Der Freu-Faden

Erhelle mich doch, wenn du so gut informiert bist, weshalb nicht einfach jeder Arzt nur noch ausnahmslos PKV macht und auf seine Kassenzulassung pfeift, wenn Kasse letztlich doch sooo unrentabel oder gar defizitär ist?

Also wenigstens darauf hättest du nun von alleine kommen können... Natürlich weil es bezogen auf die Gesamtbevölkerung viel zu wenig Privatversicherte dafür gibt. Ein paar Ärzte, die ich persönlich kenne, handeln zudem tatsächlich aus Altruismus (zu dem sie durch den hippokratischen Eid sogar in gewisser Weise verpflichtet sind) und weigern sich, privat und gesetzlich Versicherte unterschiedlich zu behandeln. Das ist aber eine kleine Minderheit.
 
Einer meiner Kunden ist ein Reinigungsbetrieb. Bauendreinigung wird nicht mehr nachgefragt - uppsi, nicht gut. Webshop- und normale Internetprojekte werden reihenweise veräußert oder gehen ein - uppsi, nicht gut. Usw., usw.. Da konnte man früh ablesen, dass es hier schwierig wird

Dann ist die einkommensunabhängige PKV vielleicht nicht die richtige Wahl gewesen - haben die ja anscheinend auch (besser spät als nie) erkannt. In der GKV zahlt man halt einkommensabhängig (freilich mit Mindest- und Höchstbeitrag). Gehts einem wirtschaftlich schlecht, zahlt man weniger, gehts einem wirtschaftlich gut, zahlt man mehr. Eigentlich eine sinnvolle Sache, wenn auch vielleicht in Einzelfällen eben nicht die wirtschaftlichste Wahl (gesunder Unternehmer, der nie zum Arzt muss, mit hohem Gewinn).

Muss man halt mal zweimal drüber nachdenken, ob man sich wegen günstigen Angeboten in jungen Jahren von der PKV locken lässt. Weshalb es aus meiner Sicht eben kein Zurück mehr geben sollte. Einen Schuss hat man - der muss eben sitzen.

Ohne tiefergehende Ahnung von der Materie zu haben und - Gott sei Dank - außer zur Vorsorge beim Zahnarzt i. d. R. zu keinem Arzt zu müssen, gebe ich zu bedenken, dass es massive Unterschiede macht, ob man Hausarzt oder Facharzt ist und wo man seine Praxis hat. Ein Zahnarzt in Frankfurt, Stuttgart, Hannover,... wird mehr als genug verdienen; bei einem Hausarzt im Westerwald, in der Westpfalz, in Sachsen-Anhalt oder in ländlichen Bereichen Niedersachsens kann das schon ganz anders aussehen.
Zumindest meinem Zahnarzt, den ich mein Leben lang hatte, bis er in Rente ging und bei meinem ersten Hausarzt war bei der Berufsausübung einiges an Altruismus dabei - allerdings war das in der Westpfalz, da ist die Welt eh noch in Ordnung. ;-)
Guter Punkt - sicherlich macht es finanziell erhebliche Unterschiede in welcher Fachrichtung man nun tätig ist und wo man praktiziert. Irgendwo auf dem platten, womöglich wirtschaftlich eher schwachen Land, wo einem die Patienten wegsterben aber kaum welche nachkommen, mag das immer unrentabler sein, wenn man seine Praxis aufrechterhält. Und sicherlich muss man hier irgendwie ansetzen.

Aber die Krux ist ja: Ginge es dem Landarzt denn plötzlich besser, wenn er nur noch Privatpatienten behandelte? Besonders, wenn auf dem platten Land in Sachsen vielleicht nicht die Großverdiener, die sich für die PKV entscheiden, leben, sondern das Klientel quasi fast ausschließlich aus GKVlern besteht? Wenn sagen wir mal 90 % der Einnahmen wegbrechen würden, weil auf dem platten Land in Sachsen kein großes Einzugsgebieten an rentablen PKVlern herrscht wie vielleicht in München oder Hamburg? Ich bezweifle es, denn dann wäre es ein Leichtes die Kassenzulassung zurückzugeben und einfach volles Risiko auf PKV zu setzen.
 
