Was trage ich heute SammelThread

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Lieber Rüganer,

Du machst mich wirklich verlegen! Ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll.
Aber das ist zu viel der Ehre. Ich bin kein Mick Jagger, ich möchte nicht provozieren und auch keinen bekehren. Ich tue einfach das, was mir gefällt. Mehr nicht. Und mehr möchte ich auch nicht. Wenn das dann anderen auch gefällt (und so scheint es an den Reaktionen - auch außerhalb des Forums), dann freut mich das sehr.

Lieber Miles,

es ging nicht ums Provozieren. Da ich Dich beim Stilmagazin-Treffen in Frankfurt im April kennenlernen durfte, weiß ich, dass Du Deine hochwertige und sehr geschmackvolle Garderobe mit freundlicher Selbstverständlichkeit trägst und Dir alles Ostentative und Prätentiöse dabei abgeht. Das empfinde ich als sehr angenehm.
Der Mick-Jagger-Vergleich kommt natürlich mit einem Augenzwinkern daher, was ich aber meinte, ist dies: Anfang der 1960er Jahre gehörte noch Mut dazu, so aufzutreten wie Jagger und Co. Oder sich eine Jeans anzuziehen.
Ich bin in einem Land aufgewachsen, in dem noch Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre Schüler nach Hause geschickt wurden, wenn sie in der Schule eine Jeans oder eine Frisur wie Mister Jagger bzw. die Pilzköpfe trugen. "Gammler" und "Assis" waren damals noch die harmloseren Schimpfwörter für diese jungen Leute.
Heute sind Jeans und Pilzkopffrisur gesellschaftlich längst etabliert, niemand nähme daran noch Anstoß; in den Augen mancher Zeitgenossen ist es mittlerweile sogar comme il faut, Outfits mit Jeanshosen in einem Online-Magazin für klassischen Stil zu posten. Was Letzteres betrifft, muss ich sagen: Leider.
Ich glaube, dass heute mehr Selbstbewusstsein und mehr Mut dazu gehören, eine solche in der Tradition der klassischen Herrenmode stehende Garderobe zu tragen, wie Du es tust - aus Lust und Freude, nicht, weil der Beruf es vielleicht erforderlich macht. Denn diese oft als "Schlipsträger" geschmähte Gruppe gibt es natürlich auch - und etlichen ihrer Vertreter sieht man an, dass sie Anzug und Krawatte nur tragen, weil sie sie tragen müssen, nicht aber aus Freude oder Passion. Als Beispiel sei an dieser Stelle nur die Anzug"kultur" im deutschen Bundestag genannt. Oder in der nächstgelegenen Filiale der Frankfurter Sparkasse.
Das ist bei Dir nicht der Fall - bei Dir sieht man, spürt man, dass Du Deine Sachen gerne trägst, dass Du Dich in ihnen wohlfühlst und dass Dir dies Freude bereitet. Du bist eins mit Deiner Garderobe - und weil das so ist, weckt dieser Gleichklang bei den Damen dann das Gefühl: "Der Miles hat ein Schleifen-Gesicht!"
Wenn hier angemerkt wurde, dass es ungewöhnlich für einen 21-Jährigen sei, sich so zu kleiden, so meinte ich darin bei aller Anerkennung auch ein leises, skeptisch-kopfschüttendes "Also ich weiß nicht so recht" mitschwingen zu hören. Diese Skepsis hätte ihre Berechtigung, wenn Du diese Sachen trügest, um einen besonderen Status zu betonen - wie dies beispielsweise Leute tun, die glauben, ihre (angemaßte) soziale Überlegenheit durch das Tragen bestimmter Marken und Labels demonstrieren zu müssen. Dies ist, ich wiederhole mich, bei Dir nicht der Fall; bei Dir spürt man - ich wiederhole mich nochmals - die Freude an der Sache. Die strahlst Du aus.
Berechtigung hätte diese Skepsis zudem auch, wenn Dir Deine Garderbobe (beispielsweise von ehrgeizigen, statusbesessenen Eltern) verordnet worden wäre und Du Dich darin nicht wohlfühlen würdest. Denn dann bestünde die Gefahr, dass Du darin zum sozial isolierten Außenseiter und verdrucksten Eigenbrötler würdest.
Wenn ich aber Deine hier geposteten Beiträge richtig lese, dann wirst Du in Deinem sozialen Umfeld keinesfalls als verschrobener Exot belächelt, sondern hast es geschafft, durch die selbstbewusste und unaufdringliche Art, mit der Du Deine - sicherlich etwas speziellere - Garderobe trägst, für Deinen individuellen Stil respektiert und von den Damen insgeheim sogar bewundert zu werden (Diese Geschichte mit der Freundes-Freundin und dem Mascherl ist wundervoll! :p).
In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Outfits von Dir. (Und lass den Paisley nicht ans Steuer, wenn er etwas getrunken hat. Der lässt sich ein bisschen gehen. Postet nur noch Outfits ohne Krawatte, dabei ist sein K-Bestand zu 60 Prozent noch ungetragen. Am Ende kommt er demnächst noch in einem Outfit mit Jeans und Turnschuhen hier um die Ecke ... ;))
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
 
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Nur weil es aufgrund des Fotos so unglaublich erscheint: Passen die Schuhe wirklich? Man ist versucht zu vermuten, dass im gerade im Fersenbereich fast noch ein weiterer Fuß Platz hätte. ;)

Jetzt erst gesehen: ja, das tun sie. Wie ein Handschuh. An der Ferse würde stehend kein Blatt Papier mehr in den Einstieg passen. Gerade der ist noch so wahnsinnig eng (ich hatte damals den Schuh das erste mal über einen Tag an), das ich trotz Schuhlöffel beim Anziehen fast verzweifelt bin.

Beim Sitzen aber, wenn die Knöchel nach vorne geneigt sind, tut sich ein kleiner Spalt auf, der auf dem Bild, durch die Rot-Schwarz-geringelten Strümpe deutlich größer erscheint.
 
Rüganer, es wäre schön, wenn die Anzahl deiner Beiträge in die Höhe schnellt. Immer sehr schön von dir zu lesen, noch schöner ist es nur hier in diesem Thread Bilder von dir zu sehen!

Neue Bilder sind derzeit in den Threads "Black Tie im Logenhaus" und "PINGUINE in der Loge" unter "Termine und Treffen" zu sehen.
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
 
Wie ärgelich, schlechtes Wetter, muss man soviel anhaben :D
 

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So zwei Premieren: Schleife und Hosenträger
 
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