Beethoven
Well-Known Member
Ich habe gar nicht den Anspruch, dass mein Geschmack und meine Prioritäten objektiv "richtig", überlegen oder sonstwie höherwertig sind. Es sind meine Prioritäten für ein besseres Leben und selbstverständlich darf ich alle Menschen, die diese Ansicht nicht teilen, für Versager halten. Die Gedanken sind frei.
Nun ist meine Toleranz deutlich größer, als es der obige Absatz vermuten lässt, aber diese Toleranz ist ebenso freiwillig wie jede andere Facette meiner Einstellung zu den Menschen und den Dingen. Die Gegenstrategie zur penibel strengen Befolgung von vermeintlichen "Regeln" ist nämlich nicht, dass es überhaupt keine solchen Regeln gibt, weil ja Sportnazis und Hifisammler ebenso ihre Existenzberechtigung haben, sondern dass gesellschaftlicher Konsens sich immer in dem Graubereich abspielt, in dem Verhalten noch irgendwie innerhalb der Normen stattfindet, aber eben doch nicht stur nach dem Buch.
Ich würde das mit der Pünktlichkeit vergleichen: Eine jede Kultur und sogar ein jeder Mensch innerhalb unserer Kultur hat eine andere Vorstellung davon, und doch sind wir uns einig, dass sieben Sekunden Verspätung bei einer Kaffeetafel immer noch pünktlich, 4 Stunden Verspätung für ein Bewerbungsgespräch hingegen kackfrech sind.
Zum Glück gibt es für gesellschaftliche Maßstäbe dann doch kein objektives Maß, da sie von Menschen gemacht sind, und Menschen ändern sich. Dies aber wiederum bedeutet, dass meine Meinung als Mensch durchaus zählt und nicht bloß ein Irrtum sein kann - zumindest, solange ich kein soziophober Waldschrat bin, sondern ein halbwegs integriertes Mitglied der Gesellschaft. Und natürlich spielt meine Meinung in meinem Weltbild eine deutlich größere Rolle als die des T-Shirt-Trägers in der Oper, zumindest beim Thema Kleidung. Vielleicht hat der dafür mehr Ahnung von Software, es gibt ja ausgleichende Gerechtigkeit.
Die darüber hinaus gehenden Mechanismen der Konsensbildung sind mir nicht wirklich bekannt, wahrscheinlich sind sie enttäuschend primitiv. Zumindest wird es nicht so sein, dass sich Experten durchsetzen, sonst wäre die Welt besser, aber vermutlich auch teurer und anstrengender, zumindest müssten wir alle sehr teure Hifi kaufen und den ganzen Tag strunzdumm auf einem Sportgerät verbringen.
Abends gäbe es dafür dann wenigstens Austern, wie bei mir heute.
Nun ist meine Toleranz deutlich größer, als es der obige Absatz vermuten lässt, aber diese Toleranz ist ebenso freiwillig wie jede andere Facette meiner Einstellung zu den Menschen und den Dingen. Die Gegenstrategie zur penibel strengen Befolgung von vermeintlichen "Regeln" ist nämlich nicht, dass es überhaupt keine solchen Regeln gibt, weil ja Sportnazis und Hifisammler ebenso ihre Existenzberechtigung haben, sondern dass gesellschaftlicher Konsens sich immer in dem Graubereich abspielt, in dem Verhalten noch irgendwie innerhalb der Normen stattfindet, aber eben doch nicht stur nach dem Buch.
Ich würde das mit der Pünktlichkeit vergleichen: Eine jede Kultur und sogar ein jeder Mensch innerhalb unserer Kultur hat eine andere Vorstellung davon, und doch sind wir uns einig, dass sieben Sekunden Verspätung bei einer Kaffeetafel immer noch pünktlich, 4 Stunden Verspätung für ein Bewerbungsgespräch hingegen kackfrech sind.
Zum Glück gibt es für gesellschaftliche Maßstäbe dann doch kein objektives Maß, da sie von Menschen gemacht sind, und Menschen ändern sich. Dies aber wiederum bedeutet, dass meine Meinung als Mensch durchaus zählt und nicht bloß ein Irrtum sein kann - zumindest, solange ich kein soziophober Waldschrat bin, sondern ein halbwegs integriertes Mitglied der Gesellschaft. Und natürlich spielt meine Meinung in meinem Weltbild eine deutlich größere Rolle als die des T-Shirt-Trägers in der Oper, zumindest beim Thema Kleidung. Vielleicht hat der dafür mehr Ahnung von Software, es gibt ja ausgleichende Gerechtigkeit.
Die darüber hinaus gehenden Mechanismen der Konsensbildung sind mir nicht wirklich bekannt, wahrscheinlich sind sie enttäuschend primitiv. Zumindest wird es nicht so sein, dass sich Experten durchsetzen, sonst wäre die Welt besser, aber vermutlich auch teurer und anstrengender, zumindest müssten wir alle sehr teure Hifi kaufen und den ganzen Tag strunzdumm auf einem Sportgerät verbringen.
Abends gäbe es dafür dann wenigstens Austern, wie bei mir heute.