Der Jammer-Faden

Ich verstehe bei der ganzen Corona Problematik diverse Sachen nicht. Und ich habe erhebliche Zweifel, was die Politiker da herumbasteln, auch einige Virologen und erst recht Medien. Ich bin kein Schwurbler oder Verschwörungstheoretiker aber bei den Kloppern fällt mir das Mundwerk herunter - aus technischer und logischer Sicht.

Wir haben immer noch keine voll vernetzte Datenerhebung, Stichwort Anbindung von Sormas. Auch die Impf Nachverfolgung wird nicht klappen, weil die Länder eigene Systeme basteln. Grundregel in der IT: Bau niemals, nie, never Systeme auf, wo man sich hinterher verschiedene Datenformate zusammenkramen muss. Sie machen es. Bis hin zu Sachen, auf die ich nicht mal nach 5 dicken Cocktails komme: Niedersachsen hat Adressdaten der Alten nach Vornamen durch das Tochterunternehmen der DHL raten lassen. In NRW brach die online Terminvergabe zusammen, weil die Kassenärztliche Vereinigung ihre Server komplett unterdimensioniert und nicht skalierbar hatte.

Usw., usw., usw.. Apotheken bekommen gerüchtehalber für die FFP2 zwischen 3 und 4 EUR, billigster Chinaschrott, der gerade so die Prüfung geschafft hat. Für 1,20 - 1,50 EUR bekommste als Endverbraucher prima FFP2 aus europäischer Fertigung, die auch noch komfortabler sind. Dazu wurde noch die Bundesdruckerei angeworfen und die Krankenkassen verschickten Briefe.

Jetzt peilt irgendwer einen Inzidenzwert von 10 an. Ok. PCR kann auch falsch positive Tests liefern. 10 auf 100.000 würde heißen: wenn der PCR 99,99% genau ist bei Diagnose und falsch negativ aber den Rest falsch positiv, haben wir doch die 10 schon im Grundrauschen aller Getesteten als normalen Messfehler - oder habe ich da irgendwas übersehen?

Was machen die da?
 
Jetzt peilt irgendwer einen Inzidenzwert von 10 an. Ok. PCR kann auch falsch positive Tests liefern. 10 auf 100.000 würde heißen: wenn der PCR 99,99% genau ist bei Diagnose und falsch negativ aber den Rest falsch positiv, haben wir doch die 10 schon im Grundrauschen aller Getesteten als normalen Messfehler - oder habe ich da irgendwas übersehen?
Die Inzidenz berechnet sich aus Infizierten und Gesamtpopulation (genauer gesagt sogenannte "Population at risk", das ist im Falle von Corona aber die Gesamtpopulation), es geht also um 10 positive Tests auf 100.000 Einwohner. Nicht um 10 positive Tests auf 100.000 durchgeführte PCR-Tests. Damit Ihre Annahme zuträfe, müssten Sie stets die gesamte Population testen. Real werden (auf ganz Deutschland bezogen) aber nur eine Million Tests pro Woche durchgeführt, nicht 80 Millionen (vergleichen Sie hierzu https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Testzahl.html).
 
Sachlich zu Ihren Mutmaßungen:
1. Aussagekraft von PCR-Testungen: Da auch der asymptomatische Virusträger ein Infektionsrisiko darstellt, ist ein hochsensitives Verfahren wie die RT-PCR richtig gewählt und am besten geeignet das tatsächliche pandemische Geschehen abzubilden.
2. Folgenbezogene Verhältnismäßigkeit: Wird regelmäßig von Gerichten überprüft, auch Ihnen steht hierzu der Klageweg offen.
3. Nur vulnerable Gruppen einschränken: Wurde in Schweden probiert, hat aber nicht funktioniert.
Da Sie glauben mit den Grundlagen der Statistik vertraut zu sein: Rechnen Sie doch mal durch, welche absoluten Todeszahlen (auch unter jüngeren) bis zum Erreichen der Herdenimmunität zu verzeichnen wären und wieviele Versehrte (Langzeitfolgen der Covid-19 Infektion, Anstieg an Autoimmunerkrankungen) es zu beklagen gäbe.
Ich habe keine Mutmaßungen sondern lediglich Fragen aufgeworfen.

