Der Jammer-Faden

Im Ernst? Wiederholt wird hier ein vorwarnungsloses Anbrüllen als "alles richtig gemacht" empfunden? In einem Stilforum?

Ich habe volles Verständnis, und ich kann nicht behaupten dass ich es besser gemacht hätte. Aber der richtige Weg wäre ein anderer gewesen. IMO.

Zu solchen Partys sollte man sich eh die Hells Angels einladen, das steigert die Leidensfähigkeit der Gepeinigten ungemein und wirkt rohem Gebrüll präventiv entgegen.

Im Ernst, bevor vielleicht die Ventile bersten, ein ruhiges Wort zur rechten Zeit wirkt manchmal Wunder.
 
Zu solchen Partys sollte man sich eh die Hells Angels einladen, das steigert die Leidensfähigkeit der Gepeinigten ungemein und wirkt rohem Gebrüll präventiv entgegen.

Im Ernst, bevor vielleicht die Ventile bersten, ein ruhiges Wort zur rechten Zeit wirkt manchmal Wunder.

Sicher richtig und nachher ist man immer schlauer.
Der Eifer des Gefechts halt.
 
Nämlich welcher? In Deutschland? In einem Mehrparteienhaus? Bitte um Vorschläge.


Da fällt Dir echt nichts besseres ein als das Gespräch mit einem "mit Nachdruck anherrschen" zu beginnen? Tut mir leid, aber meine Erziehung sitzt dermaßen tief dass ich mir kaum vorstellen kann ein freundliches "Guten Abend" als Eröffnung wegzulassen. Bevor ich dann losbrülle... ;)

Als richtig würde ich, auch in Deutschland, empfinden erst mal höflich darum zu bitten leiser zu sein, sagen wir so um 22:30. und dann in angemessenen zeitlichen Schritten zu eskalieren. Ärger in sich hineinfressen, den Gegenüber das nicht merken lassen um ihn dann, wenn man es selber nicht mehr aushält mit Maximalwut zu konfrontieren/überraschen ist eigentlich nie "alles richtig gemacht".
 
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Ärger in sich hineinfressen, den Gegenüber das nicht merken lassen um ihn dann, wenn man es selber nicht mehr aushält mit Maximalwut zu konfrontieren/überraschen ist eigentlich nie "alles richtig gemacht".

Als ganz allgemeinen Ratschlag (nicht zwingend auf das konkrete Problem bezogen, über das wir nicht allzu viel wissen) wollte ich ganz genau das ebenfalls schreiben. Das ist ein Muster, das ich an mir selbst ganz besonders hasse: Einmal nichts sagen, zweimal nichts sagen, dreimal nichts sagen, explodieren. Falscher kann man es kaum machen.
 
Als richtig würde ich, auch in Deutschland, empfinden erst mal höflich darum zu bitten leiser zu sein, sagen wir so um 22:30. und dann in angemessenen zeitlichen Schritten zu eskalieren. Ärger in sich hineinfressen, den Gegenüber das nicht merken lassen um ihn dann, wenn man es selber nicht mehr aushält mit Maximalwut zu konfrontieren/überraschen ist eigentlich nie "alles richtig gemacht".

Ok, da gebe ich Dir Recht. Macht man aber nicht immer, da man auch als Geschädigter den Konflikt scheut. Ich finde es allerdings beschämend, mit welcher Selbstverständlichkeit in Deutschland von Geschädigten ein freundliches, zuvorkommendes und verständnisvolles Verhalten erwartet wird. Lärm ist Belästigung und gegenüber Familien mit kleinen Kindern, Schichtarbeitern oder einfach Menschen mit gutem Gehör auch alles andere als eine Kleinigkeit. Das wissen die Partymacher auch, es ist ihnen lediglich egal, da sich ja niemand wehrt. Und wenn doch: "Sie waren doch auch mal jung..."

Deshalb würde ich auch mit Deiner Methode nicht bis 22.30 warten und auch die Eskalation nicht im Stundentakt vornehmen, denn hier geht darum, Regelbrechern ein klares und eindeutiges "So nicht" entgegenzuhalten. Wir sprechen ja nicht über einen Kompromiss zwischen gegenteiligen legitimen Ansichten, sondern um den Konflikt zwischen Regelbrecher und Geschädigtem. Anbrüllen ist da nicht optimal, aber verständlich.

