Alden Restoration Service?

Schuhmachermeister bin ich nicht.
Experte? Ja, das könnte sein oder auch nicht, kommt halt darauf an wie man es betrachtet.

Das ist die absolut schönste + beste Schuhreparatur, die ich je gesehen habe!

Ihr seid doch hoffentlich jetzt zufrieden und fühlt euch rund herum glücklich.
Falls noch etwas zum perfekten Glück fehlt, dann macht noch ein paar Witze....aber bitte immer über andere!
 
Positive Beiträge ignorierst du irgendwie? Wir sind hier kein Kollektiv... oder doch?
Die Einlassungen zur Sache waren gut, mit Bildern sehr informativ. Einfach nicht auf die Sticheleien einlassen.
 
Diggi...... Was?
 
Mal zurück zum Thema:

Es hatte mich anfangs ziemlich irritiert, dass ein Rahmen angenäht wurde und -der Bilderfolge nach zu urteilen- offenbar flächig eine Art textile Lage mit Gemband-Struktur montiert wurde, an die wiederum ein Rahmen angenäht wird...

Die Detailbilder mit dem Schuhmacher-Eisen, Ahle und weißer Zwischenlage zeigen dann aber, dass es sich um einen anderen Schuh handelt -
denn ein Umbau von Longwing auf Captoe Derby mit Hinterkappenbesatz gehörte ja nicht zum Restaurations-Auftrag...

https://stilmagazin.de/forum/attachments/0d5635a0-76bf-496b-89bf-288f07869805-jpg.227015/

Weiteres zum Rahmen:
es dürfte sich um Aldens ‚pre-stitched reverse welt‘ handeln, bei dem die obere Stichreihe rein dekorativ ist (nach meinem Verständnis) sonst hätte man ja eine zwiegenähte Machart ?

http://aldenofsandiego.com/the-alden-welt-options/


Diese hat man allerdings jetzt im Prinzip nach der Überarbeitung und eigentlich hätte man das Oberleder noch nach außen umschlagen und mitvernähen sollen:

„Das muss das Gunboat abkönnen!“

...und das Shell Cordovan sowieso, aber wohl nicht die sozusagen Reserve im Zwickeinschlag
 
Ja, spektakulär, @bertone - deine Anmerkung betrifft bei genauerem Hinsehen ja sogar alle 3 Bilder auf denen per Hand eingestochen wird. Alle 3 Bilder zeigen nicht meine Longwings! Ist mir weder in WhatsApp noch beim Hochladen aufgefallen, danke für deinen Hinweis!
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Fotos hatten mich auch stutzig gemacht, aber man sieht deutlich am Schaft,
dass dieser beim rechten Schuh deutlich mehr Reserve aufweist, und dass auch der linke Schuh von Hand gedoppelt wurde während die Fotos davor zeigen, dass er mit der Maschine genäht wurde.
Also Fotoirrläufer...
 
...und da wir gerade beim Rahmen sind:

auf diesen beiden Zerlegungs-Bildern erkennt man gut den untersten Schaft/‚Schaftende‘ bzw. dessen Einstechnaht-Löcher anhand der hellen und kräftigen Fadenreste.

Darüber sieht man deutlich punktförmige Strukturen, die auch etwas wie feine Löcher erscheinen, nach oben hin begrenzt werden diese durch eine Art Linie, die sich farblich abhebt und den vorherigen Übergang/Raum von Schaft zu Storm/Reverse Welt kennzeichnet
(weil ja dieser Teil des Schaftes bisher durch den Rahmenanteil verdeckt war).

https://stilmagazin.de/forum/attachments/1dcd8de7-e313-49ce-8bd4-60f9d00c2bb4-jpg.227007/
https://stilmagazin.de/forum/attachments/7688b09d-40e8-4d18-8e6c-a63832214853-jpg.227008/

Meine These:
hierbei, den punktförmigen Strukturen, handelt es sich um im Leder verursachte Einprägungen, die möglicherweise von der ‚pre-stitched Ziernaht‘ resp. deren Rückseite/Knoten zwischen Schaft und Rahmen verursacht wurden -
oder eben sonstige deutlich sichtbare verbliebene Eindrücke/Spuren des Herstellungsprozesses.

Und jetzt das Besondere:
Diese Spuren wurden von Urban auf einem Foto farblich markiert und als Nadelspuren „der Nähnadel als Kette“ bezeichnet.

Meiner Ansicht nach handelt es sich aber um diese bereits vorhandenen und oben beschriebenen Spuren, die nunmehr durch das Anbringen eines Winkelrahmens sichtbar werden bzw. nicht mehr verdeckt sind:

Die Einstechnaht erfolgt direkt sichtbar durch den Rahmen, folglich sitzt das Rahmenende tendenziell tiefer und näher am Boden und dessen vorgegebenen Einstechbereich.

Es wurde der Abstand von vormaliger ,Dekonaht’ zum oberen Rahmenende für die jetzige Einstechnaht beibehalten -
üblicherweise liegt die Goodyear Welted-Naht tiefer und führt durch einen so nicht sichtbaren Bereich des Rahmens, der wesentlich kräftiger als die sichtbaren Anteile sein kann und im Querschnitt eher einer T-Form ähnelt oder ‚wie mit einem dicken Wulst versehen‘ erscheint.

Vielleicht wäre mit geeigneterer Dimensionierung oder entsprechendem Ausschärfen dieser Makel (sichtbare Spuren, Abstand von Schaft zu Winkelrahmen) vermieden worden ?

tl, dr:
These: lochartige Kerben im Fersen-Schaftbereich bestanden bereits vorher, sind jetzt sichtbar, wären vermeidbar gewesen...