Visitenkarten

K. L. S.

Member
Hallo Stilfreunde,

ein Thema, dass zu meinem Erstaunen hier noch gar nicht umfassend behandelt oder diskutiert wurde: Die Visitenkarte.

Die meisten werden wohl von ihrem Arbeitgeber damit ausgestattet oder besitzen, sofern selbstständig, eine Karte von ihrer eigenen Firma. Zumindest im ersten Fall hat man ja kaum Möglichkeiten der Einflussnahme bezüglich der Gestaltung.

Mich interessiert eure Meinung zu folgenden Aspekten:

1. Was haltet ihr davon, außer einer Firmenvisitenkarte auch noch eine persönliche/private Karte zu besitzen? Ist das sinnvoll, überflüssig - gar affektiert?

2. Welche Kriterien legt ihr bezüglich der Gestaltung an?

3. Gibt es aus eurer Sicht "no-gos" und unfehlbare Klassiker? Z.B. bezüglich Format, Schrift, Kartonqualität?

4. Und was wäre aus eurer Sicht im Privatleben ein stilvoller Umgang mit Visitenkarten (sowohl mit Firmenkarten, wenn das die einizige Karte ist, als auch mit persönlichen bzw. privaten Karten)? Zu welchen Gelegenheiten, an welche Personen, verteilt ihr Karten und wann verzichtet man besser darauf?


Damit es nicht nur ein reines Fragespiel wird, hier meine eigenen Ansichten:

1. Da bin ich absolut unentschlossen, deshalb auch die Frage hier im Forum.
Bisher habe ich lediglich eine Karte von meinem eigenen Unternehmen. Heisst es nicht im Englischen "business card", und wenn kein business, dann auch keine Karte?

2. Da ich "nur" meine eigene Firmenkarte gestaltet habe und diese gewissen Anforderungen in Bezug auf Inhalt, Logo, Farbwahl etc. entsprechen muss, wäre ich für Ansichten bezüglich persönlicher/privater Karten dankbar.

3. Die meisten Karten mit irgendwelchen Bildchen, im schlimmsten Fall pixelige Fotos des Besitzers, fallen mir negativ auf.

4. In Deutschland fällt mir immer wieder auf, dass die Übergabe (aber auch die Annahme) der Visitenkarten häufig etwas Linkisches hat. Offensichtlich fühlen sich Viele nicht wirklich sicher dabei. Im reinen Privatleben vermeide ich das Verteilen von Karten im Allgemeinen, Ausnahmen immer dann, wenn ich keine Lust habe, dem Gegenüber meine Adresse usw. umständlich zu diktieren, z.B. wenn in einem Ladengeschäft die Kundendatei angelegt wird oder Lieferadressen abgeklärt werden usw.


Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Grüsse, Kai

P.S.
Hat ja nichts mit Herren"kleidung" zu tun, aber da in diesem Unterforum auch Beiträge zu Schreibutensilien etc. zu finden sind, dachte ich: Das passt schon. Falls nicht, kann der Beitrag gerne woanders hin verschoben werden.
 
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Hallo Kai,

private Karten empfinde ich schon als etwas affektiert, weshalb ich auch keine habe. Bei meiner Firmenkarte habe ich bis auf Teile des Texts keine Gestaltungsmöglichkeiten, Corporate Identity eben...
Ansonsten immer wieder schön :eek:
[YOUTUBE]OU6SQ_e6VCo[/YOUTUBE]

Viele Grüße
 
Meine Visitenkarte enthält auch die Privatanschrift, daher kann ich sie auch privat aushändigen, wenn es notwendig ist. komische Reaktionen gab es bisher keine.

Im Privatumgang mit den Karten schaue ich nicht auf 'stilvoll oder nicht', sondern auf 'nötig oder unnötig'. Ich habe aber immer welche dabei, man weiß ja nie.

Auf die Gestaltung habe ich kaum Einfluß, bin aber sehr zufrieden: weiß, schlichtes Schriftbild, keine optischen Spielereien, eher sachlich nüchtern. Ich mag das.

Die karte hat Standardformat, damit sie in die gängigen Visitenkartenordner passt. Sonderformate sind zwar spannend, aber höchst unpraktisch zu Archivieren.
 
private Karten empfinde ich schon als etwas affektiert, weshalb ich auch keine habe.

Lieber Horatio,

darf ich fragen, warum Sie private Karten als affektiert empfinden?

