Vorstellungsgespräch UB - Dunkelblauer Anzug und dunkelbraune Schuhe?

Dann beschreibe mir doch bitte nochmal aus Deiner Sicht den Grund dafür, dass der Berater sich beim Bewerbungsgespräch nicht auffällig kleiden sollte, auch wenn es farblich, qualitativ und geschmacklich ein hohes Niveau hat.

Aus meiner Sicht wäre der Grund:
1. Der Berater hast keine Ahnung ob sein Gegenüber ein ebenso toller Hecht ist wie er selbst und überhaupt merkt, was für ein wahnsinnig hohes farbliches, qualitatives und geschmackliches Niveau der Berater hat. Im Zweifelsfall bleibt beim Gegenüber nur "wasn Clown" hängen.
2. Der typische Berater ist mindestens so selbstverliebt wie das typische Stilforum-Mitglied und kleidet sich evtl gar nicht so toll wie er glaubt. Siehe hierzu die Mehrzahl der Bilder im Forum (WTIH etc), die genauso gut unter dem Titel "Meine Bewerbung als Zirkusdirektor" laufen könnten. Auch hier bleibt beim Gegenüber nur "wasn Clown" hängen.
3. Die Chance mit seinem Outfit ziemlich genau den Geschmack der 3-5 Interviewpartner zu treffen ist gering -> "wasn Clown"
Und da es hier um ein Vorstellungsgespräch geht, sollte man den Clowneindruck möglichst vermeiden gerade wenn man als Prakti oder Absolvent von der eigentlichen Arbeit überhaupt keine Ahnung hat und beim Vorstellungsgespräch im Grunde nicht glänzen sondern nur verkacken kann.
Abgesehen davon kam bei uns das Thema Kleidung bei der Kandidatendiskussion noch nie zur Sprache, trotz des vereinzelten Einstecktuchs o.ä. Wer also ausreichend davon überzeugt ist den sartorial längsten zu haben darf also zumindest bei uns sein Glück versuchen. Wer einfach nur den Job bekommen will sollte das nicht tun.

Further Reading:

http://online.wsj.com/news/articles/SB10001424127887323864604579065210337538776
 
Aus meiner Sicht wäre der Grund:
1. [...] "wasn Clown"
2. [...] "wasn Clown"
3. [...] "wasn Clown"

Ich will Deine persönliche Ansicht gar nicht diskutieren, weise aber höflich darauf hin dass Du Dich möglicherweise mit dieser im falschen Forum befindest. Das Internet ist groß, da gibts sicher auch ein Plätzchen für Dich.


Das macht durchaus den Eindruck dass die Regeln in den 60ern strikt waren und die Leute sich darüber lustig machten. Inwieweit das Relevanz für die Gegenwart hat bleibt etwas nebulös.
 

Ziemlich harte Nummer für jemanden, der seit 5 Minuten und drei Beiträgen im Forum aktiv ist. ..
 
Mmh, ja, die mag ich, diese Guppys, die jahrelang im Untergrund Informationen sammeln und Ihre Dossiers pflegen, um sich dann anzumelden und mir zu sagen, das ich a.) keine Ahnung habe, b.) keinen Geschmack, c.) ein Idiot bin, und ein Arschloch bin ich eh.
Und das in einer blasierten Art dessen, der alles weiss und alles kennt..

Na, das hab' ich heute noch gebraucht. Wie gut, das die Foren immer voll sind von mega- ### ( nach Belieben ein Superlativ in der Art von "reich", "schön", "erfolgreich", "wichtig" einsetzen ) Leuten, die mir dann endlich mal erzählen wie es geht. Als wenn mir diese Kreaturen im RL nicht schon genügend auf die Nerven gehen würden.
 

So, ein letzter Beitrag meinerseits hierzu, der sich auch nur einen bestimmten Absatz bezieht, da proteus zu den Themen Uniformiertheit und Vorurteile gegenüber Beratern bereits alles wesentliche gesagt hat:

Beethoven, Du ziterst meinen Satz „Wenn dann noch der Umkehrschluß gezogen wird, daß also der uninspiriert gekleidete Berater auch der angepasst denkende Söldner sei, dann ist mir das deutlich zu viel Stilmagaziner-Selbstgefälligkeit.” und lässt Dich dann aber wieder darüber aus, daß “der Berater” in der Regel angepaßt sei, austauschbar etc und freies Denken in der Branche eher unerwünscht. Diese Meinung sei Dir gegönnt, auch wenn ich sie für ein Vorurteil halte, es steht ja jedem frei, sich in klischeehaftem Berater-bashing zu üben.

Was mich stört, letztlich unabhängig vom Bezug auf Berater, ist die implizite Gleichsetzung von uniformierter Kleidung mit uniformiertem Denken, und, im Umkehrschluß, von “stilvoller” Kleidung mit freiem Denken. Diejenigen Berater, die den von Dir beschriebenen “gewissen gesellschaftlichen Einfluss”, sind intellektuell zumeist nicht nur einigermaßen wettbewerbsfähig sondern auch “Selbstdenker”, nur selten aber auch Stilikonen. Bei den Söldnern gibt es sicher viele beliebige Landsknechte, Kanonenfutter, um bei der Analogie zu bleiben, und nur den einen oder anderen Frundsberg. Und der hatte auch nicht unbedingt die buntesten Bändchen am Hut…