Tipp für Maßanzüge im Internet untere Preisklasse

Natürlich sind die alle MTW, deshalb habe ich sie auch so genannt. Statt einer Onlinebestellung ginge ich aber lieber zu den üblichen Verdächtigen.
 
RTW: Ready to Wear - Anzug to Go
MTM: Made to Measure - Schlupfanzug mit, je nach Hersteller, mehr oder weniger individueller Anpassung an die eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten
MTO: Made to Order - Stangenware mit individueller Stoff und Extrawahl.

MTW: Made to Wear? Super, ein Anzug, der gemacht wurde, um ihn zu tragen. Das sollte selbst bei H&M und KiK zutreffen.
Also einfach falscher Begriff gewählt.
 
Anzug & Hemd sind unterschiedliche Dinge!
Bei einem Anzug kommt es deutlich stärker auf eine gute Passform und Faltenfreiheit an, als bei einm Hemd.
Deshalb werden Maßkonfektionsanzüge ja auch mit Hilfe von Probierteilen angemessen - Hemden meistens nur mit Maßband.

Haltungsschäden wie hängende Schulter, runder Rücken o.ä. kannst ohne Probierteile nicht vernünftig messen. Diese Maße kannst Du nicht verlässilich ermitteln. Wie auch?
Wenn das klappen würden, wäre der Beruf des Maßschneiders definitiv Geschichte.
Also Maßschneider machen das natürlich ohne Probierteile, nur mit dem Maßband. Im Gegenteil, die Schlupfteile bei MTM sind ja eine Vereinfachung für schlechte/mangelhaft qaulifizierte Vermesser, gehen würde das auch ganz ohne. Wobei man bei MTM mit dem Schlupfteil gut bedient ist, um sich mal vorzustellen, wie es wird, denn das geheftete Teil nach der ersten/zweiten Anprobe nochmal auseinanderbauen und modifizieren geht halt nicht.

Das Problem ist nur, dass das Vermessen wahnsinnig schwer ist und es auch nicht mit ein paar Längenmaßen getan ist, sondern der Schneider üblicherweise noch diverse andere Beobachtungen notiert, die für den Schnitt eine Rolle spielen. Das Fehlen von Schlupfteilen ist für Online MTM nicht das Problem, das Problem ist, dass der Do-it-yourself-Vermesser dafür noch schlechter qualifiziert ist, als die schlechtesten "Berater" bei Kuhn oder Dolzer.
 
RTW: Ready to Wear - Anzug to Go
MTM: Made to Measure - Schlupfanzug mit, je nach Hersteller, mehr oder weniger individueller Anpassung an die eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten
MTO: Made to Order - Stangenware mit individueller Stoff und Extrawahl.

MTW: Made to Wear? Super, ein Anzug, der gemacht wurde, um ihn zu tragen. Das sollte selbst bei H&M und KiK zutreffen.
Also einfach falscher Begriff gewählt.


:eek:
Da hab' ich tatsächlich Mist geschrieben und es dann selbst auf Nachfrage nicht erkannt. Natürlich meinte ich MTM.
 
Das Fehlen von Schlupfteilen ist für Online MTM nicht das Problem, das Problem ist, dass der Do-it-yourself-Vermesser dafür noch schlechter qualifiziert ist, als die schlechtesten "Berater" bei Kuhn oder Dolzer.

Joooo, so kann man es auch ausdrücken: das Problem von MTM sind nicht fehlende Schlupfteile, sondern fehlende Vermesser!

Das war übrigens genau meine Aussage: man kann nicht selber vermessen.
Weder MTM, noch Bespoke.
 
Das war übrigens genau meine Aussage: man kann nicht selber vermessen.
Man könnte schon, aber 99% der Zielkunden würden den Aufwand nicht treiben wollen. Es gibt im Netz in den USA - teilweise gegen Bezahlung - Tutorials/Online Classes über Vermessung und Schnittaufstellung (meine Frau hat damenschneiderische Ambitionen). Das ist auch relativ idiotensicher, da mit Elastikbändern und Klebepunkten Referenzpunkte und -linien am Delinquenten angebracht werden.

Ich würde mal behaupten, dass man mit so einem Anleitungsvideo in ca. 2-3 Stunden Aufwand brauchbare Maße für ein MTM-Programm rausbringen würde. Das reicht dann aber weder für Problemfiguren, noch weiß der Besteller, ob der Grundschnitt des betroffenen MTM-Programms überhaupt eine gute Ausgangsbasis für ihn ist (wobei da fairerweise MTM-Berater auch selten Kunden wegschicken, wenn sie sehen, dass das nichts werden wird).

