Wir haben keine Chance ...



Ich mache es lustig:
Da muss man erstmal definieren, was vermeintlich besser ist. Politiker und Adel(!) sowieso nicht und über die Prominenz von damals und heute sollte man lieber kein Wort verlieren.
Wer sich selbst für eine Elite hält, ist in Wirklichkeit keine.
 
Ich nähere mich zwar alterbedingt immer mehr dem Forumsstil an, stelle aber nicht entsprechende Ansprüche an andere. Ich würde mich einfach nur freuen, wenn sich Leute mehr Gedanken über ihre Außenwirkung machen würden, egal ob Freizeit oder Büro, teuer oder billig. Gerade jetzt im Sommer geht mir das typische "Kurze Baggy-Hose in Matschgrün mit schwarzem T-Shirt" total auf den Senkel.
 

Warum geht dir das auf den Senkel?
 
DAS verspricht jetzt wirklich lustig zu werden. Es ist immer die Frage, was man finanziell kann und was man finanziell möchte.

Hier prallen wirklich sehr unterschiedliche Lager (ganz pauschal alt/jung) aufeinander. Ich bin gespannt... [emoji41][emoji897]


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"Von unten" schaut niemand versteift auf das Thema Kleidung. Entweder ist es den Leuten komplett egal, weil sie mangels einschlägiger Bildung den kulturellen Wert von Kleidung nicht wahrnehmen oder aber sie missverstehen gute Kleidung, speziell der sartorialen Art, als gewollten Ausdruck einer höheren Klassenzugehörigkeit, höher nämlich als ihre eigene. Darin liegt bei deutschen Männern immer das Konfliktpotenzial infolge eines Minderwertigkeitskomplexes, da will einer besser sein als ich und schaut wahrscheinlich noch auf mich runter. Was fällt dem ein? Ich bin doch auch toll! Dein Beitrag macht bei dieser Fehleinschätzung leider keine Ausnahme.

Ich bin der Meinung man sollte Individualität durch seinen Stil ausdrücken, auch wenn es auf manche nonkonform wirkt.
Ich bin der Meinung, dass der Ausdruck von Individualität in der Kleidung und erst recht die Ausprägung eines persönlichen Stils die Endausbaustufe eines komplexen Lernprozesses ist und nicht etwas, das man einfach so von Geburt her besitzt. Das gilt und galt für jedes einzelne Forumsmitglied inkl. aller hiesigen "Stilikonen". Die sog. Nonkonformität ist vor diesem Lernprozess immer nur der Ausdruck von Hilflosigkeit auf individueller Ebene durch mehr oder weniger Unwissen. Seinen Stil bewusst ausdrücken - auch im nicht-sartorialen Bereich - kann man nur, wenn man auch die Alternativen kennt und sich in ihnen bereits selbst bewegt hat.

Der wichtige Punkt dabei ist: Es ist nicht schlimm, wenn man etwas nicht weiß. Es ist nur für einen selbst beschränkend, wenn man nicht lernen will. Und es ist das selbstgewählte Gefängnis des Mitläufers, wenn man seine Kleidung nur nach dem ausrichtet, wovon man glaubt, dass andere es an einem sehen wollen und einen nur dann als Person akzeptieren und annehmen. Mir persönlich ist völlig egal, was Du im Alltag trägst, denn ich kenne Dich ja gar nicht. Von daher werde ich deswegen nicht "dissen" und selbst wenn ich es täte, hätte es für Dich überhaupt keine Auswirkung. Es geht hier im Forum nicht darum, Zustimmung zu gewinnen, sondern nur darum, selbst dazu zu lernen, um es im eigenen Leben kulturell, im sozialen Austausch und zum puren Spaß an der Sache anwenden zu können.
 
Ich glaube, von Dir möchte ich mal was im Was-trage-ich-heute-Thread sehen.

In der Sache bringst Du einen spannenden Punkt an, den ich gerne ausführlicher diskutieren würde, nämlich den Einfluss der Schicht, in die man ursprünglich geboren wurde, auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Ich müsste Dir allerdings entschieden widersprechen, wenn Du wirklich meinst, dass nur Aristokraten (oder ersatzweise "echte Prominente", was immer das heißt) wirklich Kultur haben.
 

Gute Beschreibung! Die gesamte italienische Gesellschaft verhält sich so. Man kann es an der Staatsverschuldung ablesen.