Barbour mit Anzug

@ BB: Letzteres stimmt zwar, halte ich aber in diesem Fall nicht für angebracht. Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Cordanzug von Material u. Farbe gut zur Barbour geht. Was eben nicht geht ist die Form. Beulige Waldjacke zum (Cord-)Anzug macht eben nur dann einen guten Eindruck, wenn man eben aus seiner M-Klasse steigt, weil man gerade den Wald seines "estates" abgefahren ist und nebenbei mal im Pub des Ortes vorbeigeschaut hat. Sie würden sich ja auch kein Jägermützchen in der Fressgass aufsetzen, oder? Farblich und vom Material würde auch die gut zum Cordanzug passen.

Zunächst: Den Hut, den ich gelegentlich zur Jagd trage, würde ich ohne Bedenken auch in der Freßgass tragen und wäre dort wohl im Zweifelsfall eher over-dressed. Typische "Jägermützchen" kenne ich nicht wirklich.

Wenn Ihnen die Form der klassischen Barbour nicht gefällt, sei Ihnen das zugestanden - ohne Zweifel ist die Barbourjacke kein sonderlich elegantes Kleidungsstück. Ungeachtet dessen halte ich Ihr Argument insofern für nicht stimmig, als auch ein Cordanzug nicht stadttauglich wäre, beharrte man auf der alten und meines Erachtens in weiten Teilen überholte strikte Trennung von Land- und Stadtkleidung. Und darüberhinaus: Zwei Drittel der "korrekten" Stadtmäntel, die man bald wieder in Deutschlands Innenstädten sehen wird, sind wenig überzeugender, was ihren Schnitt angeht.

Wie sieht denn Ihre Einschätzung der Innenstadt-Tragbarkeit eines Lodenmantels aus?

Herzliche Grße in die Freßgass!

dE
 
Kommt ganz darauf an, was man darstellen möchte. Um mit der ruralen Bevölkerung in herzlichen Kontakt zu kommen, empfiehlt sich ein Lanz Bulldog im unrestaurierten Zustand nebst einer Flasche regionalem Getränks (z.B. Korn) - die Kleidung ist dann nebensächlich. Man wird dann generös über eine beulige Barbour hinwegsehen.
 
Zunächst: Den Hut, den ich gelegentlich zur Jagd trage, würde ich ohne Bedenken auch in der Freßgass tragen und wäre dort wohl im Zweifelsfall eher over-dressed. Typische "Jägermützchen" kenne ich nicht wirklich.

Wenn Ihnen die Form der klassischen Barbour nicht gefällt, sei Ihnen das zugestanden - ohne Zweifel ist die Barbourjacke kein sonderlich elegantes Kleidungsstück. Ungeachtet dessen halte ich Ihr Argument insofern für nicht stimmig, als auch ein Cordanzug nicht stadttauglich wäre, beharrte man auf der alten und meines Erachtens in weiten Teilen überholte strikte Trennung von Land- und Stadtkleidung. Und darüberhinaus: Zwei Drittel der "korrekten" Stadtmäntel, die man bald wieder in Deutschlands Innenstädten sehen wird, sind wenig überzeugender, was ihren Schnitt angeht.

Wie sieht denn Ihre Einschätzung der Innenstadt-Tragbarkeit eines Lodenmantels aus?

Herzliche Grße in die Freßgass!

dE

ich bin gar nicht in der Fressgass, sondern derzeit an der Ostsee. Als Norddeutscher halte ich rein gar nichts von Lodenmänteln in der Innenstadt. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn man bayrische Kunden bei Lutter u. Wegner in ihren grünen Janckerln oder Lodenkleidung sieht. Ich bin durchaus gewillt, Lodenkleidung als lokale Besonderheit in München oder in kleineren Städten oder zum Kirchgang etc. zu respektieren. Wer aber in diesem Aufzug zum Geschäftstermin nach Hamburg oder London reist, macht sich in meinen Augen lächerlich. Das mögen passionierte Jäger oder Süddeutsche anders sehen. Das ist aber meine spontane Empfindung.

Auch eine Antwort zur Jacke: Sie sagen, sie halten die bb-Jacke für besser geschnitten als so manchen Mantel. Könnten Sie das angesichts des kartoffelsackartigen Schnitts der bb noch etwas näher elaborieren?

Zuletzt noch etwas offtopic eine Frage: ist eine bb-Jacke nur stilgerecht getragen mit vollgestopften Taschen?
 
Nachtrag, den ich leider nicht mehr editieren konnte.
Ausnahmen bestätigrn natürlich die Regel. Wer etwa als siebzigjähriger Bauer die oben erwähnte country credibility mitbringt, wirkt authentisch und also auch gut angezogen in grünen Loden. Die sehe ich aber selten in Fressgass oder am Gendarmenmarkt und auch nicht in London. Wenn doch, hätte ich nichts einzuwenden. Es stört mich eben insbesondere an diesen süddeutschen Geschäftsleuten, bei denen das dann nur hohle Phrase ist. Wie meist ja auch die Barbour.
 
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