+1 für Bilder. Der Wunsch geht übrigens ebenso an @Articus und @schredder07 . Ihr berichtet hier beide häufig Spannendes und Vielversprechendes von Euren MTM-Anbietern, ohne dass es Anschauungsmaterial gäbe (oder es ist mir schlicht entgangen bisher). Das halte ich grundsätzlich für schade.
Smoking der ist glaube ich aus Mohair und Wolle, VBC, mitternachtsblau.
Blauer Zweireiher Super 160er, wenn ich mich richtig erinnere, auch VBC
Ich habe auch noch einen schwarzen in tropical wool von Loro Piana, den habe ich glaube ich noch nicht gezeigt hier. Wird bei nächster Gelegenheit nachgeholt, der ist auch mit handmade (Indien) Option von Munro, weil ich es ausprobieren wollte.
Und dann noch eins, was ich hier wohl scheinbar noch nicht gezeigt habe, nur @Fabian. mal geschickt habe, weil er den Laden auch mal besichtigen wollte.
blau.jpg
Dass die Ärmel ein bisschen lang sind war mir ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen bis Signore Lovadina mich darauf hingewiesen hat. Das ist W/S/L von Drago, unconstructed und mit quarter lining. Also super locker zum Drüberwerfen im Sommer, ich trage es aber auch heimlich außerhalb des Sommers. :D
Und ich habe noch einen Sommeranzug, der hier nicht gezeigt wurde. In einer nicht so schönen Stoffmischung und mit den Details leider noch meinem Unwissen damals geschuldet. Da habe ich mich ein wenig zu sehr durchgesetzt, obwohl mir von Vielem abgeraten wurde. Ich verbuche den als Lehrgeld, trage ihn aber trotzdem noch manchmal, wäre sonst zu Schade drum. Vielleicht kommt dann im Sommer mal ein Bild.

Hemden habe ich auch von dort, kann sein, dass ich die schonmal gezeigt habe im Heute gekauft Faden. Kommt auch bald wieder ein neues, falls das interessiert, kann ich gerne mal ein Bild aufnehmen. Ich bestelle immer die handmade Option für kleinen Aufpreis bei den Hemden. Fit mäßig Unterschied macht es nicht wirklich, aber es sind ganz nette Details.
 
Nicht perfekt aber besser als bei RTW ist die Ärmelrotation; im Idealfall müsste man die Ärmel abnehmen und leicht drehen, was aber Bespoke vorbehalten bleibt.
Das ist ein klassischer Bereich, den alle MTM-Systeme abdecken. In Munro MTM bei Suitsupply war das bis +-2cm ab Schulter möglich, was einen enormen Bereich in der Ärmelrotation abdeckt. Ich gehe davon aus, dass das System in Scabal MTM das auch kann.

Was Bespoke an dieser Stelle vorbehalten bleibt, ist, dass die Kurvatur des Arms in Ruhestellung (wir halten den Arm nie gerade, wenn wir nicht in Hab-Acht-Stellung stehen), auch asymmetrisch je nach Arm, im Ärmel exakt nachgebildet wird. Das ist ein ganz anderer Detailgrad, der da auch hineinspielt, der aber einen körpernäheren Schnitt der Ärmel als bei MTM ermöglicht, ohne dass es mehr Faltenbildung im Ärmelbereich in Ruhestellung und in der Bewegung erzeugt.
 
Das ist ein klassischer Bereich, den alle MTM-Systeme abdecken. In Munro MTM bei Suitsupply war das bis +-2cm ab Schulter möglich, was einen enormen Bereich in der Ärmelrotation abdeckt. Ich gehe davon aus, dass das System in Scabal MTM das auch kann.

Was Bespoke an dieser Stelle vorbehalten bleibt, ist, dass die Kurvatur des Arms in Ruhestellung (wir halten den Arm nie gerade, wenn wir nicht in Hab-Acht-Stellung stehen), auch asymmetrisch je nach Arm, im Ärmel exakt nachgebildet wird. Das ist ein ganz anderer Detailgrad, der da auch hineinspielt, der aber einen körpernäheren Schnitt der Ärmel als bei MTM ermöglicht, ohne dass es mehr Faltenbildung im Ärmelbereich in Ruhestellung und in der Bewegung erzeugt.
M.W. nicht. Das mit der Armstellung ist richtig und relativiert alles wieder sehr stark. Da die Arme fast immer in Bewegung sind sehen die Ärmel beim schönsten Bespoke-Anzug oft schlimm aus in Aktion.
 
