(uns formgebenden - architekten, designern, typographen - liegt ja das „less is more“ ja auch im blut...)
Ich empfehle dann noch, konsequent die Vokale wegzulassen oder nur zu verwenden wo zur Vermiedung von Mehrdeutigkeit nötig, denn das meiste versteht man auch so (Stichwort:
Konsonantenschrift). Ist hlat sch... zu lesen, aber man gewöhnt sich an alles. Die Juristenkollegen werden sich erinnern, dass sie auch lernen mussten, diese Halbstenografie des Palandt fließend zu lesen ....
Die Frage ist halt immer was die Konvention ist. Korrekte Orthoraphie (einschließlich Groß- und Kleinschreibung) dient der Erleichterung des Leseflusses und "gib Dir halt mehr Mühe, um mein Geschwurbel zu entziffern" ist leider eine relativ arrogante Grundeinstellung.
Dewegen kann man das Kleinschriftspiel ja durchaus mal als Stilmittel nutzen, aber Fließtext darain ist eine Zumutug für den Leser. Otl Aicher hat für Severin und Siedler auch Buchlayouts mit normaler Orthographie gestaltet und die von ihm entworfene Schriftart Rotis hat ebenfalls Großbuchstaben.
Deswegen stand die Kleinschreibung der RAF sicher auch nicht schlecht, aber wenn man nicht mit Gewalt als Forumsterrorist agieren will, ist es einfach nett, so zu schreiben, dass man es besser lesen kann. Sollte eine schriftliche Bestätigung gewünscht sein, dass der Großteil orthographischer Regeln ziemlich willkürlich ist, werde ich die gerne mitunterschreiben. Aber so lange sie Konvention ist, ist ein Stilmagazin der falsche Platz, für die Reform von Schreibregeln zu plädieren.