Deshalb würde ich auch mit Deiner Methode nicht bis 22.30 warten und auch die Eskalation nicht im Stundentakt vornehmen, denn hier geht darum, Regelbrechern ein klares und eindeutiges "So nicht" entgegenzuhalten. Wir sprechen ja nicht über einen Kompromiss zwischen gegenteiligen legitimen Ansichten, sondern um den Konflikt zwischen Regelbrecher und Geschädigtem. Anbrüllen ist da nicht optimal, aber verständlich.
Mein Vorschlag: Um 22.01 Uhr ein freundliches "Guten Abend, die Herrschaften! Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Party. Gute Nacht dann!". Um 22.03 Uhr: "Sucht noch jemand seine Jacke?" Um 22.05 Uhr kann man dann schon lauter werden. Ist nicht everybody's darling, aber effektiv.
Ok, das wäre - wenn wörtlich gemeint - schon sehr kleinkariert.
Ich war auch schon laut mit Freunden (ungeplant). Und als Nachbar - der auch irgendwann mal Toleranz benötigen wird und dem insgesamt an guter Nachbarschaft gelegen sein sollte - sollte man das schon etwas diplomatischer lösen können. Hätte einer geklingelt, hätte ich doch auch in dem Moment schon gewusst, was er will und dann sollte auch kein zweites Aufkreuzen nötig sein. Sollte.
Meine Nachbarn haben letztens an einem Sonntag Abend (21h?) gehämmert und gebohrt. Ich hatte meine Tochter hier, bin hoch und als sie die Tür aufmachte, hat sie schon etwas beschämt geguckt. Hab ihr das schlechte Gewissen genommen und ganz freundlich gesagt, dass die Kleine so nicht schlafen kann und ob es machbar wäre, dass sie in ner halben Stunde mit den lauten Sachen durch sind. Passte.
Dafür brauch ich keine Gesetze zu kennen oder mit Ordnungswidrigkeiten zu wedeln.
Dass der Nachbar allerdings nicht mal selbst die Tür aufmacht, ist schwach. Vielleicht haben sie ja auch noch Besuch erwartet.
Meine erste Reaktion wäre wohl gewesen, nach dem Gastgeber zu verlangen und eine Zeit auszumachen, z.B. 23 Uhr. Auf 22 Uhr hätte ich nicht bestanden (muss aber i.d.R. auch nicht um 6h aus dem Bett).
Vorteil: hat man selbst mitbestimmt, stört einen der Lärm plötzlich gar nicht mehr