Da die Arme fast immer in Bewegung sind sehen die Ärmel beim schönsten Bespoke-Anzug oft schlimm aus in Aktion.
Hm, kann ich aus eigener Erfahrung nicht so recht nachvollziehen. Wenn der Schnitt der Kleidung der Körperform darunter folgt, wird sie auch mehr zum Teil des Körpers in der Bewegung.

Der Zuschnitt der Ärmel unterscheidet sich auch je nach Ausgangsstil der jeweiligen Schneiderschule und korrespondiert zur Schulter und in der Silhouette zur jeweiligen Körpernähe der Hosen. Mancher Schneider schneidet am Oberarm weiter und lässt den Ärmel nur am Unterarm eng zulaufen. Mancher schneidet das Armloch maximal hoch und klein und lässt dann auch den oberen Bereich des Ärmels stark dem Oberarm folgen. Beides kann abhängig von der Art des Schulterverlaufs (und der jeweiligen Figur des Kunden) "richtig" sein. All dem ist gemein, dass man es in Konfektion und MTM so nicht abbilden kann. Da hat man eine Standardarmform (für eine symmetrische, einfache Schulterform), die je nach Armlänge skaliert. Den Armumfang kann man in MTM natürlich verringern, aber das verändert nicht die vorgegebene Kurvatur.

Klar, man kann natürlich den Körper kaftanartig überall nur weit umwickeln. Das ist dann aber gerade nur im Stand durch Schwerkraft faltenfrei und nicht das Ziel von Maßschneiderei.
 
Ich habe mir inzwischen mal sowohl einen Anzug als auch ein Hemd MTM bei Suitsupply in Frankfurt machen lassen und wurde insgesamt leider eher enttäuscht (nicht nur in Bezug auf MTM, sondern allgemein in Bezug auf Suitsupply, aber dazu gleich mehr).

Auf Empfehlung hier im Thread habe ich einen Termin bei Diren vereinbart. Hier lief alles gut, Diren war nett und kompetent. Er hat auch ohne Zögern berücksichtigt, dass ich zu Testzwecken erst einmal die günstigste Variante ausprobieren wollte und hat dann bei Konfigurationsschritten, wo es aufpreispflichtige Optionen gab, das direkt immer dazu gesagt und die kostenfreie Option "vorausgewählt". Insgesamt kam mir der Prozess im Ergebnis aber dann oft auch etwas hastig vor - das mag daran liegen, das ich eigentlich auch noch ein Hemd machen wollte und eine Hose für Änderungen dabei hatte und sich Diren deshalb vielleicht beeilen wollte, einen Hochzeitsanzug o. ä. hätte ich in dem Tempo aber nicht durchrattern wollen.

Nachdem der Anzug konfiguriert und ich "vermessen" war zeigte ich Diren noch die besagte Hose von einem Anzug, den ich vor 3 Jahren bei Suitsupply erworben hatte. Hier hatte leider im Schritt durch die Reibung der Stoff ein Loch bekommen. Diren lachte laut und meinte nur, die könne ich wegschmeißen - was ich sehr schade fand, die Hose ist nicht übermäßig getragen, ansonsten noch tipptopp und der Anzug vom Stoff her sehr schön. Da die Dame von der Reinigung (City Clean Westhafen, sehr zu empfehlen) aber schon die Woche zuvor gemeint hatte, sie hätte dafür einen Schneider an der Hand, ich aber erst einmal zu Suitsupply damit wollte, gab ich dann die Hose wieder bei der Reinigung ab. Eine Woche später hatte ich sie zurück, der Schritt war dezent, daher optisch nicht weiter auffallend, durch Patches von innen verstärkt, ich war zufrieden.

Meinen neuen Anzug holte ich dann auch bei Diren ab; als er ihn auspackte und ich meinte, dass der Stoff auf jeden Fall sehr gut aussähe, quittierte er das mit einem "ja, gut aussehen tut er auf jeden Fall, die Frage ist nur, ob er auch passt". Um ehrlich zu sein empfand ich diese Aussage als etwas fragwürdig, wurde der Anzug ja MTM gefertigt. Für mich hat sich das um ehrlich zu sein so angehört, als ob es öfters vorkomme, dass Custom-Made-Sachen von Suitsupply nicht passen.

Tatsächlich war es dann auch so, dass das Sakko recht eng war. Ich hatte zwar eine gewisse Taillierung gewünscht, wollte aber auch Bewegungsfreiheit haben. Auf Rückfrage meinte Diren aber, dass das so passe. Er meinte aber auch, dass ich die Sachen noch einmal zu Hause anprobieren und im Zweifel noch einmal wiederkommen könnte. Die Hose jedenfalls passte einwandfrei, und so nahm ich beides erst einmal mit. Bei diesem Termin ließ ich auch das Hemd machen, das - ich nehme das vorneweg - sehr gut geworden ist.

