Aufbau einer Garderobe

gibt es den Smoking oder den Frack. Der schwarze Anzug ist den traurigen Anlässen vorbehalten und eventuellen Auftritten mit dem Kirchenchor.
Das ist mir zu eng geschnitten. Z.B. ein Opernbesuch – in Frack oder Smoking? Lieber doch den ›einfachen‹ Anzug, gerne als dreiteiliger Zweireiher. Es gibt sicher auch für die Grade der abendlichen Festlichkeit Abstufungen – ?
 
Gerade für den Opernbesuch fällt meine Wahl auf den Smoking. Frack dann für den Opernball, Staatsempfang oder derartige Veranstaltungen.
Allerdings muß man in diesen Zeiten schon jedem Besucher dankbar sein, der sich wenigstens in eine Kombination hüllt, bevor er sich zum Weihedienst in den Musentempel begibt.
 
Bei Tweed wäre ich erstmal zurückhaltend wie auch bei Cord und ausgesprochener Wintergarderobe. Der normale Mann ist ja nicht vier Stunden auf dem Pferd von Turndike Castle nach Cobblestone Hall unterwegs, und unterwegs erlegt er noch einen Keiler.
Vielleicht bin ich zu kälteempfindlich, aber bei einem längeren Bummel durch die Innenstadt im Winter kann mir auch schon mal etwas frisch werden. ;)

Er steigt in U-Bahn oder Auto, um dann in einem beheizten Gebäude zu unterichten, Hustensaft zu verkaufen oder Steuerklärungen zu machen. Da reicht m. E. ein ordentlicher Mantel und Schuhe, die einen bis dahin tragen. Solche Sachen sind imo nicht überflüssig, Unsinn, unschön oder so, aber aus praktischen Gründen sekundär.
Zugegebenermaßen bin ich kein Wintermantelfan, ich vermeide ihn, wo immer möglich, weil man sich damit auch künstlich unbeweglicher macht. Und dann spielt ein winterlicher Anzug in der Praktikabilität seine Vorteile aus, solange es nicht arktisch wird.

Vor allem geht es mir aber um den angenehmen Griff und Umgang mit Winterstoffen, ihren interessanten Texturen. Wenn schon Winter sein muss (ich bin im Grunde ein Sommermensch), dann möchte ich darauf nicht verzichten.
 
Ist bei mir genauso, bei den ewigen Bundesverdienstkreuzverleihungen am Bande und mit Eichenlaub habe ich schon unzählige Stresemänner und Galauniformen durchgescheuert.
Ist denn das Eichenlaub groß genug, um falls das Beinkleid im unpassenden Moment den Geist an inkriminierender Stelle aufgibt, selbige dezent zu kaschieren? Ich frage das für einen Freund, dem ich mangels Erfahrung mit durchgescheuerter Galabekleidung leider nicht aus eigener Erfahrung Antwort aus kundiger Feder zuteil werden lassen kann.
 
Wie mich jüngst Seine Eminenz, der Generalkonsul von Aruba bei einem meiner turnusgemäßen Hochstaatsbanketts wissen ließ, werde ich ob meiner zahlreichen bis -losen Eichenlaubverleihungen bereits "Nottingham Forest" auch von sonst durchaus wohlgesonnenen Exzellenzen bespöttelt, zumal meine stets angemessene Garderobe misslicherweise kaum noch sichtbar ist. Immerhin bleiben so auch etwaige Malheurs kaschiert.
 
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