zu 1.: Das PCR Testverfahren ist nicht dazu geeignet, das Infektionsrisiko zu bemessen. Ohne Bewertung des CT Wertes ist überhaupt keine geeignete Aussage dazu zu erzielen. Die Sensitivität des Verfahrens ist mit 98% auch nicht besonders hoch, dies gilt insbesondere dann, wenn die Prävalenz innerhalb der Gruppe unbekannt ist. Es wird daher bei der Auswertung von vorne herein mit möglicherweise unzutreffenden Annahmen gearbeitet. Das Ergebnis ist eine Anzahl an falsch positiven Testergebnissen insbesondere dann, wenn der Durchseuchungsgrad gering ist.

zu 2.: Das ist leider ein Irrtum. Die Gerichte überprüfen lediglich im konkreten Einzelfall, ob eine Unverhältnismäßigkeit der Maßnahme vorliegt. Eine gesamtgesellschaftliche Folgenabschätzung ist nicht Aufgabe der Gerichte.

zu 3.: Wir können heute feststellen, dass auch Länder mit harten sog. "Lockdown" erhebliche Todesfallzahlen in der Alterskohorte ab 80 Jahren verzeichnet. Ein Einfluss der Maßnahmen auf Infektions- und Todesfallzahlen ist kaum messbar. Tatsächlich von Einfluss ist offenbar das Alter der Infizierten, deren Gesundheitszustand und die Jahreszeit.
 
.... Es verwechselt politischen Gehorsam mit notwendiger und im christlichen Sinne anständiger Solidarität.

Nach meinem Verständnis von christlichem Anstand sollte auch eine Folgenabwägung für andere Gruppen, z.B. durch häusliche Gewalt, Arbeitsplatzverlust, Armut, Kindesmisshandlung, unterlassene Vorsorgeuntersuchungen und ähnlichem stattfinden. Nichts davon findet sich in einer öffentlichen Debatte. Wir reden hier mittlerweile von erheblichen Zeiträumen, ein Ende ist realistisch nicht absehbar.

Wir können unsere Alten nicht dadurch schützen, indem wir die nachfolgenden Generationen opfern. Das ist weder klug noch gerecht.

Vielleicht dazu noch folgender Denkanstoß: Eine 80 Jährige Frau hat heute noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2 Jahren. Die Hälfte davon verbrachte diese nun in Zwangsquarantäne - nur um einem statistischen Sterberisiko von 8-12% "an oder mit Corona" im Falle einer Infektion aus dem Weg zu gehen. Ich persönlich finde das absurd.
 
Die Inzidenz berechnet sich aus Infizierten und Gesamtpopulation (genauer gesagt sogenannte "Population at risk", das ist im Falle von Corona aber die Gesamtpopulation), es geht also um 10 positive Tests auf 100.000 Einwohner. Nicht um 10 positive Tests auf 100.000 durchgeführte PCR-Tests. Damit Ihre Annahme zuträfe, müssten Sie stets die gesamte Population testen. Real werden (auf ganz Deutschland bezogen) aber nur eine Million Tests pro Woche durchgeführt, nicht 80 Millionen (vergleichen Sie hierzu https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Testzahl.html).
Ok, war missverständlich. Wie viele Tests machen wir aktuell, wie hoch ist die Fehlerquote _genau_? Hatte nur ein paar Phantasiewerte und gekürzt geschrieben genommen, um das zu verdeutlichen. D.h. was messen wir da überhaupt - auch mit den unterschiedlichen Weiterleitungen der Ämter. Wenn man was steuern will, kann man doch nicht alle Jubeljahre hin und zurückrechnen. Zumal das Infektionsgeschehen an der Stelle doch schon 5 - 14 Tage zurückliegt? Und das ändert nix an dem Chaos, was die bauen.
 
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