bluesman528
Ruhrpotthanseat
Das ist einfach eine Situationsbeschreibung, die auf ganz Deutschland passt mit einigen wenigen, eng umgrenzten Enklaven, wo es etwas besser ist. Wenn jemand kein eigenes Interesse für Kleidung mitbringt, dann lässt er sich nur von sozialer Sanktionierung leiten, d.h. er zieht an - ggfs. auch situativ -, womit er einen sozialen Bonus zu erwarten hat oder womit er ohne sozialen Malus so gerade eben durchkommt. In Abwesenheit einer entsprechend regulierenden Peer Group führt das halt zu den beschriebenen bedauerlichen Verhältnissen, das ist menschlich.Kaum jemand gibt hier etwas auf eine gepflegte Erscheinung!
[...]
Die Damen passen dann entsprechend dazu.
Zudem sind alle Verhaltensweisen, die die äußere Tünche der Zivilisation jenseits des Kleinkindalters ausmachen (dazu gehören eben Höflichkeit, Bemühen um sein Äußeres, Bewahren der Umwelt vor den Umständen der eigenen Körperlichkeit), gesellschaftlich mehr und mehr als unnatürlich und unauthentisch gebrandmarkt. Was ja auch stimmt, wenn man sich dazu entschlossen hat, diesbezüglich auf dem Niveau des Kleinkindalters zu verharren.
Das wirklich Deprimierende für mich ist nur, dass seit einigen Jahren auch die weibliche Seite von diesem Trend erfasst wurde. Vermutlich bringt es ihnen keinen Bonus mehr in der Partnerauswahl, wenn sie sich um ihr Aussehen in Kleidung kümmern.