Der Jammer-Faden

Um beim Bonzensprech zu bleiben.
"Damen die den öffentlich Verkehr dem privaten vorziehen, reizen mich nicht."

Sie tragen meist keine Perlenkettchen und hochgestellte Polokragen, stimmt. Was reizvoll ist, ist eben durchaus subjektiv, zum Glück. Also guckt der Eine halt an der roten Ampel ins Nachbarvehikel und stellt sich 27 Sekunden vor, was wäre wenn, der Andere sagt: Sie sehen so aus als hätten Sie gerade noch etwas Zeit und an der übernächsten Station ist ein Taxistand der uns zu ner wirklich netten Bar leiten wird. Aber ich will mich über verminderte männliche Konkurrenz im ÖPNV durch Individualisten nun wirklich nicht beklagen.

Und dem öffentlichen Verkehr will ich hier natürlich auch nicht das Wort reden, Parkplatzsex ist natürlich nur was für Individualisten, das ergibt sich ja aus dem Sachzusammenhang.

P.S. Änderungs-und Zitierfunktion ist hier gewöhnungsbedürftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das sind eigens gekennzeichnete Anzeigensonderveröffentlichungen. Als Redakteur habe ich damit inhaltlich nichts zu tun, mir könnte das vielmehr alles komplett egal sein, aber irgend jemand muss die "Texte" natürlich rein technisch auf die Seite schaufeln und einmal grob redigieren, damit das Korrektorat sich nicht sofort erschießt.




Ja. Da könnte ich "ach so" sagen, "na dann" und "sag das doch gleich, das ist natürlich etwas anderes".
Ist es aber nicht. Weil, was Du schilderst, auch nur eine Variante der völligen Vermengung von Redaktion und Werbung darstellt, die dem kriselnden Journalismus nicht hilft, sondern ihn vollends abwürgt.
Reden wir nicht im Detail darüber, dass sich die Sonderveröffentlichungen natürlich durch die Übernahme Eurer Typografie und Spaltenbreite als redaktioneller Beitrag tarnen (egal, was da Verhüllendes drübersteht, "Advertorial" oder eben "Anzeigensonderveröffentlichung", und egal, ob das Produkt international am Kiosk vertrieben oder in den Elbvororten kostenlos verteilt wird).
Es geht darum, dass Anzeigentexte bei Euch redaktionell bearbeitet werden und Du das freiwillig etablierst. Auch wenn Du dafür verständliche (Deine Seiten) und ehrenwerte Gründe hast (Schonung des Korrektorats): Die nächsten bei Euch eingereichten PR-Texte werden dadurch nicht besser, aber der Anspruch der Kunden an Deine Dienste höher.

Nun habe ich Dir in Deine Arbeit nicht reinzureden. Aber es ärgert mich, wenn Du mit dem lauten Stöhnen darüber, was die PR Journalisten zumute, den Eindruck erweckst, Du littest unter einem unerfreulichen, aber üblichen Aspekt journalistischer Arbeit. Was Du da betreibst, ist aber kein Journalismus, sondern seine Verhinderung.

Mann, Mann, Mann
 
Ja. Da könnte ich "ach so" sagen, "na dann" und "sag das doch gleich, das ist natürlich etwas anderes".
Ist es aber nicht. Weil, was Du schilderst, auch nur eine Variante der völligen Vermengung von Redaktion und Werbung darstellt, die dem kriselnden Journalismus nicht hilft, sondern ihn vollends abwürgt.
Reden wir nicht im Detail darüber, dass sich die Sonderveröffentlichungen natürlich durch die Übernahme Eurer Typografie und Spaltenbreite als redaktioneller Beitrag tarnen (egal, was da Verhüllendes drübersteht, "Advertorial" oder eben "Anzeigensonderveröffentlichung", und egal, ob das Produkt international am Kiosk vertrieben oder in den Elbvororten kostenlos verteilt wird).
Es geht darum, dass Anzeigentexte bei Euch redaktionell bearbeitet werden und Du das freiwillig etablierst. Auch wenn Du dafür verständliche (Deine Seiten) und ehrenwerte Gründe hast (Schonung des Korrektorats): Die nächsten bei Euch eingereichten PR-Texte werden dadurch nicht besser, aber der Anspruch der Kunden an Deine Dienste höher.

Nun habe ich Dir in Deine Arbeit nicht reinzureden. Aber es ärgert mich, wenn Du mit dem lauten Stöhnen darüber, was die PR Journalisten zumute, den Eindruck erweckst, Du littest unter einem unerfreulichen, aber üblichen Aspekt journalistischer Arbeit. Was Du da betreibst, ist aber kein Journalismus, sondern seine Verhinderung.

Mann, Mann, Mann


Angesichts eines derartig blauäuigen Beitrags juckt mich dein Ärger, sorry, keine Spur.
 
Angesichts eines derartig blauäuigen Beitrags juckt mich dein Ärger, sorry, keine Spur.


Oh. Dass Du meine Darstellung für blauäugig hältst, spricht dafür, dass Du mit journalistischer Arbeit tatsächlich keine weitere Erfahrung besitzt und wir gänzlich unterschiedlichen Berufen nachgehen.
Dann ist auch ein Austausch über Jammer-Gründe, dos and don'ts nicht relevant.

Aber Eure Musik mag ich.
 
Naja, Entfremdung dürfte im Bereich Journalismus/Kommunikation nicht gerade selten sein. Jedenfalls nicht seltener als im Bildungssektor (in dem es reichlich Lehrende gibt, die wissend Verbildungsprogramme umzusetzen verpflichtet sind. Ein Grund für das Ausmass an Depression uvm. in diesem Zweig).
 
seit nunmehr fünf Tagen meldet mein Mobiltelefon:

Guten Tag, Orange informiert sie darüber, dass ihr Anschluss leider gesperrt wurde, weil folgender Betrag nicht bezahlt wurde:
[andere Stimme] Null Franken
[wieder erste Stimme] Um Ihren Anschluss schnell wieder freizuschalten, gehen sie auf www.orange.ch, melden sich mit Ihrem Konto an und zahlen den offenen Betrag mit Kreditkarte. Ihr Anschluss wird dann in wenigen Minuten wieder freigeschaltet.

(N.B. kann man überhaupt 0 CHF oder halt 0 EUR mit Kreditkarte bezahlen?)

Anrufe beim Kundendienst sowie ein Gang zum Orange-Shop nützten bisher nichts: wo das Problem liegen könnte, konnte keiner feststellen (selbst die erst in 20 Tagen fällig werdende Rechnung ist bereits bezahlt), manuell liesse sich "das System" nicht überschreiben

(das Frontpersonal war übrigens sehr nett und verständnisvoll, gegen die habe ich nichts - das neunmalkluge Supermanagement, welche aus angeblicher Kosteneffizienz auf reine Automatisierung setzen, würde ich hingegen liebend gerne auf den Mars schiessen, ohne Rückfahrkarte versteht sich)

Wenn ich dann noch die Werbesprüche der Firma ("Yes, you can" oder "das neue Orange - besser denn je") lese/höre, bleibt nur :mad::rolleyes:
 
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