Corona & Finanzmärkte

Der so oft idealisierte Handwerker hat nach kapitalistischen Maximen letztlich keine Existenzberechtigung, da er schlicht nicht rentabel ist. Daß die individuelle Schneiderei erst in den 1950er-Jahren durch die Konfektionsindustrie verdrängt wurde, ist allein der Tatsache geschuldet, daß die nötigen Maschinen zur effizienten Verarbeitung zuvor noch nicht entwickelt worden waren.

Der Handwerker ist also von seiner Arbeit am wenigsten entfremdet, weil er, zumindest in der ursprünglichen Form, nicht von seinem Produkt durch Arbeitsteilung entfremdet ist). Ein Schneider muß eben nicht immerzu den gleichen Handgriff tun, sondern führt alle Arbeiten an verschiedensten Kleidungsstücken durch. Die Beziehung eines entfremdeten Arbeitenden zu seinem Produkt, für dessen Produktion er seine Lebenszeit aufwendet, hat allerdings psychologische Folgen: "Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen. Ihre Fremdheit tritt darin [...] hervor, daß, sobald kein physischer oder sonstiger Zwang existiert, die Arbeit als eine Pest geflohen wird. [...] Endlich erscheint die Äußerlichkeit der Arbeit für den Arbeiter darin, daß sie nicht sein eigen, sondern eines andern ist, daß sie ihm nicht gehört, daß er in ihr nicht sich selbst, sondern einem andern angehört "(Verweis). Was Marx hier darstellt, ist mittlerweile psychologisch-empirisch gut belegt. Die "Kapitalisten" haben jedoch ebenfalls psychologische Forschung zu ihren Zwecken betrieben, sowie die Umstände und Arbeitsbedingungen derart verändert, daß die (Lohn-)Arbeiter sich wohler in und mit der Arbeit fühlen, es ist ihnen in nur etwa 100 Jahren gelungen, "Arbeitsgefühle" zu erzeugen, um die Lohnarbeitenden profitabler arbeiten zu lassen (vgl. dazu: Donauer, Sabine: Faktor Freude: Wie die Wirtschaft Arbeitsgefühle erzeugt). Der Knecht ist damit effizienter, wenn man ihn nicht schlägt, bleibt aber natürlich Knecht.


Im übrigen ist der Kapitalismus auch nicht minder totalitär als der Kommunismus (man könnte sagen: er hat große Potentiale, die sich noch viel weiter ausbauen lassen, siehe auch: Zuboff, Shoshana: The Age of Surveillance Capitalism) .

Sein totalitärer Charakter liegt seinem Begriff des Eigentums. Es ist nicht möglich, sich konfliktfrei seinem Begriff von Eigentum und Grund zu entziehen. Für den Schutz der Eigentumsrechte ist denn der Staatsapparat mit Polizei, Militär und den anderen Gewalten, oder auch eine paramilitärische, jedenfalls gewaltvolle

Einheit zuständig, um diejenigen Individuen, welche den Eigentumsbegriff des Staates nicht teilen, diesem Begriff mit Gewalt zu unterwerfen (so ist das den amerikanischen Ureinwohnern geschehen, als Nordamerika kolonialisiert wurde). Gemeinschaftlich-dezentral verwaltete Gebiete, die dem kapitalistischen Eigentumsbegriff nicht entsprachen (auch in Europa war Gemeinden lange Zeit, zum Beispiel in England durch die carta foresta, die Bewirtschaftung derartiger commons garantiert), wurden Stück für Stück privatisiert und dem Eigentumsbegriff unterworfen.





Die gesamte Wirtschaft funktioniert momentan nach überkommenen Dogmen, dem Wettbewerb und dem Glauben an das unendliche Wachstum des Fortschrittes.

Das jahrelange Handeln nach diesen Dogmen hat uns nun eine ökologische Krisis erzeugt, die mittlerweile enorme Außmaße angenommen hat.

Makro- und Mikroplastik sind mittlerweile ubiquitär, schädigen in Meeren und Böden die sensiblen Flußgleichgewichte (1, 2, 3) der Ökosysteme, lassen Vögel und Meerestiere verenden und gelangen über das Krill in die marine Nahrungskette.

