Mir ist das Unverzichtbarkeits-Gehabe und -Gequake meines allemal sehr kritikwürdigen Berufsstands genauso unsympathisch wie das anderer erodierender Branchen. Und ich beteilige mich darum auch ungern daran. Aber ich glaube, manche Zeitschriften bieten – noch – deutlich mehr, als Du so ... merkst.
Wieso Schleichwerbung? Das ist Werbung für diesen Schuh. Weshalb sollte man sonst darüber berichten?
Wie könnte man über ein Produkt, eine Firma oder eine Person schreiben, ohne Werbung dafür zu machen?
Ich empfinde das Thema Influencing auch im beschriebenen Fall als Grauzone. Welche Kleidungsstücke werden aus eigener Präferenz ausgewählt (und selbst bezahlt), welche aufgrund bezahlter Partnerschaft präsentiert oder sind gratis überlassen bzw. angefertigt worden? Mehr Transparenz wäre hier hilfreich.Auch ich habe beim überfliegen dieser Zeitschrift oft den Eindruck „Gefälligkeitsartikel“ zu lesen.
In jeder Ausgabe werden Angebote der immer gleichen kleinen Geschäfte,
die relativ unspektakläres Whitelabeling betreiben
(irgendwo günstig einkaufen, dann eigene Etiketten einnähen lassen und das Erzeugnis unter dem eigenen Markennamen viel teurer weiterverkaufen)
vorgestellt.
Auch festigt sich bei mir seit längerer Zeit mein Eindruck,
dass ein von vielen sehr geschätzter Gentleman-Buchautor & Influencer,
der auch Verfasser nicht weniger Beiträge im TWEED-Magazin ist,
zusätzlich seinen „Freunden“ durch Interviews auf seinem Blog sowie dutzender nicht als Werbung gekennzeichneter Instagram-Postings in seiner Eigenschaft als Influencer zu großer Bekanntheit verhilft.
Dass diese Gefälligkeiten natürlich in jeder denkbaren Weise erwidert werden ist öffentlich bekannt.
Wer möchte kann sich gerne mal ein solches Interview durchlesen, für mich hat die Fragestellung einen sehr faden Geschmack.
Ob ein objektiver, unabhängiger, selbsternannter „feiner Herr“ und Journalist diese Fragen so stellen würde,
geschweige denn diese sonderbaren Antworten so veröffentlichen würde wage ich zu bezweifeln.
M.E. gibt sehr viele wenig bekannte, aber künstlerisch und handwerklich höchst anspruchsvolle Inhaber kleiner Manufakturbetriebe etc. zu entdecken,
deren Werke, Persönlichkeit, und oftmals interessante Lebenswege neue (Stil-)Inspirationen und Anreize bieten..
Je tiefer man in das Thema eintaucht, desto mehr wird aus Satire Ernst ...Ist das ernst gemeint oder Satire?
Problem erkannt und gut umschrieben.Die originäre Aufgabe der Presse ist es objektiv und unvoreingenommen über Themen zu berichten.
Daß man für Artikel bezahlt oder durch Werbung indirekt dafür sorgt, daß gewisse Themen überhaupt behandelt werden, ist eine Krankheit unserer Zeit und sorgt dafür, daß sich der Journalismus ad absurdum geführt hat und deshalb in vielen Bereichen auf dem Sterbebett liegt.
Je logischer die Theorie, desto schwieriger die Praxis.Wie könnte man über ein Produkt, eine Firma oder eine Person schreiben, ohne Werbung dafür zu machen?
Antwort: Man könnte kritisch berichten und keine Hofberichterstattung durchführen.
Exakt. Und wenn man über Produkte berichtet, die nun mal naturgemäß von irgendjemandem hergestellt werden, müssen, dann könnte man wenigstens mehrere Anbieter berücksichtigen! Das hatte das alte TWEED 1.0 oft ganz gut hinbekommen ...Wie könnte man über ein Produkt, eine Firma oder eine Person schreiben, ohne Werbung dafür zu machen?
Antwort: Man könnte kritisch berichten und keine Hofberichterstattung durchführen.
Auch wenn wir künftig 30% weniger Inhalt zum gleichen Preis bekommen? Das fand ich schon recht dreist. Und auch ungeschickt, wenn man ein totgeglaubtes Magazin wiederbeleben will.Gut ist meiner Meinung nach, dass TWEED nur alle 2 Monte erscheint. Somit ist dann auch der Heftpreis von knapp 10 € durchaus gerechtfertigt.
Sorry, Blödsinn!Je tiefer der Einblick, desto näher der Kontakt. Je näher man kommt, desto mehr wird gegengelesen. Übrig bleibt nur Positives. ergo, Werbung
Mag sein. Dann nenne mal ein Gegenbeispiel.Sorry, Blödsinn!
Auch ich habe beim überfliegen dieser Zeitschrift oft den Eindruck „Gefälligkeitsartikel“ zu lesen.
In jeder Ausgabe werden Angebote der immer gleichen kleinen Geschäfte,
die relativ unspektakläres Whitelabeling betreiben
(irgendwo günstig einkaufen, dann eigene Etiketten einnähen lassen und das Erzeugnis unter dem eigenen Markennamen viel teurer weiterverkaufen)
vorgestellt.
Auch festigt sich bei mir seit längerer Zeit mein Eindruck,
dass ein von vielen sehr geschätzter Gentleman-Buchautor & Influencer,
der auch Verfasser nicht weniger Beiträge im TWEED-Magazin ist,
zusätzlich seinen „Freunden“ durch Interviews auf seinem Blog sowie dutzender nicht als Werbung gekennzeichneter Instagram-Postings in seiner Eigenschaft als Influencer zu großer Bekanntheit verhilft.
Dass diese Gefälligkeiten natürlich in jeder denkbaren Weise erwidert werden ist öffentlich bekannt.
Wer möchte kann sich gerne mal ein solches Interview durchlesen, für mich hat die Fragestellung einen sehr faden Geschmack.
Ob ein objektiver, unabhängiger, selbsternannter „feiner Herr“ und Journalist diese Fragen so stellen würde,
geschweige denn diese sonderbaren Antworten so veröffentlichen würde wage ich zu bezweifeln.
M.E. gibt sehr viele wenig bekannte, aber künstlerisch und handwerklich höchst anspruchsvolle Inhaber kleiner Manufakturbetriebe etc. zu entdecken,
deren Werke, Persönlichkeit, und oftmals interessante Lebenswege neue (Stil-)Inspirationen und Anreize bieten..
Kann ich nur bestätigen. Ich halte das Ding für fürchterlich flach und eigentlich eher eine Anzeigensammlung. So nach dem Motto: Produktmanager möchte Präsenz -> Advertorial. Auch Roetzel nehm ich hierbei längst nicht mehr ernst.
Wo sind denn da redaktionell richtig recherchierte Dinger, echte Knaller, die auch was voraussetzen? Bspw. ne Story über die Manufakturen bis hin zu meinetwegen einer Auflistung von Ripani und äquivalenten Kollegen? Sehr, sehr wenig.
Umlabelmarken werden gehätschelt, paar schöne Fotos, hurra es wird mit dem Chef künstlich bedeutsam gesmalltalkt - Allgemeinplätze, austauschbar. Die Leserschaft guckt ehrführchtig, während sich Chef und Blattmacher wahrscheinlich vor Lachen kringeln, dass jemand für so viel Werbung noch nen Zehner bezahlt.
P.S. Solche Grinsefotos oder ach so atmosphärische Atmosphäre schaff ich auch, hab ne 5D.