Benehmen im Grand-Hotel

Das wirft alles kein gutes Licht auf Deine Arbeitsmoral. Weil leider Viele so denken wie Du, spricht man von der "Servicewüste Deutschland".

Zu eins ich Lebe nicht in Deutschland. Zu Zwei sollte man das nicht so ernst nehmen. Aber denkst du ehrlich wir ham in sowas KEINE Routine und Jeder Gast ist eine neue Herausforderung. Das is Quatsch im Endeffekt will jeder Gast das gleiche Beim check out und das so schnell wie möglich. Un Routine ist bestimmt nicht schlecht
 
naja ich finde halt auch es ist doof englisch und deutsch in einem Satz zu benutzen.

Aber son check out ist sowas von reiner routine wir hören nur das was wir hören wollen. wenn mir Gäste schon bei der Begrüßung Minibar und Zahlungswunsch mitteilen hör ich das gar nicht. Ich begrüße erst mal den Gast und frag dann egal ob Ers gesagt hat oder nicht nach Minibar. Ok nach dem 4. Kaffee hör ich besser zu aber den hab ich selten vor 9

Das hört sich gar nicht gut an, ebenso wenig Deine Bemerkung zu den "nervigen" Deutschen (wiewohl das noch eine ganz andere Situation ist bei Dir als Deutschem in USA ). Leider. vielleicht doch nochmal überdenken?

Gruß über´n Teich
Armin
 
;) es is die bittere Erfahrung das deutsche gäste sehr nervig Sind. Aber ich glaub wir haben über jeden Landsmann gewisse Vorurteile die auf Erfahrung beruhen. Und wir werden immer wieder positiv überrascht das es nicht zutrifft

Ihr stellt euch das jetzt etwas falsch vor. Ich stehe nicht verpennt hinter der Rezeption. Sondern ich versuche Gäste die es eillig haben möglichst Fix durch den Check out zu schleusen. Das geht eben nur mit einer gewissen Routine und diese Routine beruht auf dem Hotel Program. Es fragt in einfach in einer Reihenfolge ab was wir Gäste Fragen. Zimmernummer Minibar Zahlungsweise. Und deshalb fragen wir auch in der Reihenfolge. Und Gäste für die es nicht eillig haben kommen halt selten vorm 4. Kaffee und das is selten vor 9
 
;) es is die bittere Erfahrung das deutsche gäste sehr nervig Sind. Aber ich glaub wir haben über jeden Landsmann gewisse Vorurteile die auf Erfahrung beruhen. Und wir werden immer wieder positiv überrascht das es nicht zutrifft

Ihr stellt euch das jetzt etwas falsch vor. Ich stehe nicht verpennt hinter der Rezeption. Sondern ich versuche Gäste die es eillig haben möglichst Fix durch den Check out zu schleusen. Das geht eben nur mit einer gewissen Routine und diese Routine beruht auf dem Hotel Program. Es fragt in einfach in einer Reihenfolge ab was wir Gäste Fragen. Zimmernummer Minibar Zahlungsweise. Und deshalb fragen wir auch in der Reihenfolge. Und Gäste für die es nicht eillig haben kommen halt selten vorm 4. Kaffee und das is selten vor 9

Schon klar, das mit der gewissen Routine. Diese würde ich allerdings eher beim Tische eindecken oder Betten machen sehen, niemals aber beim Umgang mit Gästen/Menschen im Hotel. Aber gut, es ist Dein Laden, nicht meiner.:cool:

Gruß
Armin
 
Es wird in Deutschland gerne eine fehlende Servicequalität bemängelt und das durchaus auch gelegentlich zu Recht (wobei ich finde, dass sich in den letzten zehn Jahren diesbezüglich vieles zum Besseren gewandelt hat). Auf der anderen Seite wird von manchen (für mich gefühlt insbesondere deutschen) Zeitgenossen Service als devotes, hochpersonalisiertes Bauchpinseln erwartet, insbesondere im Highend-Bereich von Hotels und Restaurants und beim Kauf von Luxusgütern. Wo da der Reiz liegen soll, habe ich noch nie verstanden.

