Siehst du. Und vollkommen unklassisch. Und trotzdem stilvoll.
Das gebe ich gerne zurück !
Merci
Td mit einem Touch von altbewährtem.
Siehst du. Und vollkommen unklassisch. Und trotzdem stilvoll.
Das ist doch nicht stilvoll. Das ist grausam.
...
Der Kern des Problems ist das unterschiedliche Verständnis von Begriffen wie "klassisch" oder "stilvoll".
Während einige unter Stil den "eigenen Stil" im Sinne von eigenem Geschmack verstehen, orientieren sich andere an objektiveren, abstrahierten Maßstäben.
...
"Stil", so wie ich den Begriff verstehe, ist eine an objektiven Werten wie Tradition, Proportion, Qualität und Handwerkskunst orientierte Denkweise. Stil ist dabei keine reine Rückwärtsgewandtheit, sondern kann durchaus eine Weiterentwicklung betreiben, die aber zwingend auf dem Überkommenen und sich als gut Erwiesenen aufbaut. Grundlage von Stil ist also stilistische Bildung, nicht zufälliger Geschmack.
Stil ist dezent und drängt sich nicht reißerisch auf, Stil ist seriös, nicht clownesk, Stil weiß um Qualität und Historie jedes Kleidungsstücks, Stil schert sich nicht um die Anerkennung durch andere, sondern genügt sich selbst.
...
Wenn also - wie bei den OdW häufiger geschehen - jemand in schlecht sitzenden lila und rot-orangenen Anzügen oder anderen schreienden Farbkombinationen, mit kneifenden Hemden und Hosen, mit dicken silbernen Knöpfen in Form von Totenköpfen mit roten Augen usf. auftritt und dann noch sich als über die "normale" Männerwelt erhabener Adonis wähnend vom erotisierenden Zuzwinkern bereits vergebener Damen schwärmt, ist er von Stil denkbar weit entfernt. Dann noch Toleranz einzufordern, ist eine gewagte These, begeht man doch durch die schrill sich jedem unausweichlich aufzwingende Zurschaustellung seiner Individualität eine grobe Frechheit.
Gerechtfertigt wird dieses dann oft mit dem Argument, man müsse die Regeln auch brechen. Müssen muss man nicht, Können kann man schon. Voraussetzung ist aber, dass man die Regeln beherrscht. Was uns aber teilweise an Stilbrüchen geboten wird, besteht nur noch aus "Brüchen", sodass für den "Stil" kein Platz mehr bleibt. Zudem sollte man sich klar machen, dass nicht jeder der Duke of Windsor ist - spoozy vielleicht ausgenommen.
/QUOTE]
Hmmm, die Regeln brechen. Nur wer die Regeln kennt, darf sie brechen, sagt man. Da ist schon was wahres dran...nur um des Brechens Willen macht wirklich keinen Sinn. Und man muss auch mal zugeben können, dass man daneben gelangt hat. Die Entwicklung von Stil, bzw. das was man dafür hält, ist doch eh eine lange Entwicklungsgeschichte. Um mich mal als Beispiel zu nehmen: noch vor nem halben Jahr habe ich zweireihige Sakkos für Teufels Werk gehalten...und nun: welch göttliche Kutte für meinen Leib!
Ich darf auf den Anlass zu dieser Diskussion zurückkommen: Ein Forenmitglied trug schwarz-weiße Vans, schwarz-weiße "dog tooth"-Strümpfe, eine "very worn" blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit belanglosem, aber zweifelsfrei coolem silbernem Schriftzug, dazu einen roten Shopper und Sonnenbrille. Muss ich wirklich erklären, was daran nicht stilvoll ist? Glauben Sie, ein solches Outfit ist geeignet, bei den Mitmenschen ein Vertrauen in die kulturelle Bildung und Seriostiät des Trägers zu wecken? Kann ein soziales Umfeld, in dem eine solche Kleidung angemessen ist, stilvoll sein?
/QUOTE]
Mit Verlaub, das ist eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise. Jeder kleidet sich doch dem sozialen Millieu, in dem er sich bewegt, entsprechend. Als Student würde ich auch nicht im feinen Zwirn durch die Gegend schüsseln, wenn ich mir dann ständig anhören müsste, ob ich mein Gut nur für die Auswahl neuer Diener verlassen würde...worauf ich hinauswill: es gibt keinen Beweis, den ich nicht zu widerlegen bereit wäre, der allgemeingültig die Formel Kleidungsstil = stilvoller Mensch bestätigt. So einfach ist das einfach nicht...und natürlich gilt obiges für die Mehrzahl der Völker dieser Erde. Aber solange es noch einen gibt, der das Gegenteil beweist, wehre ich mich gegen solche Behauptungen.
Als ich auf dieses Forum stieß, tummelten sich hier Herren, die stilistische Bildung aufweisen konnten: Camlot, Linetti, Cravate Noire, Martin Richter, Sander, ddot, Algernon Worthingon u.a. Einige von ihnen schreiben gar nicht mehr, andere nur noch sehr sporadisch oder in betrunkenem Zustand.Outfits von ihnen bekommt man kaum mehr zu sehen./QUOTE]
Tja, woran mag das liegen? Sicherlich doch nicht an der Tatsache, dass die Herren sich von mir und Meinesgleichen Erscheinung belästigt oder gar angegriffen fühlen? Wenn doch, so sei Ihnen noch mal versichert: ich lebe in meiner eigenen kleinen Stil-/Geschmackswelt und baue auf euer Urteil, mich nicht in eure lassen zu müssen.
Sollte das nicht der Fall sein: warum nur posten sie nicht mehr? Kamera weg? Klamotten mottenzerfressen? Oder liegt es womöglich daran, sich nicht zur Diskussion stellen zu wollen?
Ich kann verstehen, wenn man sich hier nicht zeigen möchte...aber dann sollte man auch mit dem Finger nicht allzulaut auf andere zeigen und "Frevel" beim Anblick gekrempelter Hosen schreien.
Und noch ein Wort zu Sander: nie waren wir einer Meinung, und trotzdem schätze ich seine Beiträge, zeigen Sie doch, dass wir im Grunde die gleiche Leidenschaft haben, wenn sie auch anders ausgeprägt ist...there is common ground.
An ihre Stelle sind immer mehr Forenmitglieder getreten, die leider wenig stilistische Bildung aufweisen können, diese dafür durch "ihren eigenen Stil" ersetzen.
Nun darf zweifelsohne jeder nach seiner Facon selig werden. Mir selbst bringt dieses Forum aber zunehmend weniger an positiven Anregungen.
Ich nehme gerne alle Anregungen klassischer Herrenmode entgegen: man lernt nie aus, und immer dazu. Beste Beispiele hierfür sind Cravate, Grimod, Algernon und wie sie alle heißen. Bei den Jungens kann man sich immer was abschauen, und trotzdem werde ich nicht anfangen, sie zu kopieren, was man mir zugestehen möchte...
So, jetzt muss ich erstmal die Feder zurücklegen, und mir den Schweiß von der Kammerzofe abwischen lassen. Der Zirkusdirektor steht vor der Tür und erwartet meinen Auftritt
In diesem Sinne mit sartorialen Grüßen,
Dennis
Guten Abend.
Was ist mit Studenten die so nicht in die Oper gehen sondern zb in die Schule?
So wie der Grufti und der Punk...
Haben diese, in ihren Augen, keinen Stil? Oder nur einen anderen Stil?