Was sehe ich grade. Ein Filmsammelthread

Ich kann definitive (fast) jedem den neun Film von Wes Anderson Moonrise Kingdom empfehlen. Die Geschichte mag relativ unspektakulär klingen, aber sie ist humorvoll und stilistisch klasse umgesetzt.

+10000. Großartiger Film, war lange, lange nicht mehr so begeistert von einem. Wer die Chance hat, den noch im Kino zu sehen, sollte es unbedingt tun!
 
Ich war sehr positiv vom "Gott des Gemetzels" überrascht. Christoph Waltz ist einmal mehr großartig, und mit Jodie Foster, Kate Winslet und John C. Reilly ist auch der Rest der Besetzung hochkarätig. Wie oft gibt es wohl Filme mit 75% Oscarpreisträgeranteil im Cast, Reilly war "nur" nominiert...

Als Theaterverfilmung kommt der Film ohne Special Effects und komplizierte Sets aus. 4 gute Schauspieler in einer Wohnung, mehr braucht es da nicht zum Erfolg.
 
Driver - wie der Film richtig heißt, ist meiner Meinung nach ein Meisterstück und bereits jetzt schon ein Klassiker!

Driver ist der Film aus den 70ern. Drive ist der von 2012.

Ein moderner Western. Perfekt inszeniert und fotografiert.

Und wo wir schon bei Bryan Cranston sind, gebe ich mir nochmal die letzten Folgen Breaking Bad Season 4. Da es nächste Woche weitergeht.

Dringliche Empfehlung, diese Serie von Anfang an zu gucken.

Erstmal eine Entschuldigung, aufgrund meiner falschen Besserwisserei :p

Und gebe dir mit Breaking Bad vollkommen recht! Bin auch schon total gespannt auf die neue Staffel.

Wenn mich Kamera/Editing vom Film so ablenkt, dass ich beim ersten Mal schauen auf das Muster auf der Tapete achte läuft was falsch (herausgerissen aus der Szene)... Ich muss mich nicht in Charaktere hineinversetzen können um einen Film gut zu finden, ich muss Emotionen empfinden! (z.B. Verachtung auch volkommen ok, wie im gleichnamigen Film von Godard).
Bei Drive wars einfach nur Gleichgültigkeit = boring as hell

Also ich konnte viele Emotionen empfinden, da ich mich in die Charaktere hineinversetzen konnte. Finde die Perspektive und das fast gar nicht vorhandene Editing ja gerade so ansprechend. Herr Gosling drückt mit seinen minimalistischen Schauspielerei genüg Gefühle aus, die, wie ich finde, nur bei voller Einlassung auf den Film und die Charaktere herüberkommt und einen vollkommen fesselt!

Ach ne, ist aber die typische pseudo-artistische Verwendung von Gelwalt als Stilmittel. Musste Kopf-zertreten sein? nö, war aber maximaler Kontrast zum ersten Intimkontakt der beiden (Kuss).
Und bei so einer Handung (absolut berechnend? weil kein Anzeichen von Reue danach) ist Psycho schon angebracht...

Also ich verstehe den Film als Exempel dafür, dass man das was man liebt mit allem verteidigt was man hat und über jede Grenze hinaus verteidigt. Daher diese dermaßen brutale Gewaltszene. Reue spielt dabei keine Rolle.
Die Liebe bzw. die Spannung zwischen den beiden wird ja nicht durch eine Liebesszene ausgedrückt, sondern speziell durch diese Szene in der sie sich nur anstarren. Wohlmöglich nicht für jeden nachvollziehbar.

Der Film ist halt sehr eigen mit seinen stilistischen Mitteln und spricht nicht jeden an. Ist halt was anderes und deshalb nicht für jeden was.
 
Ganz kurz zu "Drive" und der Fahrstuhlszene:

Ich denke, die psychopathische Maskerade nach dem - in der Tat - äußerst brutalen, Charakter nachhaltig verändernden Mord ist Ryan Gosling und nicht Nicolas Winding Refn anzurechnen. Jeder Schauspieler wird natürlich in seinem Spiel von seiner Rolle geprägt und vice versa. Ryan Gosling erschaft als Meister des Minimalismus natürlich einen viel "gestörteren" Mörder, als beispielsweise Robert DeNiro als Travis Bickle ("Taxi Driver"). Man fragt sich natürlich, was hinter der fehlenden emotionalen Reflektion des Drivers steckt. Ist zurecht heiß disktutiert die Szene!

Jetzt noch zum "Was sehe ich gerade":

Wieder Gosling. Diesmal mit der ebenso großartigen Michelle Williams. Zwei der besten Charakterdarsteller ihrer Generation!
In "Blue Valentine" spielen sie ein Liebespaar. Beide wurden für ihre Leistung für den Oscar nominiert! Sehr empfehlenswerter Film!
 
Meine Lieblingsszene im Film.

Geht mir ähnlich! Die Szene als ganzes finde ich stark, aber vor allem vor dem Mord, der erste Kuss ... der Hammer! Das Spiel mit dem Licht ist großes Kino. Es versetzt die Story in die richtige Stimmung aus Zwielicht und Überlebenskampf im Angesicht des Todes und der Liebe gleichermaßen!

Gruß, Nils
 
Also ich verstehe den Film als Exempel dafür, dass man das was man liebt mit allem verteidigt was man hat und über jede Grenze hinaus verteidigt. Daher diese dermaßen brutale Gewaltszene. Reue spielt dabei keine Rolle.