Die Klimakatastrophe ist natürlich ebenso bedeutend. Man sehe sich die Szenarien des IPCC an, wobei diese noch nicht einmal die Möglichkeit verfrühter Kippunkte (PONRs) berücksichtigen kann (dazu auch: 1). James Lovelock zufolge könne die dramatische klimatische Veränderung zu schweren Naturkatastrophen im globalen Süden und Norden, Desertifikation, großen (!) Flüchtlingsbewegungen oder sogar der Zerstörung großer Teile der westlichen Zivilisation führen (den Beleg hierfür finde ich gerade nicht, kann ich aber nachliefern).

Gleichzeitig wird in Südamerika und Asien weiterhin Urwald gerodet, um diesen durch kurzlebige (ungeschützt wird die dünne Hummusschicht der Böden nach kurzer Zeit durch die Monsun-Regenfälle weggeschwemmt) Plantagenkulturen zu ersetzen, auf welchen wegen der Nährstoffknappheit in enormen Maße Dünger, Pestizide, Herbizide und genetisch manipulierte Organismen (GMO) (übrigens: auf ca. 76 Prozent der Baumwollfelder wird GVO-Baumwolle angebaut), die das Versprechen der Hersteller, weniger Pestizide zu benötigen, häufig nicht erfüllen, womit häuig noch mehr Pestizide ausgebracht werden müssen, was in den Anbauregionen zu vielfach vermehrten Krebserkrankunngen führt. Mensch und Natur werden dort vergiftet, um hier mittels aus Soja und Mais erzeugtem Kraftfutter enorme Mengen an Fleisch und Milchwaren zu produzieren. Kleinbäuerliche Strukturen in den jeweiligen Ländern (auch hierzulande!) werden durch Wettbewerbsdruck des Marktes ("Get big or get out!") zugrunde gerichtet und durch monopolistische Monokulturen ersetzt (1, 2). Die Umweltfeindlichkeit der globalen Landwirtschaft hat steigende Mengen Düngers im Grundwasser, gleichbleibend hohe Emmissionen klimawirksamer Gase und gravierende Schädigungen der Pflanzen- und Tierwelt zur Folge. Die Auswirkungen des Menschen auf die planetare Biodiversität sind katastrophal. Möglicherweise verursachen wir Menschen gerade das größte Massenaussterben seit dem Aussterben der Dinosaurier (1, 2 ,3).


Aber es ist richtig, Menschen sind gut im Verdrängen unbequemer Tatsachen. Das war es, denke ich, auch, was @Plastronnadel meinte: ein mixtum compositum aus Bequemlichkeit, Hilflosigkeit (Quid faciam?) und Indifferentismus. Vielleicht hat Herr Rosling auch recht, und die Welt ist wirklich so rosig, wie er behauptet. Das Bulletin of the Atomic Scientists hat am 23.Januar übrigens seine Doomsday Clock auf 100 Sekunden vor Mitternacht gestellt. Möglicherweise handelt es sich bei den Wissenschaftlern jedoch nur um einige Pessimisten.

Interessante Analyse, zu der ich mangels Expertise auch nichts nicht-oberflächliches beizutragen hätte. Mich würde interessieren, welche Lösungsmöglichkeiten für die genannten Probleme es gäbe und realistischerweise in 1-2 Generationen umsetzbar wären. Ist eine ernst gemeinte Frage.
 
.Kapitalismus und Kommunismus sind in Wirklichkeit nicht so verschieden, wie es allgemein verbreitet wird. Es ist deshalb auch nicht derart schwierig, diese beiden Systeme miteinander zu verbinden (China ist das sehr gut gelungen).

Und weshalb sind die Arbeitsbedingungen für die arbeitende Klasse im China nicht besser als in Deutschland?
 
Der so oft idealisierte Handwerker hat nach kapitalistischen Maximen letztlich keine Existenzberechtigung, da er schlicht nicht rentabel ist.

Daß die individuelle Schneiderei erst in den 1950er-Jahren durch die Konfektionsindustrie verdrängt wurde, ist allein der Tatsache geschuldet, daß die nötigen Maschinen zur effizienten Verarbeitung zuvor noch nicht entwickelt worden waren. ...