Im Alltag zeigte sich dann, dass das Sakko zu eng war - ich konnte am Stehschreibtisch meine Arme nur mit spürbaren Widerstand auf Höhe der Tastatur heben, es fühlte sich wirklich nicht bequem an, wenn man nicht gerade nur kerzengerade herumstand. Ich ging daher wieder zu Suitsupply, wo mein Termin, ursprünglich mit Diren vereinbart, zufälligerweise auf Sascha geschoben wurde, der hier ja auch schon empfohlen wurde.

Auch Sascha versteht sein Handwerk nach meiner Einschätzung sehr gut. Er schien nicht wirklich begeistert zu sein, dass ich wegen des Sakko noch einmal gekommen bin und deutete an, dass ich vielleicht nicht eindeutig kommuniziert hätte, dass das Sakko nicht so eng sein soll. Er ließ es aber trotzdem kostenfrei am Rücken weitermachen und auch die Ärmel ein Stück länger machen, insofern alles gut. Meiner Freundin gegenüber deutete er - während ich in der Umkleidekabine war - an, dass man das Sakko so ohne Veränderungen seiner Ansicht nach eigentlich nicht tragen könne. Fand ich rückblickend dann etwas schade, dass es mir bei der ersten Anprobe trotzdem so mitgegeben wurde und Sascha nicht direkt meinte, dass das geändert werden sollte.

Als ich das angepasste Sakko dann abholte, meinte Sascha, dass es nach seiner Ansicht nun "nicht 100%, aber doch immerhin 85% passe" - ich fand die Ehrlichkeit zwar gut, andererseits auch etwas unbefriedigend, wenn man zu hören bekommt, dass das Custom-Made-Stück auch nur so einigermaßen passt. Zudem frage ich mich, wie das Sakko seiner Ansicht nach in seiner ursprünglichen Form gepasst hatte - 70%?

Zu diesem Termin brachte ich auch noch einmal meine Hose mit, die vom externen Schneider mit Patches im Schritt versehen wurde. Ich hatte nämlich bemerkt, dass die Hose von meinem MTM-Anzug etwas weiter und dadurch bequemer war und wollte anfragen, ob man auch bei der alten Hose noch Spielraum hatte, sie etwas weiter zu machen. Sascha besah sie, meinte okay, und nahm sie an sich.

Als ich die Hose dann abholen kam, meinte Sascha, dass die Veränderung doch nicht ginge. Der Schneider könne wegen der Patches nämlich die Beine nicht aufmachen, war aber notwendig sei. Er beschwichtigte dann und meinte, dass der Anzug ja mit 3 Jahren eh schon alt sei, generell hätten Anzüge viel kürzere Halbwertszeiten als allgemein angemommen, schon allein aus modischen Gründen, die Schnitte würden jetzt ja auch wieder weiter werden, und ich solle mir quasi einfach etwas Neues kaufen. Fand ich auch unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit, gerade bei so einem eher haltbaren Kleidungsstück wie einem Anzug, etwas schade.

Ich wollte mit der Hose dann noch einmal einen letzten Versuch wagen und bin in Frankfurt zu Atelier Zick-Zack. Die Dame dort besah die Hose gründlich (einschließlich der Patches) und meinte, das Weiten sei kein Problem, die Patches waren nämlich auch bewusst neben den Nähten angebracht. Super, dachte ich mir - die Hose ist gerettet. Wieso man bei Suitsupply aber Gegenteiliges behauptet hat, ist mir schleierhaft (nebenbei bemerkt, hatte Suitsupply für die gleiche Änderung auch über 50% mehr veranschlagt). Ich könnte mir vorstellen, dass sie bei SuSu generell keine extern modifizierten Stücke bearbeiten wollen, ich finde dann sollte man das aber einfach so kommunizieren und nicht irgendwelche Scheinwahrheiten erfinden.

Insgesamt blieb dadurch insgesamt ein eher gemischtes Bild von Suitsupply. Ich war mit der Beratung sowohl durch Diren als auch durch Sascha grundsätzlich zufrieden und meine, dass beide eine gute Beratung leisten, vermute aber, dass Suitsupply da bestimmte interne Vorgaben für Verkäufer hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso nicht direkt bei der ersten "Abnahme" des Sakkos gesagt wurde, dass das etwas eng sei, oder dass man sich offenbar sträubt, Änderungen an "älteren" Kleidungsstücken vorzunehmen. Ich vermute mal, da soll der Umsatz angekurbelt werden. Generell besteht die halbe Filiale von Suitsupply inzwischen ja gefühlt zur Hälfte auch nicht mehr aus Anzügen, sondern, ich sage mal "Beiprodukten", bei denen die Marge wahrscheinlich höher ist.

