Wie wirken Logos auf Euch?

Ich könnte mich damit arrangieren zu sagen, dass die zweite Aussage bedeuten kann: "Ich gebe meine eigene Persönlichkeit partiell zugunsten der Zugehörigkeit zu der (Logo) Gruppe auf". Mal anders gefragt: Wenn am Auto ein Logo dran ist, sollte dieses dann auch entfernt werden?

Grüße, C

Zur ersten Aussage: Da kann ich mich anschliessen.
Das mit dem Auto, Sie sind ja auch schon der zweite, der das Argument bringt; erstmal muss man das Auto an sich sehen, man ist im Auto nicht mehr Person, sondern wird auf der Strasse als BMW Fahrer, Audi Fahrer etc wahrgenommen.
Trotzdem gibt man, denke ich, nicht seine Persönlichkeit auf, da das Auto ein Gebrauchsgegenstand ist, wie ein Fernseher.
Man wird also von aussen als Autofahrer einer bestimmten Marke gesehen, gibt aber selber keinen Teil der Persönlichkeit an das Auto ab.
Bei Kleidung mit Logo, denke ich, passiert beides, also Innen- und Aussenwahrnehmung ändern sich.
 
Nicht solange sie dezent ist. Eine offen getragene 50 Jahre alte goldene Seamaster zum Beispiel ist überhaupt nicht prollig.

Also ich habe über zehn Jahre gegrübelt, ob eine Rolex Seamaster nun klassisch oder proll ist und ich habe mich vor drei Jahren dann nach wirklich reiflicher Überlegung dazu entschlossen eine zu kaufen.

Dann habe ich noch mal lange gegrübelt, ob mit oder ohne Datum und mit oder ohne Lupe und habe dann die Seadweller genommen auch wenn sie mir im Vergleich zur Seamaster erst sehr schwer und groß vorkam.

Nach ein paar Wochen habe ich die Uhr nur noch nachts ausgezogen, weil sie einfach klassisch, praktisch und extrem angenehm zu tragen ist. Meine ebenfalls sehr geliebete Jaeger LeCoultre Master Reserve de Marche ist seitdem extrem neidisch ;-)

Wenn die Rolex jetzt auch noch genau gehen würde ;-)

Also ich denke, daß es beim Träger immer auf das Gesamtbild ankommt, sowohl das Aussehen als auch das Auftreten.

Auch gibt es für mich bei jeder Marke immer die Frage, ob ich sie proll finde oder nicht. Zum Beispiel finde ich die normalen Lacoste Polos völlig OK, während ich z.B. LaMartina Hemden niemals anziehen würde.

Andererseits kann man manche Marken auch schlecht vermeiden, naja könnte man schon, aber mal als Beispiel die Ralph Lauren Oxford Button Down Hemden: Da bekomme ich (in USA) Freizeithemden in klassischem Design und hervorragender Verarbeitung mit einer frei wählbaren Kombination von Kragenweite und Ärmellänge für knapp 30$ im outlet. Die Hemden halten wesentlich länger als vergleichbare Hemden von Scapa, Stenströms oder Zegna. Dafür trage ich dann auch mal einen dezenten Polospieler auf der Brust. Früher habe ich die Hemden bei Land's End gekauft, aber die hatten die dann irgendwann nicht mehr.

Gruß
Jens
 
Gute Frage - die ursprüngliche Ausgangsfrage

Gewundert habe ich mich nur ein wenig über die teilweise vernichtenden Aussagen bzgl. einer Firma wie LV. Denn wer die Geschichte kennt, weiß bzw. besser könnte sich damit identifizieren, das LV gerne großflächig bzw. massiv mit Logos arbeitet. Und ja, wir können gerne mal den heutigen Marketinghintergrund beleuchten aber Tatsache bleibt das eine schöne Tradition doch eine solche bleibt...(auch wenn es heute vom Marketing gerne genutzt wird, auch understatement ist Marketing). Last but not least: Frau Claudia Piras schrieb in "Die Lady" (Pendant zu der Gentleman von B. Roetzel - ja, was hatten die beiden wohl miteinander zu tun???) eine schöne Erklärung für das tragen von LV (ja, ja wahrscheinlich hat sie eine ganze Kollektion von LV bekommen um das zu schreiben :D ).

