Was lese ich gerade (bitte nur Bücher).

Ich lese im Moment (inwischen das Dritte mal) Cormac McCarthys "Die Straße". Ein fantastisches, unglaublich beeindruckendes und tiefgehendes Werk.

McCarthy ist ein Großer. Bin ihm vor 17 Jahren verfallen nach der erstmaligen Lektüre von "All die schönen Pferde". Mit "Die Abendröte im Westen" zeichnet er ein verstörendes Bild von der Besiedlung des amerikanischen Kontinents im 19. Jahrhundert fernab jeglichen John-Wayne-Heroentums.
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
 
The Quants von Scott Patterson

.....geht nicht ins finanzmathematische Detail, beschreibt aber sehr gut die handelnden Personen und deren Charaktere beim Börsencrash 2008.

Höchst interessant, wie irrational und gierig oder dumm Märkte reagieren, wenn Schafe und Judasziegen zusammen durchs Börsengeschehen und Volkswirtschaften stolpern.
 
Daraus ist inzwischen eine kleine Serie geworden.
Habe mir gerade den 4. Band, der in diesem Monat in England erschienen ist, bestellt.
 
Das Dekameron von Boccaccio. Ich wollte nach world war z :p mal wieder einen Klassiker der Weltliteratur lesen. Ist zwar ein Schinken und 1350 verfasst, geht aber gut von der Hand, weil es 10x10 kurze Geschichten sind.

Hatte mir kurz zuvor Ulysses im englischen original bestellt, und habe nach 49 Seiten aufgegeben

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Urlaubszeit - Lesezeit ... :)


1) H.-U. Wehler, Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland, München 2013.

Zur Entwicklung der Einkommensverhältnisse in Deutschland. Der erste Teil gibt einen Abriss verschiedener Gesellschaftstheorien und analysiert den Klassenbegriff (Marx, Weber, Bourdieu etc.). Der zweite Teil beschreibt Arten der Ungleichheit in Deutschland (Einkommensungleichheit, Vermögensungleichheit, Ungleichheit in der deutschen Wirtschaftselite, auf den deutschen Heiratsmärkten, soziale Ungleichheit im Alter, Ungleichheit der Bildungschancen, der Geschlechter, bei Gesundheit und Krankheit, der Wohnbedingungen, ethnisch-kulturelle Ungleichheit, Ungleichheit der Konfession, der Alltagswelt, zwischen West und Ost). Das Buch, geschrieben von kompetenter Hand aus sozialdemokratischer Perspektive, kritisiert vor allem den Umgang der Regierung mit den ungleichen Einkommensverhältnissen und empfiehlt Lösungen im Bereich der Besteuerung von Vermögen, Einkommen und Erbschaft. Sehr informativ und anregend.


2) M. Simons, Der Zauber des Privaten. Was wir verlieren, wenn wir alles offenbaren, Frankfurt 2009.

Das Buch ist schon etwas älter, wurde aber kurz nach Erscheinen in allen großen überregionalen Zeitungen rezensiert. Sehr intelligent und kurzweilig nähert sich der Autor aus philosophischer Perspektive aktuellen Problemen unserer Zeit, besonders der Tendenz der von ihm sogenannten "schamlosen Selbstentblößung" in sozialen Netzwerken und damit einhergehend dem Verlust oder der Aufgabe des Privaten. Simons, den viele Rezensenten als Romantiker bezeichnet haben, fragt nach Stellenwert und Sinn von Freundschaften, Liebesbeziehungen und der Ehe in der heutigen Zeit. Dabei beschwört er den "Zauber des Privaten" als Gegenmittel gegen den zunehmend oberflächlicher werdenden Umgang der Menschen miteinander herauf. Sehr lesenswert m.E. und gar nicht so oberlehrerhaft, wie es nach der Lektüre der einen oder anderen Rezension den Anschein hatte.
 
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