Der Handwerker ist also von seiner Arbeit am wenigsten entfremdet, Die Beziehung eines entfremdeten Arbeitenden zu seinem Produkt,
Ihre Fremdheit tritt darin [...] hervor, daß, sobald kein physischer oder sonstiger Zwang existiert, die Arbeit als eine Pest geflohen wird. [...] Endlich erscheint die Äußerlichkeit der Arbeit für den Arbeiter darin, daß sie nicht sein eigen, sondern eines andern ist, daß sie ihm nicht gehört, ...
Was Marx hier darstellt, ist mittlerweile psychologisch-empirisch gut belegt. ... .
Der Knecht ist damit effizienter, wenn man ihn nicht schlägt, bleibt aber natürlich Knecht. ...

Entschuldige, aber in Deinen Ausführungen sind so viele Widersprüche und ideologisierte Behauptungen, das sprengte wirklich den Rahmen einer Diskussion hier, passt weder zum Inhalt dieses Forums noch dieses Threads.

Einzige meinerseits abschließenden Bemerkungen sind:

1. In Deutschland gilt weder der Kapitalismus, noch der Kommunismus, noch (zum Glück) der real existierende Sozialismus. Deutschland ist eine Demokratie und eine SOZIALE Marktwirtschaft.

2. Mir fehlt, wie im früheren Post zum Thema auch hier, eine Erläuterung, was konkret zu unternehmen sei, um die Situation der Welt zu verbessern: Umsetzbar und nicht utopisch.
 
Interessante Analyse, zu der ich mangels Expertise auch nichts nicht-oberflächliches beizutragen hätte. Mich würde interessieren, welche Lösungsmöglichkeiten für die genannten Probleme es gäbe und realistischerweise in 1-2 Generationen umsetzbar wären. Ist eine ernst gemeinte Frage.
Die oben genannten, solidarischen Organisationsformen halte ich, zumal angesichts der desaströsen Umwelt-Politik der neoliberalen Regierungen in ganz Europa, für am meisten erfolgversprechend. Um sich der Umweltzerstörung und der fortschreitenden Entfremdung durch Maschinenarbeit, Digitalität und Überwachung etc.wirkungsvoll entgegenzustellen, müssen sich Menschen transnational und -kontinental solidarisieren, um durch Protest, Verweigerung/Ungehorsam (wie ihn die junge Generation schon praktiziert), und den gleichzeitigen Aufbau solidarischer Strukturen (der fängt beim kleinsten, lokalen an und wirkt letzlich bis ins größte) der Güterproduktion an Selbständigkeit und Unabhängigkeit von der Industrie zu gewinnen.

Das Spektrum der Güterproduktion erstreckt sich dann von der selbständigen Einführung eines Schwundgelds über die Gründung von Produktions- und Weiterverarbeitungs-Genossenschaften bis hin zu geldlosen, reziproken Tauschgemeinschaften (an dessen Spitze steht zulezt die tauschlose Solidargemeinschaft: Mitglieder stellen, in sowohl Hand- als auch reiner Geistesarbeit benötigte Güter für einander her, ohne dafür von einander Geld zu verlangen. Konkret: Ich gehe zu einem Schuhmacher, weil ich einen Schuh benötige. Eventuell muß ich warten, weil ein anderer aus der Gemeinschaft ebenso Schuhe benötigt - oder aber der andere erkennt meine größere Bedürftigkeit und stellt sein Bedürfnis zurück. Der Schuhmacher fertigt dann den Schuh, ich erhalte ein Produkt, daß er mit seiner Lebenszeit und Leidenschaft herstellt, zahle aber nicht dafür - denn der Schuhmacher wird von allen anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, einschließlich meiner, mit dem, dessen er bedarf, versorgt. Aufgrund der hohen Organisationsfähigkeit und Diversität, die solchen Gemeinschaften eignen müssen, und unserer bisherigen Gewohnheiten, ist das zwar heute bereits möglich und denkbar, aber schwierig ins Leben zu rufen).

Man sollte die Technik auch nicht grundlegend ablehnen. Aldous Huxleys Ausspruch mit Bezug auf eine Welt zwischen der primitiven und der technologisch-versklavenden Gesellschaft scheint mir ich sehr zutreffend: "Science and technology would be used as though, like the Sabbath, they had been made for man, not (as at present[...]) as though man were to be adapted and enslaved to them".
 