Meine Meinung zum Thema labels: Auf Polos absolut ok, meine Favouriten sind TH; RL und Lacoste aber nicht weil es "in" ist, sondern weil es mir gefällt. Habe auch ein big pony WEIL es mir gefällt (glaubt eh jeder das es ein fake ist :D ). Auf Freizeit- bzw. Casualhemden, meist selbige Marken, darf ein Logo sein - denn auch understatement kann übertrieben werden...

Treffender finde ich: Die Kleidung unterstreicht die Persönlichkeit, wenn die Kleidung die Persönlichkeit ausmacht - wird es traurig.

Nachtrag: In einem guten Mix ist manches tragbar, es darf nur nichts übertrieben werden
 
Also ich habe über zehn Jahre gegrübelt, ob eine Rolex Seamaster nun klassisch oder proll ist und ich habe mich vor drei Jahren dann nach wirklich reiflicher Überlegung dazu entschlossen eine zu kaufen.

Na, da hab' ich mich aber auf's Glatteis führen lassen, ich meinte natürlich die Rolex Submariner und die Seadweller, die Seamaster ist von Omega. Shame on me ;-)
 
Ich mache es ganz einfach, ich kaufe keine Oberteile wo ein Label sichtbar ist, den ich kann sichtbare Labels auf meiner Kleidung nicht leiden. Ich mag es lieber dezent und zurückhaltend.

Ich veruteile aber auch niemanden der sich wie ein Weihnachtsbaum ausschmückt, ich finde sowas sehr lustig anzuschauen und amüsiere mich gerne bei dem Anblick :D

Ein Bekannter von mir hat sich vor kurzem eine E-Klasse gekauft an welcher am Heckdeckel KEINE Typenbezeichnung angebracht war. Das erste was er getan hat, er ist losgespurtet und hat sich diese kleinen Buchstaben besorgt, damit jeder nun sehen kann, das er einen E 500 fährt :p

Solche Leute sind Prolls, denen ist nicht mehr zu helfen.

Dieser Bekannte ist übrigens auch einer der nur Teile nach Labels kauft, wenn kein Boss, Joop, D&G oder sonstiger Kram draufsteht, dann kann das auch nichts taugen und er würde das nie anziehen.
 
Dieser Bekannte ist übrigens auch einer der nur Teile nach Labels kauft, wenn kein Boss, Joop, D&G oder sonstiger Kram draufsteht, dann kann das auch nichts taugen und er würde das nie anziehen.

... und wir leiden unter solchen Zeitgenossen.
Man bekommt ja kein Herrenhemd mehr ohne Logo deswegen.

Ich warte wöchtentlich darauf, dass Anzüge Logos bekommen. Einen Blazer hatte ich schon mal gesehen, der hatte ein grosses Logo des Herstellers auf der Brusttasche.
Ich würde so etwas nicht tragen wollen, schliesslich heisse ich weder Otto Kern noch arbeite ich für ihn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

am souveränsten finde ich es eigentlich, man kauft sich einfach was einem gefällt. Wenn das Logo das Produkt verschandelt - fein, dann kaufe ich es nicht, ansonsten - egal. Ich denke, da sollte man sich nichts vormachen - mit dem Vermeiden bestimmter oder auch aller Logos sortiert man sich genauso so ein, wie mit der krampfhaften Zurschaustellung derselben.

Wer natürlich ausschließlich für ihn gefertige Kleidung trägt ist fein raus - und doch wieder innerhalb seiner "Gruppe" erkennbar.

Diese ganze vermeindliche Individualität ist doch im großen und ganzen eine Lachnummer.

Grüße,
Frank
 
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