Barbour mit Anzug

nur mal um etwas Leben die die Diskussion zu bringen:

Ebenso wenig ist zu begreifen, wie eine sackförmige, schlammfarbene Wachstischdecke mit Ärmeln es geschafft hat, sich zu einem Prestigeobjekt zu mausern. Allein das Gewicht! Als ob der Alltag nicht schon erdrückend genug wäre. Und dann der Geruch – was so nach alter Kerze muffelt, sollte unter Verschluss gehalten werden. Ganz zu schweigen von den überdimensionalen, stets vollgestopften Taschen, die den Träger aussehen lassen wie einen wandelnden Sitzsack mit Beulen.”

(SZ)
 

Im Bezug zum Topic bin ich bei dir;) Geht m.E. gar nicht

Jedoch im Bezug auf Flora und Fauna (dort nutze ich Barbour seit 12 Jahren) möchte ich die nicht missen. Da kommen die Multifunktionsjacken nicht mit.

Die Barbour sehe ich hier als Allrounder an, lediglich im Winter ist sie zu kalt und für die Jahreszeit habe ich einen "Spezialisten" im Schrank

Es gibt zwar jede Menge "moderner Jacken" aber keine davon ist so universell einsetzbar.
 
nur mal um etwas Leben die die Diskussion zu bringen:

Ebenso wenig ist zu begreifen, wie eine sackförmige, schlammfarbene Wachstischdecke mit Ärmeln es geschafft hat, sich zu einem Prestigeobjekt zu mausern. Allein das Gewicht! Als ob der Alltag nicht schon erdrückend genug wäre. Und dann der Geruch – was so nach alter Kerze muffelt, sollte unter Verschluss gehalten werden. Ganz zu schweigen von den überdimensionalen, stets vollgestopften Taschen, die den Träger aussehen lassen wie einen wandelnden Sitzsack mit Beulen.”

(SZ)

It's all about the connotations, I suppose...

Praktisch sind die Teile schon, aber konkurrenzlos praktisch wohl kaum, dafür haben sie in der Tat dann doch auch zuviele Nachteile. Der Lord of the Manor-Look ist aber eben ohne Barbour kaum vorstellbar. Im guten alten Sloane Ranger Handbook stand, wenn ich mich recht entsinne, die sehr schön zusammenfassende Beschreibung "Der Land Rover zum anziehen" oder so ähnlich, das trifft wohl den Barbourjacken-Appeal ziemlich perfekt.

dE
 
nur mal um etwas Leben die die Diskussion zu bringen:

Ebenso wenig ist zu begreifen, wie eine sackförmige, schlammfarbene Wachstischdecke mit Ärmeln es geschafft hat, sich zu einem Prestigeobjekt zu mausern. Allein das Gewicht! Als ob der Alltag nicht schon erdrückend genug wäre. Und dann der Geruch – was so nach alter Kerze muffelt, sollte unter Verschluss gehalten werden. Ganz zu schweigen von den überdimensionalen, stets vollgestopften Taschen, die den Träger aussehen lassen wie einen wandelnden Sitzsack mit Beulen.”

(SZ)

Ja, ich mag es auch eher lebendiger. Riot ! :)

Sackfoermig empfinde ich die Barbour allerdings nicht. Im Profil wirkt sie eher wie eine Glocke... zumindest meine :)
Gewicht gebe ich Recht. Man hat staendig das gefuehl Kreislaufprobleme zu haben. Allerdings bei mir NUR bei der Beaufort. Meine Bedale ist nicht so schwer, weil kuerzer.
Der Geruch ? Ich liebe den Geruch
Als ich meine erte Beaufort gekauft habe dachte ich auch: Na ja ...
Aber ich glaube Barbour ist erst auf den zweiten Blick schoen. Dann aber richtig !
 
wer outet sich den das er auch Barbour zum Anzug traegt. Oder war/bin ich der einzige ?

Also die typischen, wie Eingangs von dir beschriebenen Wachsjacken würde ich nicht zum Anzug tragen, aber......

......meine- auch recht alte - Lightweight Beaufort ist bei Übergangswetter auch mit Anzug im Einsatz, wobei dies natürlich auch keine der typischen Wachsjacken ist.

Ebenfalls liebe ich meine Cowen Commander, allerdings nur mit Jeans.
 
wer outet sich den das er auch Barbour zum Anzug traegt. Oder war/bin ich der einzige ?

Hier.
Das war aber an einem regnerischen Fasching und bei dem Kostüm handelte es sich um einen typischen 70er Jahre-Schlagerstar Trevira-Anzug...:D

Ansonsten kommt es wohl auf die Farbe und das Material des Anzugs an.
Es macht meiner Meinung nach schon einen Unterschied, ob bei Schmuddelwetter obenrum der "Barbour-Rover" aufträgt und untenrum z.B. ein dünnes dunkelanthrazites 150S Hosenbein im Wind flattert -
oder, ob dazu kräftigerer (Winter-)Flanell oder etwas gröber/strukturierter erscheinender Hopsack o.ä. kombiniert wird.

Am besten auf den Anzug verzichten und eine Kombination aus Sportjacke/Blazer und Chinos aus Twill (oder alles mögliche andere) versuchen.

Ähnliches hatte, glaube ich, auch schon der Protagonist in Christian Krachts Faserland kombiniert : Kiton-Jackett, Barbour-Jacke und vermutlich Alden's oder Bootschuhe.

Das war damals ein üblicher Look, der in einigen Wohnvierteln und Oberstufen-Klassen recht aktuell war -
der genannte Jäger- und Landlord-Appeal war nur sehr selten dort zu sehen, wo es tatsächlich ländlich war, und dann eher mit z.B. Cordhosen und Troyer.

Insofern war die Barbourjacke in Deutschland eher "Der städtische SUV in spe".
 
Zuletzt bearbeitet:
Inspiriert von diesem Topic und dem heraufziehenden Herbst trug ich gerade gestern meine patinierte Barbour in Kombination mit einem Anzug. Das ganze war etwas "sportlicher" angelegt im Ostküstenstil. Es war ein beigefarbener Cord-Anzug von Gant, d.h. passender eher geräumiger schnitt mit 2/3-Revers; dazu kamen dann noch ein BD (auch so ein gepflegter Stilbruch) von PRL, eine grün-blau gestreifte Clubkrawatte vom selben Label und rotbraune Brogues. Ich empfand es als gelungen.
 
kein Stilbruch im Sinne des Ostküstenchics, jedoch wird man in Deutschland mit BD + Anzug und Krawatte immer ein bißchen schief angesehen. Mit einem Boss-Anzug mag es auch komisch aussehen.
Ich finde es in seinem "natürlichem Habitat" á la preppy/trad und aber sehr gediegen.
Kürzlich lief mal wieder eine JFK-Doku und man konnte in in tadellosen BD/Anzug/Krawatte-Kombis sehen - allein: eine Barbour trug er nicht. ;)
 
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