Vorstellungsgespräch UB - Dunkelblauer Anzug und dunkelbraune Schuhe?

Klar kannst du das machen - wenn du 31 und promoviert bist, dann wirst du dich nicht um nen Analystenjob, wie irgendein "Bachelorbengel in international Management" bewerben.
 
Noch eine Zusatzinformation, die die Wahl ggf. erleichtert (wohl fühle ich mich in schwarz und braun gleichermaßen): dazu würde ich gerne eine Uhr anziehen, die ein hellbraunes Lederarmband hat. Hat das einen Einfluss? Falls ja, ist es ohnehin sinnvoll sich ein zweites schwarzes Armband zuzulegen?
 
Hier noch ein Blogbeitrag, der dich interessieren könnte, auch wenn vielleicht die Empfehlungen teilweise nicht den Meinungen hier im Forum entsprechen, zeigt es ganz gut, was erwartet wird: http://karriereblog.ey.com/2014/04/24/hosenblitzer-ade-dresscode-tipps-fur-manner/

Zum Thema Hellbraunes Uhrenarmband, empfehle ich ein dunkelbraunes oder schwarzes Band. Hellbraun wirst du im Geschäftsumfeld selten auf deine Schuhe abstimmen können, bei dunkelbraun oder schwarz hast du 50% Trefferquote, zumal ich es weniger störend finde ein dunkelbraunes Band zu schwarzen Schuhen zu tragen (bzw. umgekehrt), als einen besonders großen Kontrast mit einem hellbraunen Band zu schaffen...
 
Danke für den Tipp mit dem Blog. Leider fand ich die Uhr an sich schön, und sie kam mit dem Armband, da werde ich nachbessern müssen.

Der Blogbeitrag äußert sich leider nicht bzgl. richtiger Schuhe zum blauen Anzug (er rät nur zu braun zu Anthrazit und schwarz zu schwarz, wobei ich einen schwarzen Anzug eher bei einer Beerdigung als im Business tragen würde).
 
Mein Vater ist in einer mittelgroßen UB für Bewerbungen und Einstellungen zuständig. Ich habe ihn mal, da das Thema ja hier öfter auftaucht, einmal darauf angesprochen.
Er meinte, dass große Aufmerksamkeit der fachlichen Kompetenz gilt, dann dem Charakter und der Persönlichkeit - und dann vielleicht das Auftreten und noch weiter danach das Outfit. Er rät von extravaganten Outfits ab. Wobei der Maßstab nicht mit dem des Forums gleichläuft.
Extravagant meint, dass es dem unbedarften Betrachter auffällt. Zu bunte Krawatten, Doppelreiher, Einstecktuch fallen darunter. Dunkelbraune Schuhe anstatt Schwarzer zu einem blauen Anzug sollten da kein großes Problem sein.
 
Ich kenne eine zweistellige Anzahl von Personen, die in den großen Beratungshäusern arbeiten (McK, BCG, Bain...) und habe auch schon mit Beratern von mehreren dieser Häuser zusammen gearbeitet. Glaubt mir, diese Firmen suchen keine Persönlichkeiten mit eigenem Stil / Geschmack / Profil, sondern intelligente und fleißige, aber ansonsten gesichtslose Rekruten, die sich vor jeden denkbaren Karren spannen lassen. Wenn Du dort wirklich arbeiten willst, dann zeige absolut keine Ausdrücke von Persönlichkeit, sondern ordne dich der vorherrschenden Betriebswirtschaftsdoktrin unter und präsentiere dich als Söldner, der tut, was man von ihm verlangt. Keck und intelligent, aber biegsam, gehorsam und renditeorientiert. Deine Stimme sollte tief, von Anglizismen geprägt ("Return" statt Rendite, "Market performance" statt Markterfolg, "Entry level" statt Einstiegsebene etc.) und sachlich-austauschbar sein ("der deal ist safe, aber der return wird durch drei influencing factors beeinflusst").

Für das VG bedeutet das: Dunkelblauer (gerne auch schwarzer) Anzug, weißes Hemd, schwarze (!) Schuhe und eine völlig langweilige, geschmacklose Krawatte. Bedeutungslose Uhr mittlerer Preisklasse. Bei BCG darf es minimal freudiger zugehen, also langweilige, aber weniger geschmacklose Krawatte. Auf keinen Fall irgend etwas tragen, das dich individuell erkennbar und damit weniger austauschbar mit den anderen grauen Mäusen macht.

Übrigens: Eine Kanzlei ist kleidungsmäßig nicht zu 100% mit einem Beratungshaus vergleichbar.
 
Verzeihung, aber das halte ich für klischeehafte Polemik.

Ich habe lange Jahre selbst bei einer großen Beratung (einer der drei genannten) gearbeitet und kenne ebenfalls mindestens „eine zweistellige Anzahl von Personen” dort und bei der direkten Konkurrenz. Für 80-90% der mir dort bekannten trifft die Beschreibung zu, für den Rest aber nicht. Ich kenne dort auf verschiedenen Senioritätsebenen vom Associate bis zum Senior Partner Menschen, die sicher aus dem Raster “intelligente und fleißige, aber ansonsten gesichtslose Rekruten” klar herausfallen. Daß es sich dabei nur um 10-20% der Berater handelt, mag manchem als Bestätigung des Klischees gelten, vielleicht sollte man sich aber auch einmal fragen, wieviel Prozent der Allgemeinbevölkerung Hochbegabte in Stilangelegenheiten sind. Meines Erachtens ist die Zahl der gepflegten Individualisten in den großen Beratungsfirmen mindestens ebenso hoch wie, wenn nicht höher als im Bevölkerungsdurchchnitt. Meiner eigenen – zweifellos subjektiven – Erfahrung nach ist der Anspruch an Rekruten, sich an einem klar und ziemlich eng definierten Normaläußeren zu orientieren deutlich höher im Investmentbanking oder in großen Wirtschaftskanzleien.

Was soll im übrigen das bedeutungsschwanger eingeklammerte Ausrufungszeichen hinter dem Klischee des schwarzen(!) Schuhwerks? Ist das mittlerweile bereits als sicheres Zeichen niederen Stils anzusehen?
 
Peinlich,peinlich - aber bevor der falsche Eindruck über meinen lieben Herren Vater entsteht :p : WSP/StB. Zwar auch Berater, aber kein UB. Von denen distanziert er sich...
Wenn ich Beethovens' Posting aber lese, ist, was die Kleidung angeht, die Lücke aber nicht ganz so groß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben