Weil es eine unternehmerische Entscheidung ist. Man könnte sich ja auch mit passenden Anzügen präsentieren und auf besonderen Wunsch zu klein geschnittene liefern.
Eine unternehmerische Entscheidung gehört aber in den gewillkürten Bereich, den wir umgangssprachlich als „wollen“ bezeichnen.
Juristen nennen das Vorsatz und differenzieren weitere Grade. Man könnte hier vielleicht unterscheiden zwischen dem erstgradigen Vorsatz, bei dem sich das wollen darauf richtet, einen gerade zu kleinen Anzug zu verkaufen und dem zweitgradigen Vorsatz, bei dem es darum geht, eine Tat zu verwirklichen, obwohl die Folgen, nämlich dass der Kunde einen zu kleinen Anzug trägt, nicht vom Täter bezweckt wird. Ihre Ansicht wäre dem zweiten Vorsatz zuzurechnen. Wer aber gerade besonders zu kleine Anzüge bewirbt und damit gleichzeitig suggeriert, das solle man so tragen, kann sich nach meiner Auffassung nicht darauf berufen, die Folgen nicht bewusst erzeugt zu haben. Ich würde hier daher erstgradigen Vorsatz annehmen, bin aber kein Jurist.
In jedem Fall ist Vorsatz aber „wollen“.
:):):):) lustiger einwand.....dieses "wollen" setzt jedoch voraus, dass grundsätzlich alle schnitte und modelle bewusst und vorsätzlich "zu klein" gefertigt werden, was meiner ansicht nach nicht so ist. im mtm-bereich kann jeder anzug passend gemacht werden und ansonsten bleibt ja die wahl zwischen verschiedenen größen und schnitten. wenn ein berater-bübchen einen passenden anzug möchte, dann zwängt er sich nicht in die 46, sondern trägt die geschmeidige 48. die verkäufer beraten sicher nicht bewusst in richtung "zu klein"........die passen sich natürlich ihrer kundschaft an, aber nicht jeder kunde will "zu klein" tragen. rein ökonomisch ist es der firma susu sicher völlig gleichgültig, ob zu klein oder passend verkauft wird.
 
dieses "wollen" setzt jedoch voraus, dass grundsätzlich alle schnitte und modelle bewusst und vorsätzlich "zu klein" gefertigt werden
Die Sakkos werden doch bewusst entsprechend gefertigt. Man erkennt das beispielsweise daran dass der Saum von Sakko und Ärmel in einem Verhältnis gefertigt werden, das kaum jemandem wirklich passen kann. Die Sakkos sind willentlich zu kurz.
 
Reden wir hier über mtm oder rtw?

Abgesehen davon würde das heißen, dass kaum jemand diese Anzüge richtig tragen kann. Wie man hier im Forum aber sieht, geht das sehr wohl. rtw sowie mtm.

Die Verkäufer wollen natürlich den engsten Schnitt der möglich ist verkaufen. Aber was ist daran nun eine Neuigkeit? Wenn das hier alle wissen ist doch gut, so umgeht man die SuSu Problematik der Verkäufer und bekommt dafür konkurrenzlos günstige rtw/mtm Ware . Aber wer sich auf den Schlips getreten fühlt der kauft halt nicht dort ein. Manchmal ist das Leben einfacher als man glaubt...
 
Reden wir hier über mtm oder rtw
Ausgangspunkt der Debatte war meine Bemerkung, dass ich jemanden, der im RTW-Bereich willentlich unpassende Kleidung fertigt, nicht unbedingt als Berater aussuchen würde, um im MTM-Bereich einen gut sitzenden Anzug zu fertigen. Hintergrund war das zuletzt gezeigte MTM-Ergebnis.
 
willentlich unpassend ist halt willentlich weit hergeholt.
Natürlich kann man bei SuSu keine konservative Beratung erwarten. Der "Trend" (Zielgruppe, SuSu muss eben auch Geld verdienen) ist nunmal eher enger und eher kürzer. Wenn man sich dessen bewusst ist kann man das System trotzdem ausnutzen um sartorialere Passformen zu erhalten. Wie angedeutet, ist das Forum hier ein gutes Beispiel.
Die Verkäufer Problematik ist ein alter Hut. Deswegen gibt's ja auch diesen Thread, um sich besser zu informieren wo die Fallstricke sind, falls man sich an mtm wagt.
Du findest die Beratung einfach schlecht - ich glaube das ist angekommen...
 
willentlich unpassend ist halt willentlich weit hergeholt.
[…] Der "Trend" (Zielgruppe, SuSu muss eben auch Geld verdienen) ist nunmal eher enger und eher kürzer.
Der Einwand von @MBuerkle bezog sich auf denselben Sachverhalt. Sie können gern anderer Ansicht sein, warum ich willentlich unpassend dennoch für richtig halte, habe ich oben schon beschrieben.
Den "Trend" zu bedienen, ist eine unternehmerische Entscheidung. Andere Unternehmen verfolgen andere Ansätze.
Es gibt auch andere Anbieter von Munro-MTM, man muss deswegen nicht zu SuSu.

Ich zog in Zweifel, dass es eine gute Idee ist, einem Unternehmen etwas abzuverlangen, das nicht zum Unternehmen passt:
Natürlich kann man bei SuSu keine konservative Beratung erwarten.
Bedankt.
 
Das alles heißt aber nicht dass man nicht trotzdem eine konservative Passform erreichen kann. Auch dafür ist der Thread da.
Ich habe mir einen grauen konservativen Anzug machen lassen und war sehr zufrieden. Bei anderen Anbietern hätte ich dafür deutlich mehr bezahlen müssen. War ich aber nicht bereit zu zahlen :)
 
Die Sakkos werden doch bewusst entsprechend gefertigt. Man erkennt das beispielsweise daran dass der Saum von Sakko und Ärmel in einem Verhältnis gefertigt werden, das kaum jemandem wirklich passen kann. Die Sakkos sind willentlich zu kurz.

Nicht, wenn man einfach in der richtigen Größe kauft.

Würde ich dem SuitSupply Ideal folgen würd ich wahrscheinlich 94 oder so tragen, aber ich trage 98 bzw. mittlerweile tendenziell sogar 102 und komme bis auf kleine Änderungen formidabel mit dem Anzug aus.

Man darf sich halt nur nicht bequatschen lassen, sondern muss schon wissen, dass man eben Gegenteiliges möchte.
 
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