Viel Text - und was unternimmst DU konkret um die Welt ein wenig zu verbessern ?
Ja, das stimmt. Ich beteilige mich an den Protesten der Jugend, tausche mich mit anderen Menschen über konkrete Möglichkeiten der Verbesserung aus (auch hier:)), werde demnächst Mitglied solch einer Produktionsgenossenschaft und versuche z.Zt., eine Art genossenschaftliches Produktionsnetzwerk für Bekleidung zu verwirklichen (aufgrund der hohen Weiterverarbeitungsgrade im Vergleich zur Nahrungsmittelproduktion ist es aber kompliziert, so etwas zu begründen und organisieren). Außerdem beziehe ich demnächst Güter wie Seife, Öl, Kaffee, Gewürze... aus solidarischen Gemeinschaften (wenn Du willst, nenne ich Dir einige Quellen per PN).

Mir ist bewußt, daß all das nicht viel ist, aber es ist zumindest etwas. Für das erste hat es genügt, sich anderem nicht grundsätzlich zu verschließen, bis konkrete Handlungen folgten und folgen, bedurfte und bedarf es einiger Zeit/Information (von der Solidarischen Landwirtschaft etwa habe ich erst vor kurzem erfahren).
 
Die oben genannten, solidarischen Organisationsformen halte ich, zumal angesichts der desaströsen Umwelt-Politik der neoliberalen Regierungen in ganz Europa, für am meisten erfolgversprechend. Um sich der Umweltzerstörung und der fortschreitenden Entfremdung durch Maschinenarbeit, Digitalität und Überwachung etc.wirkungsvoll entgegenzustellen, müssen sich Menschen transnational und -kontinental solidarisieren, um durch Protest, Verweigerung/Ungehorsam (wie ihn die junge Generation schon praktiziert), und den gleichzeitigen Aufbau solidarischer Strukturen (der fängt beim kleinsten, lokalen an und wirkt letzlich bis ins größte) der Güterproduktion an Selbständigkeit und Unabhängigkeit von der Industrie zu gewinnen.

Das Spektrum der Güterproduktion erstreckt sich dann von der selbständigen Einführung eines Schwundgelds über die Gründung von Produktions- und Weiterverarbeitungs-Genossenschaften bis hin zu geldlosen, reziproken Tauschgemeinschaften (an dessen Spitze steht zulezt die tauschlose Solidargemeinschaft: Mitglieder stellen, in sowohl Hand- als auch reiner Geistesarbeit benötigte Güter für einander her, ohne dafür von einander Geld zu verlangen. Konkret: Ich gehe zu einem Schuhmacher, weil ich einen Schuh benötige. Eventuell muß ich warten, weil ein anderer aus der Gemeinschaft ebenso Schuhe benötigt - oder aber der andere erkennt meine größere Bedürftigkeit und stellt sein Bedürfnis zurück. Der Schuhmacher fertigt dann den Schuh, ich erhalte ein Produkt, daß er mit seiner Lebenszeit und Leidenschaft herstellt, zahle aber nicht dafür - denn der Schuhmacher wird von allen anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, einschließlich meiner, mit dem, dessen er bedarf, versorgt. Aufgrund der hohen Organisationsfähigkeit und Diversität, die solchen Gemeinschaften eignen müssen, und unserer bisherigen Gewohnheiten, ist das zwar heute bereits möglich und denkbar, aber schwierig ins Leben zu rufen).

Man sollte die Technik auch nicht grundlegend ablehnen. Aldous Huxleys Ausspruch mit Bezug auf eine Welt zwischen der primitiven und der technologisch-versklavenden Gesellschaft scheint mir ich sehr zutreffend: "Science and technology would be used as though, like the Sabbath, they had been made for man, not (as at present[...]) as though man were to be adapted and enslaved to them".
Anfang und Ausgang derartiger Phantasien sind bekannt, von Orwells „Farm der Tiere“ bis zum Schreckensregime der Roten Khmer.

Lang lebe die freie Marktwirtschaft.

Beste Grüße
R.O.T.
 
Die oben genannten, solidarischen Organisationsformen halte ich, zumal angesichts der desaströsen Umwelt-Politik der neoliberalen Regierungen in ganz Europa, für am meisten erfolgversprechend. Um sich der Umweltzerstörung und der fortschreitenden Entfremdung durch Maschinenarbeit, Digitalität und Überwachung etc.wirkungsvoll entgegenzustellen, müssen sich Menschen transnational und -kontinental solidarisieren, um durch Protest, Verweigerung/Ungehorsam (wie ihn die junge Generation schon praktiziert), und den gleichzeitigen Aufbau solidarischer Strukturen (der fängt beim kleinsten, lokalen an und wirkt letzlich bis ins größte) der Güterproduktion an Selbständigkeit und Unabhängigkeit von der Industrie zu gewinnen.

