Der Freu-Faden

Ich vermute, @jabbadoo hat den Wechsel von PKV zu GKV vor dem 55. Lebensjahr über Herstellung der Versicherungspflicht mit einer versicherungspflichtigen Beschäftigung unterhalb der JAEG vollzogen. Der eine mag das als clever bezeichnen, der andere als Sozialschmarotzertum; tatsächlich ist das vom Gesetzgeber so vorgesehen und absolut legal. Moralisch-ethische Bewertung bleibt jedem selbst überlassen.

Es geht nicht darum Optimierungsmöglichkeiten auszuloten und zu nutzen. Das sollte jeder vernünftig denkende Mensch tun. Es ist die Arroganz mit der man die Vorteile, die der Staat einem bieten in anspruch nimmt, sich seiner eigenen Cleverness dafür rühmt. aber gleichzeitig den Staat und die Gesellschaft, die einem diese Vorteile verschaffen schlecht redet. Man lese gerne die früheren Beiträge des Forumsmitglieds.
 
Ich vermute, @jabbadoo hat den Wechsel von PKV zu GKV vor dem 55. Lebensjahr über Herstellung der Versicherungspflicht mit einer versicherungspflichtigen Beschäftigung unterhalb der JAEG vollzogen. Der eine mag das als clever bezeichnen, der andere als Sozialschmarotzertum; tatsächlich ist das vom Gesetzgeber so vorgesehen und absolut legal. Moralisch-ethische Bewertung bleibt jedem selbst überlassen.

Deswegen solche Regelungen einfach möglichst abschaffen bzw. die Rückkehr erschweren, damit es nicht reicht sich beim Golf-Buddy kurz für ein Freundschaftsgehalt anstellen zu lassen.

Sich für die PKV zu entscheiden ist absolut legitim und steht jedem frei, keine Kritik an der Stelle. Wer die tendenziell bessere Versorgung möchte, soll diese gerne in Anspruch nehmen. Aber dann doch bitte auch dem System, von dem man jahrelang wegen eher niedriger Beiträge und im Zweifel sehr guter Versorgung profitiert hat, treu bleiben. Und nicht im Alter, wenn die dicken Kosten altersbedingt bei der PKV womöglich beginnen, plötzlich wieder der Solidargemeinschaft, in die man Jahrzehnte zum eigenen Vorteil nicht eingezahlt hat, auf der Tasche liegen wollen.

Gemeinhin würde man das wohl als asozial (nicht alles was gesetzlich legitimiert ist, ist nämlich auch gesellschaftlich akzeptabel et vice versa) bezeichnen, aber die Bewertung sei jedem selbst überlassen.
 
plötzlich wieder der Solidargemeinschaft, in die man Jahrzehnte zum eigenen Vorteil nicht eingezahlt hat, auf der Tasche liegen wollen.

Da hast du leider nicht ganz verstanden wer hier wen finanziert. Ohne die Honorare der privat Versicherten, die bekanntlich das 2-3 fache der Kassenpatienten für die gleiche ärztliche Leistung betragen, wäre die gesetzliche Krankenversicherung noch unattraktiver als sie ohnehin schon ist. Viele Ärzte behandeln gesetzlich Versicherte nach Ausschöpfung ihrer Honorarkontingente quasi umsonst, weil sie den weiteren Praxisbetrieb über die Einnahmen von Privatpatienten finanzieren.
 
Da hast du leider nicht ganz verstanden wer hier wen finanziert. Ohne die Honorare der privat Versicherten, die bekanntlich das 2-3 fache der Kassenpatienten für die gleiche ärztliche Leistung betragen, wäre die gesetzliche Krankenversicherung noch unattraktiver als sie ohnehin schon ist. Viele Ärzte behandeln gesetzlich Versicherte nach Ausschöpfung ihrer Honorarkontingente quasi umsonst, weil sie den weiteren Praxisbetrieb über die Einnahmen von Privatpatienten finanzieren.

Schnellere Terminvergabe und den Arsch gepudert bekommen kostet halt (sei den PKVlern gegönnt, mir reicht aber der GKV-Katalog allemal, könnte ja jederzeit aus freien Stücken auch wechseln, aber will im Alter die Beiträge eben nicht einkommensunabhängig zahlen).