Auch MTM ist für mich nach der Geschichte wahrscheinlich erst einmal gelaufen. Da ich eine nur bedingt mit der Stange kompatible Figur habe, dachte ich eigentlich, MTM sei der heilige Gral, muss nun aber sagen, dass mir - jedenfalls vor der Weiterung - meine Sakkos von der SuSu-Stange (ohne Änderung, wohlgemerkt!) besser gepasst haben als das MTM-Produkt.

Ich werde mir sicher noch einige Anzüge bei Suitsupply kaufen, da ich finde, dass sie auch nach den deutlichen Preiserhöhungen im Segment bis 500 Euro konkurrenzlos sind (Alternativen gerne nennen, ich habe bislang keine gefunden). Werde dann aber eher wieder Ausschau nach dem besten Fit für mich von der Stange halten und da dann ggf. ein paar Modifikationen vornehmen lassen.
Was du beschreibst ist imho ein typischer SuSu Besuch von jemandem der etwas mehr Anspruch als der typische SuSu Käufer hat.

Bei ein paar Punkten gebe ich Dir Recht, aber das hat System:

- Die Hastigkeit. Zeit ist Geld, daher gibt es immer nur kleine Slots. Manchmal machen die Berater auch 2 Kunden gleichzeitig...was ich schrecklich finde. Bei einem Hochzeitsanzug meines Kumpels hat Diren z.B. sich deutlich mehr Zeit gelassen, man hat aber gemerkt wie er trotzdem schnell fertig werden wollte (ich habe ihn mit Fragen und Diskussionen gebremst, weil er sich halt auch dafür interessiert ist es ihm schwierig gefallen die Themen wegzuwischen). Aber das ist das Konzept, schnell den Sale machen...was zum nächsten Punkt passt:

- Close Close Close! Bevor die dir eine kaputte Hose reparieren verkaufen Dir die direkt eine neue. Aus unternehmerischer Sicht irgendwo nachvollziehbar. Deshalb gehe ich mit solchen Sachen dort auch nicht hin. Oder gehst Du mit deinem halb-kaputten BMW zu einem BMW Händler und hoffst auf eine ehrliche Meinung zum Fahrzeug? Die neuen Versionen warten nur auf deinen Kauf, und das ist Ziel #1 der Verkäufer

- MtM ist kein heiliger Gral. Leute haben falsche Vorstellungen von mtm. Es geht vieles, aber es erfordert sehr viel Wissen und ich würde das auch keinem Neuling raten der Passform-Probleme hat...dafür ist die Zeit nicht da, sich damit auseinanderzusetzen. Ich selbst habe nach Munro kein Custom Made mehr gemacht, weil mir glücklicherweise von der Stange alles schon sehr gut passt...mein Hochzeitskollege hat hingegen ein sehr gutes Ergebnis erlangt durch MtM, aber da war ich auch als Berater dabei, in der Kombi mit einem guten Custom Made Bediener kann das schon klappen.
 
. Suche dir einen MTM Anbieter, der oder die gelernter Herrenschneider/-in ist und sowohl das Aufmaß selbst macht als auch die Änderungen selbst vornimmt.
Ja, es macht sicher Sinn, einen kompetenten MTM-Anbieter als Alternative zu suchen. Gelernte Herrenschneider sind da nicht immer die Lösung, da diese eine teilweise komplett andere Herangehensweise an die Thematik haben. Ein MTM-Anbieter, der sein MTM-System sehr gut kennt, kann enorm gute Ergebnisse erzielen. Dazu braucht es keine Lehre als Schneider.
 
Das ist ein klassischer Bereich, den alle MTM-Systeme abdecken. In Munro MTM bei Suitsupply war das bis +-2cm ab Schulter möglich, was einen enormen Bereich in der Ärmelrotation abdeckt. Ich gehe davon aus, dass das System in Scabal MTM das auch kann.

Was Bespoke an dieser Stelle vorbehalten bleibt, ist, dass die Kurvatur des Arms in Ruhestellung (wir halten den Arm nie gerade, wenn wir nicht in Hab-Acht-Stellung stehen), auch asymmetrisch je nach Arm, im Ärmel exakt nachgebildet wird. Das ist ein ganz anderer Detailgrad, der da auch hineinspielt, der aber einen körpernäheren Schnitt der Ärmel als bei MTM ermöglicht, ohne dass es mehr Faltenbildung im Ärmelbereich in Ruhestellung und in der Bewegung erzeugt.
Zunächst hat die Firma Munro nichts mit SuitSupply zu tun.
Die Armstellung lässt sich bei fast allen MTM-System ändern (Scabal, Bernhardt Fashion usw).
 
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