Zufriedenheit mit Qualität bzw. Verarbeitung von Kleidung

Aber wie kommen wir denn von der Schiene auf die Aussage, dass Qualität und Produktionsbedingungen besser wären, wenn mehr Leute teurere Kleidung kaufen würden? Ich glaube nicht, das diese Frage über den Preis zu regeln ist. Ein Anfang wäre, wenn Hersteller (wie z.B. Dr. Martens oder Fred Perry) neben ihren Fernost-Linien auch Produkte anbieten, die aus dem Ursprungsland der Marke stammen. Das ein "Made in England" Dr. Martens am Ende auch nur ein Solovair mit anderem Label zu erhöhtem Preis ist, ist eine andere Geschichte...

So hätte der Kunde dann wenigstens die Wahl zwischen den Produktionsstandorten und kann entscheiden, ob es ihm den Aufpreis wert ist.

Gruß
braces
 
Fair Trade garantiere den Produzenten nämlich Abnahmemengen und Preise.

Das ist so richtig. Bei Fair Trade wird eine bestimmte Summe für den Kaffee garantiert. Der Betrag ist höher als für ganz billigen Kaffe wie in Tschibo usw. kaufen, aber natürlich niedriger als für besonders guten Kaffee gezahlt wird.
Das ist per se natürlich nichts schlechtes, da die Kaffeeproduzenten damit fest planen können und einen gewissen Ertrag sicher bekommen.
Die beste Qualität, die man aber nur mit dem meisten Aufwand bekommt, geht dann natürlich nicht in den Fair Trade, dennoch unterstützt man damit die Kaffeefarmer mehr als mit vielen Billigmarken.
 
Da verhält es sich wie mit dem Gesundheitssystem. Das wird auch nicht unbedingt besser, wenn man noch mehr Geld hineinsteckt. ;)
 
weil es unmöglich ist fair zu produzieren bei dem Preis was die Leute (edit, die Masse, die dem Staat die meisten Konsumsteuern schenken) bereit sind zu zahlen im Moment ;)


Die Leute sind schon bereit zu zahlen - aber nur um rumlaufen zu dürfen wie eine Litfaßsäule...

Würde man das alles etwas markenentschärft lesen, käme man zu dem Schluß, dass den meisten Leuten die Qualität, Verarbeitung und Herkunftsland doch eigentlich piepegal ist. Optik, Preis und natürlich die Marke. Der Rest ist doch irrelevant:rolleyes:
 
Hallo,
Die Lösung:
wenn ich mir etwas kaufen will muss ich vorher wissen wir viel Geld ich investieren will,
und für diesen Betrag Suche ich mir das beste Produkt ;)

ganz einfach
da muss ich mich auch mal zu Wort melden.

Ich denke, dass eigentlich genug Leute dies tun.
In diesem Forum würde ich sogar auf über 90% tippen.

Ich habe da eine Theorie(bitte mich darauf aufmerksam machen, falls da der Wurm drin ist):

Es werden Marken bevorzugt, die ein gutes Preis-/Qualitäts- Verhältnis haben.
Es laufen immer mehr mit diesen Marken herum, der 0815 Bürger (welcher weniger ein Qualitäts- sondern eher ein Markenbewusstsein besitzt) sieht das.
Welche Marke wird also als nächstes von diesem gekauft? Natürlich die, die stärker Präsent ist.
Die Nachfrage steigt.
Also erhöhen die Firmen die Preise. (Image usw.)
Die Nachfrage sinkt, da aber nicht weniger Gewinn gemacht werden sollte, muss eingespart werden.
Wo kann man sparen? Natürlich in der Produktion und dies schlägt sich auf die Qualität.

Das ganze ist ein dynamischer Prozess. z.B. Burberry

MfG
Kansuke
 
*räusper* äääähhhhhmmmmm.... wie darf ich das als zahlender Kunde nun verstehen, das wenn ich mir ein Polohemd für 80€ kaufe von Label "xyz" und dieses nach der ersten Wäsche schlechter aussieht als meine zig-fach gewaschenden H&M Polo's der 10€ Klasse, das dies nicht so schlimm ist den das Polohemd ist "nur" so ein Nebending des Labels

Ich beurteile eine Marke nach ALLEN ihren Produkten!

Hallo Martin. Leider kann man ein Label aber so nicht wirklich beurteilen um aussagekräftige Antworten zu erhalten. Nehmen wir statt des Polos aber lieber eine andere Produktgruppe, z.B. Uhren, denn die fallen schon eher in die Kategorie Lifestyle. Hersteller wie z.B. Armani und Boss bieten alles mögliche an im Bereich Lifetsyle; hergestellt werden diese Artikel aber von Lizenznehmern. Diese widerrum können innerhalb von zwei Jahren völlig verschiedene sein, sodass man teilweise extreme Schwankungen in der Qualität beobachten kann. Beispiel: In den Uhren werden u.a. chinesische Seagull Automatik Werke verbaut. Gehäuse ist aus Edelstahl, kein Saphirglas (Minerglas) und günstige Lederarmbänder. Der Herstellungspreis einer solchen Uhr übersteigt in keinem Fall die 40,- € Marke aber der VK liegt bei durchschnittlich 399,- €. Trotz sehr häufiger Reklamationen ist hier die Marge so hoch, dass diese Qualitätsmängel in Kauf genommen werden, weil jeder der eine solche Uhr kauft, gleichzeitig den möglichen Ausfall einer anderen gleich mitbezahlt; überspitzt formuliert. Diese Lifestyle Produkte (Handys, Schmuck, Pflegeprodukte), die definitiv nicht zu den Kernkompetenzen der Marke gehören, bringen nunmal den meisten Gewinn und lassen sich auch sehr gut standortunabhängiger z.B. an Flughäfen usw. verkaufen. Diese Artikel machen aber diejenigen nicht schlechter, durch welche eine Marke bekannt geworden ist. Man sollte sich also einfach gut überlegen, welche Produkte man bei welchen Marken erwirbt.