Zumal sich mein Mitleid mit Ärzten arg in Grenzen hält, keiner von denen wird am Hungertuch nagen, weil das GKV-Kontingent ein paar Tage vor Quartalsende ausgeschöpft ist. Zumal ja jeder Arzt seine Kassenzulassung abgeben und nur noch PKVler behandeln könnte, wenn die GKV unrentabel ist und er den Pöbel nicht mehr behandeln mag, aber das Standbein GKV nimmt dann doch trotzdem neben dem PKV-Geschäft fast jeder Arzt - sicherlich nicht aus reinem Altruismus, da bleiben schon ein paar müde Mark hängen - mit.
 
Schnellere Terminvergabe und den Arsch gepudert bekommen kostet halt (sei den PKVlern gegönnt, mir reicht aber der GKV-Katalog allemal, könnte ja jederzeit aus freien Stücken auch wechseln, aber will im Alter die Beiträge eben nicht einkommensunabhängig zahlen).

Zumal sich mein Mitleid mit Ärzten arg in Grenzen hält, keiner von denen wird am Hungertuch nagen, weil das GKV-Kontingent ein paar Tage vor Quartalsende ausgeschöpft ist. Zumal ja jeder Arzt seine Kassenzulassung abgeben und nur noch PKVler behandeln könnte, wenn die GKV unrentabel ist und er den Pöbel nicht mehr behandeln mag, aber das Standbein GKV nimmt dann doch trotzdem neben dem PKV-Geschäft fast jeder Arzt - sicherlich nicht aus reinem Altruismus, da bleiben schon ein paar müde Mark hängen - mit.
Diese Aussagen sind so unqualifiziert und ordinär dass ich sie nicht weiter kommentiere. Hätte ich jetzt in einem Stil Magazin wirklich nicht erwartet. Vielleicht sprichst du mal mit einem Arzt der hausärztlichen Versorgung und fragst ihn nach seiner Lebensrealität.
 
Diese Aussagen sind so unqualifiziert und ordinär dass ich sie nicht weiter kommentiere. Hätte ich jetzt in einem Stil Magazin wirklich nicht erwartet. Vielleicht sprichst du mal mit einem Arzt der hausärztlichen Versorgung und fragst ihn nach seiner Lebensrealität.

Erhelle mich doch, wenn du so gut informiert bist, weshalb nicht einfach jeder Arzt nur noch ausnahmslos PKV macht und auf seine Kassenzulassung pfeift, wenn Kasse letztlich doch sooo unrentabel oder gar defizitär ist? Sind die alle schlecht im Rechnen oder ausnahmslos altruistisch veranlagt, dass sie einen unrentablen Geschäftszweig aufrechterhalten?
Oder bleibt nicht viel eher bei den GKV-Patienten trotzdem unterm Strich ein ordentlicher Gewinn und im Zusammenspiel mit den PKV-Patienten wird’s dann halt so richtig, richtig gut (was den Ärzten gegönnt sei, hartes Studium, viel Verantwortung, hohe Belastung).

Habe ja nie bestritten, dass für Ärzte beide Säulen (GKV und PKV) letztlich wichtig sind, aber „seht her, nur durch die edlen PKVler behandelt der Arzt die GKVler überhaupt noch“ ist mir zu billig. Zumal ich in keiner Silbe von Hausärzten gesprochen habe, sondern Ärzten generell, bitte nochmal lesen.

Aufgrund meines Berufs hab ich jedenfalls schon in diversen Fachrichtungen Zahlen gesehen, was bei selbstständigen Ärzten vor und nach Steuern unterm Strich bleibt. Und auch was dabei so an Aufwendungen (Personal, allgemeine Betriebs- und Geschäftsausstattung, Kauf/Leasing von Spezialgeräten, Verbrauchsmaterial etc.) und Erträge (sowohl gesetzlich als auch privat und ggf. auch noch Nebentätigkeiten) bei rumkommt.

Aber gut „mimimi, du bist mir zu ordinär, mit dir diskutiere ich nicht“ ist natürlich einfacher.
 
Ohne tiefergehende Ahnung von der Materie zu haben und - Gott sei Dank - außer zur Vorsorge beim Zahnarzt i. d. R. zu keinem Arzt zu müssen, gebe ich zu bedenken, dass es massive Unterschiede macht, ob man Hausarzt oder Facharzt ist und wo man seine Praxis hat. Ein Zahnarzt in Frankfurt, Stuttgart, Hannover,... wird mehr als genug verdienen; bei einem Hausarzt im Westerwald, in der Westpfalz, in Sachsen-Anhalt oder in ländlichen Bereichen Niedersachsens kann das schon ganz anders aussehen.
Zumindest meinem Zahnarzt, den ich mein Leben lang hatte, bis er in Rente ging und bei meinem ersten Hausarzt war bei der Berufsausübung einiges an Altruismus dabei - allerdings war das in der Westpfalz, da ist die Welt eh noch in Ordnung. ;-)
 
