekdotischer Evidenz in ihrem direkten Umfeld urteilen als nach dem, was einem irgendeiner im Fernsehen erzählt, das ist psychologisch nachvollziehbar und am Ende auch bei mir so. Nur sind meine Anekdoten halt anders als die von @The Silver Dragon.

Mein privates Umfeld ist ebenfalls bislang von Infektionen verschont geblieben, aber mein berufliches sieht da anders aus. Da ruft meine Business Product Ownerin, eine meiner allerliebsten Kollegen, panisch über Teams durch, dass sie am Folgetag erst mal nach Hause fliegen muss, weil ihre Eltern beide Covid bekommen haben und ihre Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ihr ursprüngliches Zuhause ist in San José, Costa Rica. Sie bucht sich also von Berlin einen sündhaft teuren Spontanflug, kommt mit fettem Jet Lag an, wird von ihrem Bruder, der selbst Arzt ist und sich schon mit den Kollegen im Krankenhaus kurzgeschlossen hat, abgeholt und darauf vorbereitet, dass die nächsten 24 Stunden für Leben oder Tod entscheidend sind, die Mutter ist mittlerweile schon auf die Intensivstation verlegt worden und wird beatmet. Am Ende hat sie zum Glück überlebt, leider mit schweren Lungenschäden, ihr Vater hatte einen moderaten Verlauf und meine Kollegin ist auch wieder in Berlin. Die Infektionsbilanz in meinem direkten Kontaktumfeld sind bislang darüber hinaus fünf deutsche Kollegen, drei Schweizer, zwei Amerikaner, ein Südkoreaner und etwa zwanzig Inder, dort auch mit weiteren Infektionen und leider auch Todesfällen in der Familie, drei Long-Covid-Fälle bei den Deutschen und Schweizern. Impfprobleme gab es übrigens genau 0 und alle, die ich kenne, privat und beruflich, sind ohne jede Ausnahme bislang mindestens einmal geimpft, viele auch schon zwei Mal. Auch mittlerweile die indischen Kollegen über ihre Firma.

Ich mag das aufgrund der Konstellation meines beruflichen Umfeldes etwas internationaler sehen, ich trenne das nicht, weil es das gleiche Virus ist, wo immer es auch auftritt. Wenn man eine regionale Hochinzidenz hat, dann kann es einen einfach treffen, aus heiterem Himmel, in gleicher Weise wie meine Kollegen in ihrem Umfeld. Ein reiches Land schützt einen nicht davor. Und da ich schon im letzten Herbst mit dem Urvirus und einer damals noch schärfer geschalteten Corona Warn App Warnungen von flüchtigen Kontakten mit nachweislich Infizierten bekam (unter Lockdown-Bedingungen!), die damals dank der geringeren Infektiösität noch nicht zur Ansteckung führten, ist mir sehr klar, wie groß die Gefahr mit infizierten Passanten im Falle von Delta ist, wo so ein ganz flüchtiger Kontakt ausreichen kann, ohne dass man eine Stunde mit einem Infizierten zusammensitzen muss.

Und neben meinem Selbstschutz denke ich da auch an meine steinalten Schwiegereltern. Ja, sie sind schon länger durchgeimpft mit Biontech/Pfizer, aber schon ab August kann ihr Impfschutz schwächer werden und ihr Immunsystem ist durch das Alter ohnehin nicht mehr leistungsfähig. Wie hat ein Experte mal gesagt, ein 80jähriger Durchgeimpfter hat den Schutz eines 50jährigen Ungeimpften. Das ist nicht so ganz viel, muss ich sagen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich anstecke und das weitergebe und sie gehen meinetwegen drauf, ich würde mir das nie verzeihen können. Ich darf mich halt nicht anstecken und dafür tue ich alles, was zur Risikominimierung in meiner Macht steht. Natürlich könnte ich auch irgendwen auf der Straße anstecken und dessen Mutter geht daran drauf, ohne dass ich irgendwas davon mitbekomme. Der eigene Familienbezug macht es für mich greifbar. Als notorischer Egoist brauche ich so was, um das Richtige zu tun.
 
und die Sterberaten rechtfertigen meines bescheidenen Erachtens nicht die Maßnahmen, insbesondere für Kinder/Jugendliche/Schüler, die tatsächlich massive Einschränkungen erleben, obwohl sie kaum von Corona betroffen sind. Dass Altersheime abgeschirmt werden, ist sinnvoll. Dass Schulen über Monate geschlossen werden, halte ich für den größeren Schaden als eine Coronainfektion. Ich bin zudem prinzipiell skeptisch, wenn einzelne Themen medial und politisch gehypt werden und dazu gehört nun mal dieses Virus.

"Im gesamten April [2020] lag die Zahl der Gestorbenen dann 10 % über dem Durchschnitt der Vorjahre. Gleichzeitig war ein Anstieg der COVID-19-Todesfälle zu beobachten. Als diese zurückgingen, bewegten sich ab Mai auch die Sterbefallzahlen etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der vier Vorjahre. [...] Im Dezember [2020] lag die Zahl der Gestorbenen dann 32 % über dem Vorjahresdurchschnitt."

Das statistische Bundesamt nennt für den Dezember 2020 eine Übersterblichkeit von 32% im Vergleich zu den Vorjahren, bei gleichzeitig geringerer Anzahl an Grippetoten im Vergleich zu den Vorjahren.

Im Januar 2021 dann "nur" noch 10% und in der Folge immer weniger. Der Einfluss von Covid auf die Übersterblichkeit und die Wirksamkeit der Impfungen sind statistisch nachvollziehbar

Hier der ganze Bericht:
https://www.destatis.de/DE/Themen/G...efaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html
 
In den letzten Woche habe ich das Gefühl ich fall auseinander
Erst das sch.. Knie. Keine Entzündungmittel wegen meiner Gastritis zur Zeit. Also Hausmittel.
Schmerzmittel geht aus dem selben Grund auch nicht wirklich.
Und jetzt auch noch ein Hexenschuss beim Recycling Hof.
Denke es wäre besser gewesen wenn ich mich auch gleich mit in den Container gelegt hätte.

Zum kotzen....
wie wärs mal mit einer Ernährungsumstellung: keinen Alkohol, kein Fleisch, deutlich abnehmen, Bewegung usw.; Du wirst sehen, dann wird es wieder, bist ja noch jung!
 
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