Gut haben es Firmen wie Boss&Co die große Massen einkaufen und durch den Namen viel Geld dafür verlangen können.....
Das witzigste dabei ist ja das die wohl weniger Polos verkaufen würden wenn es nur 10€ kosten würde^^

Ein Boss Polo kostet 59,- € im regulären Verkauf. Wirklich gut haben es Labels wie Lacoste oder RL die noch deutlich mehr verlangen und deren Ware nicht anders ist. Beispiel Hermès: letzten Sommer gab es ein Leinenpolo. Ich wollte es zumindest mal probieren, aber der VK von 399,- € hielt mich dann doch davon ab :o

Grüße, Camara
 
Ich habe vor vielen Jahren mal in einem trendigen Jeansladen gearbeitet. Der durchschnittliche Jeanspreis lag so ~100€,
dann kamen Jeans die wir für 39€ verkaufen wollten.... Niemand, wirklich niemand wollte die haben... Lagen wie Blei!
Was tun mit den gut 200 Hosen .....
Mein Chef sagte "bleib cool, nächstes Jahr verkaufen wir sie".... Ich fragte mich warum die Leute die Jeans im nächsten Jahr kaufen sollten.....

Also ab ins Lager mit den Hosen....dann ein knappes Jahr später haben wir sie wieder rausgeholt,
ausgezeichnet mit 119€ REDUZIERT auf 79€!

Jeden Tag verkauften wir diese Jeans.... Total verrückt....
Ich glaube in einer Beilage meines Tageszeitung las ich heute eine sehr kurze "Mindmapping"-Biographie von Calvin Klein. Sein Einstieg war (unter anderem, aber daran hing wohl auch der Erfolg, wie er letzendlich (zustande gekommen) ist), dass sein Vater in seinem Gemüse- und Obstladen auch Orangen verkauft hat. Einmal zu 59ct. und einmal zu 79ct...
Der Vater sagte, dass die Leute lieber das teure Zeug kaufen wollten.

Ist, wie auch angesprochen, eine Kopfsache, die rational völlig bescheuert ist. Das hängt wohl noch mit dem alten Schandstempel "Made in Germany" zusammen - und das Qualität damals wirklich käuflich und dementsprechend teuer war. Heute gibt es eigentlich nur noch teuer...
 
Ein Problem dieses Zeit ist schon das ein hoher Preis KEIN Garant für gute Qualität gepaart mit fairer Produktion ist!!
Aber das für billiges Geld keine gute Qualität zu haben ist sollte ebenfalls klar sein!
War es aber mal. Und daran klammern sich hoffnungsvoll noch viele, auch wenn im Geiste längst "Geiz ist geil!" regiert.
 
Wenn Sie, meine lieben Herren, ein Mercedes Autohaus betreten mit dem festen Willen sich einen neuen Daimler zu kaufen, fragen sie den Verkäufer wo die Sitze gefertig werden, welches Leder dafür benutzt wurde, ob die Lichtmaschine von Bosch ist oder aus China kommt?

Ich denke nicht. Sie wollen ein gutes, qualitatives Auto kaufen.

Das fast alle Bauteile aus allen Herren Ländern kommen dürfte wohl jedem klar sein oder? Und auch Made in Germany ist so eigentlich nicht mehr unbedingt der Fall wenn man sich anschaut wo überall auf der Welt die Werke stehen.

Was sie aber erwarten können ist, das sie für ihr gutes Geld eine herausragende Qualität erwarten dürfen, EGAL woher die Bauteile stammen, den am Ende ist es eben ein Mercedes.

Was ich damit sagen möchte, wenn ich mir eine Uhr von BOSS kaufe und dann haftet in meinen Augen die Firma BOSS mit ihrem mehr oder weniger guten Namen für das Produkt, EGAL wer der Hersteller dieser Uhr ist.
Wenn die Firma zulässt das ihr Ruf durch schlampige Lizensnehmer Schaden nimmt, dann ist diese selber Schuld.

Ich persönlich kaufe keine Produkte mehr von BOSS, da von 3 Hemden 2 gerissen sind nach wenigen male tragen und beim 3.Hemd sich nach den ersten Wäschen den Kleber der Einlagen gelöst hat. Eine BOSS Orange Jeanshose, nagelneu, mitten am PO durchgerissen, einfach so, vermutlich ein Webfehler.

Seitdem meide ich die Marke wie der Teufel das Weihwasser :D

Grüße
 
sicherlich würden sich die Kunden den Kauf 2x überlegen wenn Mercedes das Auto komplett in Asien produziert und per Container hier an schippert. ;)
Vielen wäre es egal wenn die Qualität stimmt, aber nicht wenigen wäre dies wohl ganz und gar nicht egal!

...werden wir ja in 10 Jahren sehen, wenn die gesamte C-Klasse in den USA produziert wird und dann hierhergeschickt...

Aber ich denke, dass doch den meisten deutschen die Qualität wichitger ist (aber nur bei Autos!!) - das sieht man ja bei Opel: wird in Deutschland gebaut und kauft trotzdem fast niemand.
 
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