bluesman528
Ruhrpotthanseat
In einem neuen Anbaugebiet und/oder bei einer neuen Rebsorte ist jeder plötzlich Einsteiger. Klar kann man sagen, ich trinke nur Bordeaux und deutschen Riesling und bleibe dabei, machen ja viele, mit Bordeaux habe ich auch vor 30 Jahren angefangen. Aber dann entgeht einem 90% des möglichen Erlebnisses. Man speichert auch nicht von jedem Weinanbaugebiet der Welt die guten Jahrgänge der letzten 15 Jahre und alle Jahrgangsfavoriten dort dazu. Und innere Stimmen habe ich nicht. Zudem ist Wein auch ein Medium für Kommunikation und Weinpublikationen sind ein (einseitiger) Teil davon. Ich finde es immer interessant, was andere Weinfreunde (und das sind Weinkritiker letzten Endes auch) von Weinen halten, die ich gut finde, wenn ich ihren Standpunkt zu Wein kenne und das somit einordnen kann.Für Leute die unsicher sind ist das natürlich total toll: ala „hey der hat bei xyz 99 Punkte muss also gut sein!“
Ich gehe lieber meinen eigenen Weg… such mir meine Pfade! Ist wie bei den Klamotte! Manche kopieren halt auch nur Roetzel & Co. Klar für den Einstig ist das gut und vielleicht richtig, aber irgendwann sollte man auch auf seine innere Stimme höre.
Sobald man sich auskennt und "seine" Weingüter hat, sind Weinpublikationen als Einkaufshilfe nur für Jahrgangsbewertungen bestimmter Weine interessant, das ist schon richtig. Bis man aber in allen für einen selbst geschmacklich interessanten Anbaugebieten die guten Weingüter und ggfs. ihre verschiedenen Cuvées kennt, ist das mit inneren Stimmen ein weiter Weg mit vielen mediokren Probierweinen.