Das Spektrum der Güterproduktion erstreckt sich dann von der selbständigen Einführung eines Schwundgelds über die Gründung von Produktions- und Weiterverarbeitungs-Genossenschaften bis hin zu geldlosen, reziproken Tauschgemeinschaften (an dessen Spitze steht zulezt die tauschlose Solidargemeinschaft: Mitglieder stellen, in sowohl Hand- als auch reiner Geistesarbeit benötigte Güter für einander her, ohne dafür von einander Geld zu verlangen. Konkret: Ich gehe zu einem Schuhmacher, weil ich einen Schuh benötige. Eventuell muß ich warten, weil ein anderer aus der Gemeinschaft ebenso Schuhe benötigt - oder aber der andere erkennt meine größere Bedürftigkeit und stellt sein Bedürfnis zurück. Der Schuhmacher fertigt dann den Schuh, ich erhalte ein Produkt, daß er mit seiner Lebenszeit und Leidenschaft herstellt, zahle aber nicht dafür - denn der Schuhmacher wird von allen anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, einschließlich meiner, mit dem, dessen er bedarf, versorgt. Aufgrund der hohen Organisationsfähigkeit und Diversität, die solchen Gemeinschaften eignen müssen, und unserer bisherigen Gewohnheiten, ist das zwar heute bereits möglich und denkbar, aber schwierig ins Leben zu rufen).

Man sollte die Technik auch nicht grundlegend ablehnen. Aldous Huxleys Ausspruch mit Bezug auf eine Welt zwischen der primitiven und der technologisch-versklavenden Gesellschaft scheint mir ich sehr zutreffend: "Science and technology would be used as though, like the Sabbath, they had been made for man, not (as at present[...]) as though man were to be adapted and enslaved to them".
Einige Personen aus meinem Bekanntenkreis sind in ähnlicher Richtung unterwegs. Auch wenn ich selbst ein Zweifler diesbezüglich bin, erschrecken mich die teils sehr oberflächlichen Antworten auf Deinen Beitrag. Schade.
 
ich stehe zwar durchaus bis zu einem gewissen Grade den Ausführungen von @Amico.E.Z. nicht prinzipiell ablehnend gegenüber, hege aber auch Zweifel an ihrer Praktikabilität und, gesetzt den Fall, daß diese Ideen in einem lokale Communities überschreitenden Rahmen zu realisieren wären, auch an ihrer Durchsetzbarkeit auf friedlichem Weg. Ich befürchte,daß diejenigen, die durch eine solche gesellschaftliche Umwälzung am meisten abgeben müßten, zugleich diejenigen sind, die, sei es privat, sei es im Namen ihres jeweiligen Staates, über zum Bersten gefüllte Waffenarsenale verfügen, von denen sie gegebenenfalls hemmungslos Gebrauch machen würden, um ihr vorgeblich von keinerlei Verpflichtungen einbeschränktes Grundrecht auf Eigentum zu schützen.
Eine andere Frage ist diejenige, wer nach welchen Kriterien bestimmein, was gesellschaftlich nützlich ist. Was wäre nach diesem Modell der Nutzen und dami die Legitimation von Betätigungsfeldern wie vorderasiatischer Archäologie, denen man auch bei einer großzügigen Auslegung des Nützlichkeitsbegriffs wohl kaum irgendeine Relevanz für das praktische Leben
zusprechen kann?
 
Im Grundsatz erläuterst Du hier das Prinzip von Genossenschaften und (lokalen) Parallelwährungen.

Das ist durchaus sinnvoll.

was Du bisher ausgespart hast, ist das Thema Innovation. Man mag persönlich nicht alle Erfindungen gutheißen. Nichtsdestotrotz kann man sagen, dass der Zeitraum in dem Menschen frei bestimmt über ihr Kapital entscheiden durften, der geschichtliche Zeitraum war und ist, in dem die mit Abstand größten und schnellsten Fortschritte verzeichnet wurden.

Wer zurück will in die Idylle der Tauschwirtschaft muss Antworten finden auf die großen Fragen der Gesundheit und des Bevölkerungswachstums.
 
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