Ich vermute, @jabbadoo hat den Wechsel von PKV zu GKV vor dem 55. Lebensjahr über Herstellung der Versicherungspflicht mit einer versicherungspflichtigen Beschäftigung unterhalb der JAEG vollzogen. Der eine mag das als clever bezeichnen, der andere als Sozialschmarotzertum; tatsächlich ist das vom Gesetzgeber so vorgesehen und absolut legal. Moralisch-ethische Bewertung bleibt jedem selbst überlassen.
Vollkommen korrekt. Die "moralisch ethischen" Tendenzbewertungen kommen idR von Leuten, welche nicht unbedingt selbständige Verantwortung für die eigene Daseinsvorsorge haben. Ich kann Dir gerne mal privat schildern, was ich derweil _gratis_ für Deutschland gemacht und erreicht habe. Lohnt sonst nicht in diesem Forum.

Lustig übrigens, wenn man gleichzeitig hektisch Tipps für Sonderangebote austauscht, sich über Preise von Handwerkern ausfregt......

Ansonsten ist Stilmagazin ein soziales Netz wie viele andere auch. Da entscheidet man selbst, wen man ernst nimmt, auf was man reagiert. Urban konnte ich immer sehr ernst nehmen (obwohl er auch nicht gut gelitten war), ein super Fachwissen, bei einem Telefonat sehr umgänglich - und mit der gleichen Hipsterallergie wie bei mir :cool: . Bertie Wooster war ein netter Kerl, usw., usw., einige eher stille Leute aber sowas von fundiert. Influencer interessieren mich nicht.

Das Newton und seine Meinung haben für mich genau Null Relevanz. Irgendein anonymer Account in irgendeinem sozialen Netz, öfter ziemlich glatt. Mich interessiert die Meinung meiner Mutter, meiner Freundin, meiner Freunde, unseres MdB, meiner Kooperationen und Geschäftspartner, von Fachleuten mit Kompetenz. Was ich allgemein fürs Land tun kann. Gerne auch netter Plausch mit einer Spannbreite von der netten Hilfskraft im Restaurant bis Vorstände.
 
Deswegen solche Regelungen einfach möglichst abschaffen bzw. die Rückkehr erschweren, damit es nicht reicht sich beim Golf-Buddy kurz für ein Freundschaftsgehalt anstellen zu lassen.

Sich für die PKV zu entscheiden ist absolut legitim und steht jedem frei, keine Kritik an der Stelle. Wer die tendenziell bessere Versorgung möchte, soll diese gerne in Anspruch nehmen. Aber dann doch bitte auch dem System, von dem man jahrelang wegen eher niedriger Beiträge und im Zweifel sehr guter Versorgung profitiert hat, treu bleiben. Und nicht im Alter, wenn die dicken Kosten altersbedingt bei der PKV womöglich beginnen, plötzlich wieder der Solidargemeinschaft, in die man Jahrzehnte zum eigenen Vorteil nicht eingezahlt hat, auf der Tasche liegen wollen.

Gemeinhin würde man das wohl als asozial (nicht alles was gesetzlich legitimiert ist, ist nämlich auch gesellschaftlich akzeptabel et vice versa) bezeichnen, aber die Bewertung sei jedem selbst überlassen.
Schau mal. Ich habe schon _viel_ an den Staat bezahlt. Und diverse Male freiwillig geholfen. Die PKV hätte ich (gute Versicherung, preisstabil) ggf. noch beibehalten aber nicht mit den damals schon ablesbaren Problemen. Augen auf bei Frühwarnindikatoren.

Einer meiner Kunden ist ein Reinigungsbetrieb. Bauendreinigung wird nicht mehr nachgefragt - uppsi, nicht gut. Webshop- und normale Internetprojekte werden reihenweise veräußert oder gehen ein - uppsi, nicht gut. Usw., usw.. Da konnte man früh ablesen, dass es hier schwierig wird und von mir nicht zu verantworten, nicht irgendwie beeinflussbar. Und genau so kam es. Ergo: alles auf safe und rette sich, wer kann. Das war noch nicht mal Gewinnmaximierung. Ich zahle bis 65, 67, demnächst wahrscheinlich 70 deutlich mehr als bei der PKV. Nur traue ich dem Braten genau Null.
 
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