Fehlende Reue und gefühlsmäßige Refektion war mein Argument, um ihn als Psycho zu bezeichnen.

Die Liebe bzw. die Spannung zwischen den beiden wird ja nicht durch eine Liebesszene ausgedrückt, sondern speziell durch diese Szene in der sie sich nur anstarren. Wohlmöglich nicht für jeden nachvollziehbar.

Ich schrieb "ersten Intimkontakt" d.h. es ist mir nicht entgangen, dass es vorher nicht über Anschauen und Berühren hinausging. Aber das mit der "Liebe" ist schon Vorschlaghammer offensichtlich...

Der Film ist halt sehr eigen mit seinen stilistischen Mitteln und spricht nicht jeden an. Ist halt was anderes und deshalb nicht für jeden was.
A) Nicht wirklich neues an Stilmitteln und B) gerade deshalb wohl richtig.

Man fragt sich natürlich, was hinter der fehlenden emotionalen Reflektion des Drivers steckt. Ist zurecht heiß disktutiert die Szene!

Bewunderung für Kitano Filme oder asiatisches Kino?
 
Bewunderung für Kitano Filme oder asiatisches Kino?

Gar nicht einmal so verkehrt. Interessieren mich solche Filme? - Auf jeden Fall!
Gucke ich sie sonderlich gerne? - Nein. ;)

In den letzten Tagen habe ich mir das (zu Recht) erfolgreichste Filmprojekt aller Zeiten Stück für Stück zu Gemüte geführt:

Star Wars

Nachdem ich immer darauf geachtet habe, mit der ersten Trilogie "Krieg der Sterne" zu beginnen und die "Star Wars" Filme im Anschluss zu gucken, habe ich sie nun einmal in chronologischer Reihenfolge gesehen.

Es versuchen ja viele Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten, die mit einer Story nicht vorankommen, bzw. mit einem eigentlich abgeschlossenen Film weiter Kohle machen möchten, einfach die Pre-Story zu erzählen. Nichts einfacher als das! Falsch!
Meistens geht das in die Hose und es entsteht ein Konstrukt, bei dem man peinlichst genau darauf geachtet hat, so gut wie möglich jede Begebenheit der bereits bekannten Post-Story zu erklären. Dreidimensionalität der Charaktere und gute (alleinstehende) Story werden bei diesem Durchmarsch meist an der ersten Raststätte abgesetzt!

Nicht so bei Star Wars. Auch wenn Hardcore-Star-Wars-Freaks sicher behaupten, dass nur die erste Trilogie das einzig Wahre sei - was bezüglich dem VI Teil auch zutrifft -, finde ich auch die neue Trilogie unglaublich gut. Auch wenn man weiß wohin der Weg am Ende führt, ist lange unklar welche Abzweigungen den genommen werden und wie man dort hingelangt.

Der Soundtrack von John Williams ist großartig. Jede Stimmung kann er perfekt auffangen!

Ganz groß ist auch das Spiel von Ewan McGregor unter Berücksichtigung von Alec Guinness. In einem Interview berichtet McGregor von seinen Monaten langen Vorbereitungen; jede Gestik und Mimik seines älteren Ich hat er genau studiert und sich viel aus dem Facettenreichtum des Alec Guinness zu Eigen gemacht. Das macht den Übergang von Teil 3 zu 4 natürlich umso authentischer!

Wenn man mal überlegt, sich gewahr wird, was George Lucas da alles erschaffen hat! Unglaublich! Die Welt, die er erdacht hat, ist in sich so schlüssig! Und warum sollte sie auch nicht? Die Probleme, mit denen alles anfängt, sind dieselben wie im 21. Jahrhundert, nur die Waffen sind andere.
Sicher, Herr Lucas hat viel Phantasie: Mediklorianer, zahlreich bewohnte Sternensysteme, Wookies die in einer Art Interjektions-Sprache kommunizieren. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist es neben Herr der Ringe einer der am perfektesten erdachten Geschichten/Welten, die es in der Filmgeschichte gibt!

Wer die Filme noch nicht gesehen hat, sollte sie sich ruhig einmal antun, auch wenn man mit dem Genre eigentlich Nichts anfangen kann. :)
Nachdem ich Star Wars hier so euphorisch bejubelte, habe ich irgendwie das Bedürfnis klar zu stellen, dass ich ein normaler Mensch mit sozialen Kontakten bin, der die Sonne mag, gerne Sport treibt und Feiern geht! :D


Gruß, Nils
 
Gesehen habe ich die Filme alle irgendwann mal, aber noch nicht chronologisch. Ein Kumpel hat die BluRay-Box, die werde ich mir mal ausleihen.

Ich habe gestern auf arte HD (endlich mal) "Die Reifeprüfung" gesehen. Ich hatte weniger Witz in einigen Szenen erwartet - oder es wirkt nur heutzutage auf mich so. Ferner war die Musik eine Qual. Insgesamt 7/10.
 
Bei Ep 4 bis 6 teile ich deine Euphorie, 1 bis 3 fand ich eher so lala. Am positivsten ist mir da der Moment der Darth Vader Werdung im Gedächtnis geblieben, ansonsten leider auch viel Kitsch, einige not so fresh Effekte und z.T. peinliche Sidekicks.
4 bis 6 sind natürlich grossartig und besitzen v.a. viel Charme.
 
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