Mein Vorschlag: Um 22.01 Uhr ein freundliches "Guten Abend, die Herrschaften! Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Party. Gute Nacht dann!". Um 22.03 Uhr: "Sucht noch jemand seine Jacke?" Um 22.05 Uhr kann man dann schon lauter werden. Ist nicht everybody's darling, aber effektiv.
 
Es ging mir in keinster Weise darum Münchner zu kritisieren, Glashaus, Steine und Sünde und so, volles Verständnis und Mitgefühl inklusive. Mir ist nur ein wiederholtes "alles richtig gemacht" aufgefallen. Nur weil ich selber vermutlich recht ähnlich gehandelt hätte macht es das ja nicht richtiger.
 
Als ganz allgemeinen Ratschlag (nicht zwingend auf das konkrete Problem bezogen, über das wir nicht allzu viel wissen) wollte ich ganz genau das ebenfalls schreiben. Das ist ein Muster, das ich an mir selbst ganz besonders hasse: Einmal nichts sagen, zweimal nichts sagen, dreimal nichts sagen, explodieren. Falscher kann man es kaum machen.

Das verstehe ich gut, bin leider auch so ein Typ. Und im Nachhinein ärgere ich mich am meisten über mich selbst. :eek:
 
Finde das hier generell etwas zu hart. Geschädigter ist immer so ein schwieriger Begriff, weil ja das Opfer entscheidet.

Klar ist es unangekündigt nicht so gut, aber um 22:00 aufzukreuzen und solange zu nerven, bis Schluss ist, halte ich für überzogen. Sonst darf man sich nicht ärgern, wenn der andere um Punkt 06:00 die Musik wieder voll aufdreht. Ich hätte da hier schon ein wenig mehr laissez-faire erwartet. So wie ich es erlebt habe, sind ältere Leute da z.B. eher gelassen, quängeliger sind eher super-busy-aber-eigentlich-nichts-zu-tun Mid-30er und vegane Hippster-Öko-Nazis zwischen 30-50.

p.s.: freundliches und verständnisvolles Verhalten erwarte ich generell
 
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Deshalb würde ich auch mit Deiner Methode nicht bis 22.30 warten und auch die Eskalation nicht im Stundentakt vornehmen, denn hier geht darum, Regelbrechern ein klares und eindeutiges "So nicht" entgegenzuhalten. Wir sprechen ja nicht über einen Kompromiss zwischen gegenteiligen legitimen Ansichten, sondern um den Konflikt zwischen Regelbrecher und Geschädigtem. Anbrüllen ist da nicht optimal, aber verständlich.

Mein Vorschlag: Um 22.01 Uhr ein freundliches "Guten Abend, die Herrschaften! Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Party. Gute Nacht dann!". Um 22.03 Uhr: "Sucht noch jemand seine Jacke?" Um 22.05 Uhr kann man dann schon lauter werden. Ist nicht everybody's darling, aber effektiv.

Ok, das wäre - wenn wörtlich gemeint - schon sehr kleinkariert.
Ich war auch schon laut mit Freunden (ungeplant). Und als Nachbar - der auch irgendwann mal Toleranz benötigen wird und dem insgesamt an guter Nachbarschaft gelegen sein sollte - sollte man das schon etwas diplomatischer lösen können. Hätte einer geklingelt, hätte ich doch auch in dem Moment schon gewusst, was er will und dann sollte auch kein zweites Aufkreuzen nötig sein. Sollte.

Meine Nachbarn haben letztens an einem Sonntag Abend (21h?) gehämmert und gebohrt. Ich hatte meine Tochter hier, bin hoch und als sie die Tür aufmachte, hat sie schon etwas beschämt geguckt. Hab ihr das schlechte Gewissen genommen und ganz freundlich gesagt, dass die Kleine so nicht schlafen kann und ob es machbar wäre, dass sie in ner halben Stunde mit den lauten Sachen durch sind. Passte.

Dafür brauch ich keine Gesetze zu kennen oder mit Ordnungswidrigkeiten zu wedeln.

Dass der Nachbar allerdings nicht mal selbst die Tür aufmacht, ist schwach. Vielleicht haben sie ja auch noch Besuch erwartet.
Meine erste Reaktion wäre wohl gewesen, nach dem Gastgeber zu verlangen und eine Zeit auszumachen, z.B. 23 Uhr. Auf 22 Uhr hätte ich nicht bestanden (muss aber i.d.R. auch nicht um 6h aus dem Bett).

Vorteil: hat man selbst mitbestimmt, stört einen der Lärm plötzlich gar nicht mehr :)
 
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