Also wenigstens darauf hättest du nun von alleine kommen können... Natürlich weil es bezogen auf die Gesamtbevölkerung viel zu wenig Privatversicherte dafür gibt. Ein paar Ärzte, die ich persönlich kenne, handeln zudem tatsächlich aus Altruismus (zu dem sie durch den hippokratischen Eid sogar in gewisser Weise verpflichtet sind) und weigern sich, privat und gesetzlich Versicherte unterschiedlich zu behandeln. Das ist aber eine kleine Minderheit.

Und du hättest drauf kommen können, dass das eine Suggestivfrage war, mit der ich eigentlich nur aufzeigen wollte, dass eben die wenigsten Ärzte einfach ihre Kassenzulassung abgeben können, aber jeder hat so seine Stärken und Schwächen.

Wenn es viel zu wenige privatversicherte Patienten gibt, zeigt das doch, dass eine Privatpraxis alleine für die allerwenigsten Ärzte realisierbar ist. Denn selbst wenn der einzelne Patient vielleicht profitabler ist, ist der Markt eben mehr als nur begrenzt und das Geld muss auch über die Masse reinkommen. Und die Ärzte eben zwangsläufig AUCH auf die GKVler angewiesen sind und die meisten Ärzte weder ohne die GKVler noch ohne die PKVler können. Der Tenor „Aber die PKVler ermöglichen durch ihre teuren Rechnungen erst die Behandlung der GKVler“, der in diesen Diskussionen häufig mitschwingt, ist halt Schmarrn. Eben weil kaum ein Arzt es sich leisten kann auf das eine oder andere Praxisstandbein zu verzichten, sondern die Praxis häufig erst durch beide Patientengruppen so richtig läuft.
 
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was hier überhaupt dein Thema ist (außer vielleicht unsinnige Aussagen im Nachhinein irgendwie zu rechtfertigen). In den Freu-Faden passt das jedenfalls schon lange nicht mehr... :(

Und deine nicht minder unsinnigen Aussagen passen thematisch noch in den Freu-Faden (Glashaus und so) lelelele? Man bist du ein Kasper.

In dem Sinne Thema beendet, wird mir langsam wirklich zu dumm.
 
Ich finde die Diskussion in der Sache interessant, da sie genau mein Interesse trifft. Leider finde ich dann aber diejenigen, deren Argumente zwar gut sind, aber versuchen, sie mit insbrünstiger Großkotzigkeit an den Mann zu bringen, total überflüssig. Mögen sie sich aus dem Biotop, das sie offenbar längere Zeit mieden, genau so schnell wieder entfernen. Mannomann, wie kann man denn so hier auftauchen und schlechte Stimmung verbreiten?
 
Leider finde ich dann aber diejenigen, deren Argumente zwar gut sind, aber versuchen, sie mit insbrünstiger Großkotzigkeit an den Mann zu bringen, total überflüssig.
Danke für die Blumen - gute Argumente (um die es doch in einer Diskussion vordergründig gehen sollte, oder nicht?), aber insbrünstige Großkotzigkeit sind vermutlich eine Berufskrankheit.

Zumal bitte doch die gesamte Diskussion gelesen werden sollte - wenn Kollege Articus‘ erster Satz als Einstieg sinngemäß ist, dass ich das alles eh nicht verstanden hätte, wird entsprechend erwidert. Aktion und Reaktion. Aber gut, man liest immer nur das, was man lesen möchte, damit es in die eigene Agenda passt, gell?

Mögen sie sich aus dem Biotop, das sie offenbar längere Zeit mieden, genau so schnell wieder entfernen.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Mannomann, wie kann man denn so hier auftauchen und schlechte Stimmung verbreiten?

Also meine Stimmung ist blendend - muss also an anderen liegen, wenn deren Stimmung im Keller ist.

Und um zum Threadthema zurückzukommen:

Ich freu mich über ein anstehendes Maßprojekt im Oktober/November rum, nachdem das letzte Projekt leider nicht realisiert werden konnte. Mehr beizeiten im entsprechenden Thread.

Edit: Angesprochen hast du mich ja bedauerlicherweise nicht mal, sondern eher so passiv-aggressiv nebulös gegen „diejenigen“ geschossen. Ist das eines Stilmagazins würdig so Callouts ohne direkte Ansprache zu machen (ich hab Articus zumindest immer direkt angesprochen)? Ich glaube nicht.
 
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