Ja. Da könnte ich "ach so" sagen, "na dann" und "sag das doch gleich, das ist natürlich etwas anderes".
Ist es aber nicht. Weil, was Du schilderst, auch nur eine Variante der völligen Vermengung von Redaktion und Werbung darstellt, die dem kriselnden Journalismus nicht hilft, sondern ihn vollends abwürgt.
Reden wir nicht im Detail darüber, dass sich die Sonderveröffentlichungen natürlich durch die Übernahme Eurer Typografie und Spaltenbreite als redaktioneller Beitrag tarnen (egal, was da Verhüllendes drübersteht, "Advertorial" oder eben "Anzeigensonderveröffentlichung", und egal, ob das Produkt international am Kiosk vertrieben oder in den Elbvororten kostenlos verteilt wird).
Es geht darum, dass Anzeigentexte bei Euch redaktionell bearbeitet werden und Du das freiwillig etablierst. Auch wenn Du dafür verständliche (Deine Seiten) und ehrenwerte Gründe hast (Schonung des Korrektorats): Die nächsten bei Euch eingereichten PR-Texte werden dadurch nicht besser, aber der Anspruch der Kunden an Deine Dienste höher.
Nun habe ich Dir in Deine Arbeit nicht reinzureden. Aber es ärgert mich, wenn Du mit dem lauten Stöhnen darüber, was die PR Journalisten zumute, den Eindruck erweckst, Du littest unter einem unerfreulichen, aber üblichen Aspekt journalistischer Arbeit. Was Du da betreibst, ist aber kein Journalismus, sondern seine Verhinderung.
Mann, Mann, Mann