Oh ja, da habe ich auch noch was im Keller. 2000er Hécate von Laffont, war damals sehr angesagt. Meine bislang letzte Flasche enthielt 18-jährig immer noch eine stabile Tanninwand und ich glaube, die Frucht dahinter verblasste schon etwas. Bei solchen Weinen kann sich das Tannin irgendwann schön geglättet haben und die Frucht dahinter ist komplett weg. Was bleibt, ist dann eine Art kalter schwarzer Tee.Für lange Reifezeit gerne mal Madiran bzw. die Rebsorte Tannat versuchen. Der beginnt erst ab dem 10. Jahr überhaupt Spaß zu machen und ist mit 20 Jahren in der Blüte seiner Trinkreife. Zumindest die, die ich bisher genießen durfte ;-)
In einer Probe, das muss 1997 oder 98 gewesen sein, hatte ich mal einen 1961er Château Ducru-Beaucaillou. Der war wirklich brillant, kam aber vermutlich aus einer Sammlerquelle, erstklassig gelagert, lebendig wie ein junger Cabernet. Vor ein paar Jahren im Flieger auf Dienstreise hatte ich noch mal einen 1985er D-B (schlechterer Jahrgang, okay), den fand ich immer noch jugendlich, aber nicht weiter bemerkenswert, außer für die Magie der Jahreszahl.Ansonsten sind alte Weine aus Privathaushalten doch oftmals ein Glücksspiel. Mein bislang bestes Erlebnis hatte ich mit einem Faustino aus 1964.
2001 war ein guter bis sehr guter Jahrgang im Bordeaux. Da sind bei guter Lagerung viele jetzt perfekt trinkbar. In Italien leider nicht. Ich kenne nur wenige Chianti, die nach 20 Jahren noch richtig gut waren. Wenn die Riserva aber richtig kaputt war, dann ist das schon traurig.
Ja, Musar kann in guten Jahrgängen sehr überzeugend sein und ist auch häufig in älteren Jahrgängen verfügbar. Hatte ich selbst schon mal hier gepostet, ich glaube, es war in dem Fall der 2004er.Sehr eigene Charakteristik, muss man mögen, ich mag es: Chateau Musar 2000 aus dem Libanon, wunderbar zu trinken im Moment. Sind als late-release auch für risikoscheue Menschen geeignet, die Flaschen auch älterer Jahrgänge sehen eigentlich immer aus wie gerade abgefüllt und Fehler sind sehr selten. Gab es am Wochenende zu confierten Entenkeulen mit Trüffelkroketten und Rahm-Spitzkohl.
Fast 4h karaffiert, hat dem Wein gut getan.
Anhang anzeigen 240613
Mein letzter Chateau Muzar war von einer eigenwilligen Curry-Note dominiert…
Musste direkt mal nachlesen, wie ein Crémant aus der Pfalz kommen kann… Wem es auch so geht wie mir: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Crémant