Ich betrachte meine als eine Art personalisierten Notizzettel, auf dem ich in verschiedenen gesellschaftlichen Situationen meinem Gegenüber Kontakt-Details aber auch andere Notizen in einer Form mitgeben kann, die dieser dann problemlos mit meiner Person - oder zumindest meinem Namen - in Verbindung bringen wird. Zu diesem Zweck eignet sich bestens eine einfache weiße Karte in ordentlichem festem Briefkarton, mit nichts weiter als dem Namen in klarer, einfacher Schrift und sauberem Druck. Alle anderen Details füge ich handschriftlich hinzu, der jeweiligen Situation und Notwendigkeit entsprechend.

Selbstverständlich besteht stets die Gelegenheit, die Übergabe einer solchen Karte nach Gusto mehr oder weniger affektiert auszugestalten. Wenn Sie die Karte mit dem lapidaren Vermerk "Ich notiere Ihnen gerne schnell meine Telefonnummer" o.ä. ohne großes Brimborium an Ihren Gegenüber abgeben, kann ich darin schwerlich mehr Affektiertheit erkennen als z.B. im Tragen von angemessen formeller Kleidung zu gesellschaftlichen Anlässen. Auch damit werden Sie von so manchem Zeitgenossen bereits als affektiert angesehn werden - wen's kümmert...

Herzliche Grüße,

dE
 
Die private Visitenkarte ist wie es doch schön im Neudeutschen heißt ein "must have"!
Es geht einfach nicht ohne, diese Fummelei und Sucherei nach Zetteln und Schreibgerät, um dem Gegenüber seinen Namen etc mitzuteilen. Da ist die Karte in schlichter Form einfach unübertroffen.
Bisher hatte ich nie den Eindruck, daß die private Visitenkarte als Affektiertheit angesehen wurde.
 
Die private Visitenkarte ist wie es doch schön im Neudeutschen heißt ein "must have"!.

Leider funktioniert der Austausch elektronischer Visitenkarten aufgrund unterschiedlicher Standards nicht immer. Es gab schon Veranstaltungen (Details spare ich mir mal), auf denen darum gebeten wurde, die Bluetooth Verindungen der Mobiltelefone quasi 'auf Durchzug' zu stellen, funktioniert hat es allerdings nicht wirklich :eek: :D

Den allermeisten ist ein Kärtchen immer noch wesentlich lieber, eine kleine, haptische und optische Zeremonie. Asiatische Länder sind diesbezüglich natürlich glänzende Beispiele der Kartenkultur.

Was ich an Kärtchen schätze ist, das ich im Gespräch einen kleinen Namensreminder in der Hand halte, auf den ich verstohlen schauen kann, wenn es mal wieder hakt :rolleyes:

P.S.:

Danke, Horatio, das ist eine meiner all time movie szene favorites.
 
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Lieber Horatio,
darf ich fragen, warum Sie private Karten als affektiert empfinden?

Werter dE,

natürlich dürfen Sie. Meine persönliche negative Vorspannung gegenüber privaten Visitenkarten mag daran liegen, daß ich bisher niemanden erlebte, der seine Karten diskret an sein Gegenüber brachte, sondern fast immer unaufgefordert und protzig, oft ohne echten Anlass und nur zum Selbstzweck. Das liegt natürlich nur an der jeweiligen Person und bei souveränem Umgang mit der Karte ist nichts dagegen einzuwenden.
Selbst hatte ich vor Jahren auch eine private Karte, die ich nie benötigte. Mein Austausch der Kontaktdaten läuft praktisch immer elektronisch oder zur Not handgeschrieben, aber ja nach Umfeld mag eine andere Praxis angenehmer sein.

Viele Grüße
 
Meine Herren,

eine private Karte (übrigens: "business card" trifft m.E. eher auf US Verhältnisse zu, meine englischen Partner sagen unisono "name card"..) hatte ich bislang noch nicht. Allerdings ist aus meiner Sicht eine solche völlig OK, es gibt doch sicher immer mal die Notwendigkeit dafür und vielleicht möchte man dann keine Firmenkarte verwenden.

Hätte ich eine private Karte, dann schlicht und ergreifend.

Liebe Grüße
Heinz
 
Das ist alles keine Frage des (privaten) Stils, sondern des Brauchens oder eben nicht.

Man kann sich das Leben auch wirklich unnötig schwer machen (wegen einer kleinen Pappkarte....) :rolleyes:
 
Bei privaten Visitenkarten in meiner Milieu (Student) verhält es sich wie mit Ed-Hardy Kleidung: Dank ihnen erkenne ich... ach, ihr wisst ja sicher wie das Zitat weitergeht.
 
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