Ich denke, es wäre theoretisch schon möglich, aber die Menge an Leuten, die diesen Aufwand treiben wollen, ist einfach minimal. Die die daran hinreichend interessiert sind, gehen eh schon zu irgendwelchen physisch präsenten MTM-Anbietern.

Was m.E. am ehesten geht, ist der Ansatz von Kent Wang für MTM:
Kent Wang, runterscrollen auf made-to-measure.
 
Man könnte schon, aber 99% der Zielkunden würden den Aufwand nicht treiben wollen. Es gibt im Netz in den USA - teilweise gegen Bezahlung - Tutorials/Online Classes über Vermessung und Schnittaufstellung (meine Frau hat damenschneiderische Ambitionen). Das ist auch relativ idiotensicher, da mit Elastikbändern und Klebepunkten Referenzpunkte und -linien am Delinquenten angebracht werden.

Ich würde mal behaupten, dass man mit so einem Anleitungsvideo in ca. 2-3 Stunden Aufwand brauchbare Maße für ein MTM-Programm rausbringen würde.

Sorry, aber das ist völliger Unfug.
Die Maßsysteme guter MTM Anbieter haben Handbücher mit 300 Seiten, die voll sind mit möglichen Optionen.
Ein Frankfurter MTM Anbieter hat mir dieses Systembuch von Scabal mal gezeigt: das lernt niemand in 2 bis 3 Stunden.

Gute MTM Hersteller bieten unzählige Schulungen und Aufbauseminare an, um das notwendige Fachwissen zu vermitteln.
Bis das sitzt, vergehen Monate, muss viel geübt werden und man lernt nie aus.
 
Sorry, aber das ist völliger Unfug.
Die Maßsysteme guter MTM Anbieter haben Handbücher mit 300 Seiten, die voll sind mit möglichen Optionen.
Ein Frankfurter MTM Anbieter hat mir dieses Systembuch von Scabal mal gezeigt: das lernt niemand in 2 bis 3 Stunden.

Gute MTM Hersteller bieten unzählige Schulungen und Aufbauseminare an, um das notwendige Fachwissen zu vermitteln.
Bis das sitzt, vergehen Monate, muss viel geübt werden und man lernt nie aus.
300 Seiten Messanleitung? Wohl kaum. Das was der Kunde tun müsste wäre ja nur, sagen wir mal 30/40 Maße produzieren, bei denen man sich darauf verlassen können muss, dass sie stimmen, also von den richtigen Punkten und in der richtigen Körperhaltung gemessen wurden. Dazu vielleicht noch eine kleine Abhakliste mit Sachen wie Hohlkreuz, Schultern gerade/fallend/stark fallend und idealerweise Fotos von vorne, hinten und im Profil.

Den ganzen Rest würde ja trotzdem jemand beim MtM-Anbieter machen. Das ist sicher immer noch viel schlechter als ein gut geschulter Vermesser, aber die Maße nehmen, ist ja der leichtere Teil der 300 Seiten, die Maße interpretieren kann man auch online dem Kunden abnehmen.
 
Ich habe mal irgendwo von einer Laserabtastmaschine gelesen, die Levis wohl in den USA eingesetzt haben soll.
Wenn das funktioniert ist das die Zukunft.
Entweder mit Direktbestellfunktion und somit anbietergebunden oder als Dienstleistung und man bekommt seine Maße als Ausdruck/Datei mit und kann dann überall bestellen. Datei perfekterweise mit einem internationalen Standard, damit jeder Schneider weltweit damit was anfangen kann.

Ich denke gerade an Fotoautomaten ähnliche Kästen die im Einkaufszentrum stehen. USB Stick einstecken, ein paar Euros einwerfen, abscannen lassen - fertig.

Bevor es soweit ist, gibt es eigentlich nicht Anbieter, die für 30-50€ die Maße proffessionell (oder zumindest wesentlich besser als selbst gemacht) anbieten?
Wenn man damit dann mehrere Anzüge bestellt, fällt das pro Anzug nicht groß ins Gewicht. Und wer das nebenberuflich anbietet und jeden Tag 1-2 Leute vermisst, hat ein nettes Nebeneinkommen.

Danke für Feedback.
 
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