Ein Hotel ist für mich ein weitgehend anonymer Ort, wo ich komfortabel wohne, wo mir der Hotelservice den Aufenthalt professionell erleichtert, indem er mir mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn ich ihn brauche (und nur dann!), und mich freundlich, schnell und unbürokratisch wieder entlässt, wenn ich auschecke. Ob ich dabei mit Mr. X, Herr X oder Herr Geheimrat X angesprochen werde, ist mir recht egal. :) Ich würde fast sogar sagen, mein Leben ist zu kurz, um darüber nachzudenken. ;)
 
Ich weiss ja nicht, in welcher Art von Hotel Herr Shore arbeitet, aber wenn ich in einem 5-Sterne Superior-Haus absteige, erwarte nicht nichts weniger als Perfektion. Das ist nämlich auch typisch deutsch, sich alles gefallen zu lassen und dafür dann auch noch brav horrende Preise zu bezahlen.
Hier war ja nicht von Unfreundlichkeit oder anderen No-Gos des Hotelleriegewerbes die Rede. Perfektion ergibt sich bei mir vor allem aus den Gegebenheiten und Annehmlichkeiten der Lokation und nicht aus dem Brimborium um meine Person. Wie bei jeder menschlichen Interaktion ergibt sich ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Gast und Hotelgastgeber auch aus der Fähigkeit und der Bereitschaft des Gastes, bei aller berechtigten Serviceerwartung mit dem Hotelpersonal auf Augenhöhe umzugehen. Das ist etwas, das meiner nicht-repräsentativen persönlichen Erfahrung nach gerade in der 5+-Sterne-Klasse nicht jedem Gast zu gelingen scheint. Daran scheitert mehr als an der typischerweise gerade in der Topklasse vorhandenen Grundprofessionalität gut geführter Hotels.
 
Meiner Erfahrung nach gibt es eben solche und solche 5-Sterne-Hotels. Die Anzahl der Sterne alleine sagt nichts über das persönliche Engagement der Betreiber, den gelebten Service oder den "Ticken" mehr an Annehmlichkeiten, die der Gast erfährt, aus. Da zeigt sich für mich schnell der Unterschied zwischen einem wirklich erstklassigen Haus, das ich weiterempfehle und in das ich gerne wieder zurückkomme und einem Laden, der nur dem Namen und den Sternen nach Luxus und Exklusivität verspricht.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Häuser, deren Zimmerpreise auf Gebrauchtwagen-Niveau liegen -- dort ist alles andere als erstklassiges Pampering ein Ärgernis.
 
;) is ja eigentlich mein Thema.

Ich habe in einem Absoluten Luxus Hotel gelernt und arbeite seit Jahren in der gehobenen Gastronomie. Aktuell in einem 4* S Hotel in Boston.

Ich wollte eigentlich immer mal ein Buch schreiben was man so erlebt. Aber irgendwie verstößt das gegen unseren Ehrenkodex

1. Regel und auch die einzige: Wenn ihr gutes Benehmen habt geht nichts schief. Habt ihr keins geht vieles schief, wir werden es euch nur nicht zeigen sondern nach Feierabend herzlich drüber lachen.

Wenn ihr wüßtest was meine Kollegen und ich JEDEN Tag erleben...


Gast:Einmal den Rivaner bitte
Ich: Bitte sehr einmal der Müller-Thurgau.
Gast:Ich hatte aber den Rivaner

Regel Nummer eins sollte sein: Wir haben gutes Benehmen, selbst wenn der Gast mal keines hat. Vielleicht bin ich allein mit der Meinung, daß es nicht Sache des Kellners ist den Gast zu belehren. Wenn überhaupt kann er eine Wissenslücke auf freundliche Art und Weise schließen. So ist das in meinen Augen ein Affront.

Aus der Erlebniswelt eines Kellners:
Damentisch: 10 Damen
Herrentisch: 10 Herren

2. Der (männliche) Autor dieses Artikels würde beim Schreiben Kopfschmerzen bekommen.

Langweilig. Okay das war ein anstrengender Damentisch. Aber was in der Welt ist das für ein Hotel, daß kein Koffeinhaltiges Lightgetränk und auch kein stilles Wasser anbieten kann, in dem der Kellner die Gäste mit Servus begrüßt, auf gebrüllte Bestellungen mit "Jo" antwortet und auf die Frage nach dem Preis der Getränke eine Zahl nennt?

Hört sich für mich nach Erlebnisgastronomie an, aber nicht nach einem gut geführten Hotel. Wenn der Kellner Probleme damit hat sich den bestellten "Scheiß" zu merken, tut er gut daran Stift und Papier mit sich zu führen, damit das Köpfchen nicht überanstrengt wird. Aber das scheint ja schon beim Auschecken nicht zu funktionieren, wenn es die vorschnell geäußerte Nutzung der Minibar nicht registrieren kann, weil das gegen die Routine verstößt. Und wo kämen wir denn hin, wenn Gäste sich nicht der Frageroutine des Concierge unterwerfen. Der Hinweis am Empfang ist dringend angebracht, daß der Gast Informationen ausschließlich auf Nachfrage des Personals zu geben hat, weil unaufgefordert geäußerter "Scheiß" im Sinne der Routinewahrung ignoriert wird.

Zu dem Verhalten des Personals in den kolportierten Episödchen fällt mir ein: Arrogant, dümmlich.
 
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