Schnäppchen und Stil

Interessante Diskussion.

Mein Professor sagte mir mal: Im Internet kann jeder (leider) alles schreiben...

Das gilt zwar eigentlich für alle Bereiche aber es ist doch auch so (und das beziehe ich durchaus positiv, auch wenn es sich selbstverständlich umgekehrt auslegen ließe) hier auf das Stilmagazin. Herrgott, dass ist doch hier keine wissenschaftliche Diskussion! Es sind MEINUNGEN über Stil(e), sicher ist der vorherrschende anglophile Stil primär, dennoch könnten auch weitere (italophil z.B.) mehr Beachtung finden wenn sie stärker propagiert würden. Das Stilmagazin ist auch mit seinen Mitgliedern eine recht offene Gemeinschaft, auch wenn dieses manchmal angezweifelt wird / wurde (siehe Gast`s vorhergehenden Kommentar). Andreas ist der Admin und trägt somit die Verantwortung für dieses Forum, ich habe ihn bisher nicht als intolerant bei anderen Meinungen kennengelernt aber dennoch ist es völlig korrekt eine Steuerung aufzunehmen.

Zu Herr Roetzel und Frau Dr. Piras, wir hatten vor Jahren schriftlichen Kontakt mit beiden und ich kann nur sagen das er (bzw. Beide) bei weitem nicht so intolerant bzgl. Stil sind - wie es gerne dargestellt wird. Dieses ist auch nur meine (bzw. unsere, die meiner Frau und mir) subjektive Meinung. Als Unternehmer muss er eine klare Positionierung vornehmen um darüber erkannt zu werden. Beide sind doch nie als Ehepaar in der Öffentlichkeit aufgetreten, sondern als Co-Autoren. In einer privaten mail erfuhren wir mal das es sich um eine Ehepaar handelt(e).

Wie einige Vorschreiber hier bereits berichteten handelt es sich um eine (!) Darstellung des Gentleman-Stils (wenn man es so bezeichnen will).

Ach ja, ich bin seit über zehn Jahren Schnäppchenjäger und kaufe dennoch teilweise regulär. Bin ich deswegen "Stil-los"?
 
Ob Schnäppchenjagd, Einkauf im Laden oder der Besuch von Fabrikverkaufsstellen - das kann doch jeder machen wie er will und Zeit hat, oder?
Zum Beispiel ist das Abklappern von Fabrikverkäufen sehr zeitaufwendig, mit Kosten und oft mit viel Frust verbunden, weil nur - nennen wir es einfach einmal "alter Krempel" - verkauft wird.
Den Einkauf in der City kann man dagegen im Vorbeigehen erledigen.

Es kommt doch letzten Endes nur darauf an, dass einem die gekauften Sachen selbst gefallen und man sich darin wohlfühlt.
Ob die Kleidung, Schuhe oder sonstige Teile den anderen gefallen - wen interessiert das?

Der letzte Absatz 100% Zustimmung - wobei man sich ja durchaus von verschiedensten Stilen inspiriert lassen bzw. diesen folgen kann.

Zu ersten Absatz: Da habe ich völlig andere Erfahrungen gemacht, allerdings muss man(n) sich ersteinmal lohnende Adressen im laufe der Zeit "erarbeiten" - ausserdem gibt es die Zeit des sales.

Nachtrag zu meinem ersten statement: Ich bin zwar kein Fan von Herrn Roetzel - eher ist es für mich eine Sache der Sympathie (ja, ich finde ihn sympathisch, genau wie seine Ex-Frau) aber seine Stildefinition ist schon überaus interessant. Mein Persönlicher Guru ist mein MTM-Schneider in Lübeck - Heinrich Heissing tailor in town. Ein solches Stilempfinden (anglophil, mit italophilen Einschlag) habe ich bisher selten erlebt - zumal dort echter Individualismus angesetzt ist und kein reines befolgen einer (!) Stillehre. Ich finde es aber keinesfalls verwerflich wenn Herr Roetzel oder andere Kollegen sich eine Fangemeinde aufbauen. Es ist doch letztlich nichts anderes als wenn Fan eines Sportlers oder Musikers ist - man mag die Leistung bzw. die Person oder eben beides.
 
Wie lange dauert's noch bis es "in" ist ohne Gürtel rumzulaufen?

Naja, ich vermeide Gürtel, wos geht. Viele meiner Hosen haben daher keine Gürtelschlaufen.

Gerade bei Maßkleidung, die ja für den Träger gemacht wurde und optimal passen sollte, seh ich wenig Sinn im (unbequemen) Leibriemen.;)
 
Da schließe ich mich der offensichtlich vorherrschenden Meinung hier nicht an.

Ich trage immer Gürtel, und das aus 2erlei Gründen:

1. Ein schöner Gürtel, der farblich passend zum Rest des Outfits ist, zeigt mMn Stil, bzw. dass der Träger sich Gedanken um´s Outfit gemacht hat (natürlich unangestrengt, und es sollte nicht "gewollt" aussehen.)

2. Der Gürtel trennt auch optisch die Proportionen. Ein gut geschnittes Sakko, ein toller Gürtel und die dazu passenden Schuhe sind inmho optische "Verankerungspunkte"...
 
Der Gürtel trennt auch optisch die Proportionen. Ein gut geschnittes Sakko, ein toller Gürtel und die dazu passenden Schuhe sind inmho optische "Verankerungspunkte"...

Das trifft bei Kombinationen (von Blazer/Sakko und Hose) und dann, wenn kein Sakko getragen wird, zu.
Allerdings finde ich einen Gürtel bei einem Anzug als geradezu störend. Was soll den da getrennt werden? Hose und Jacke sind ja ein Ensemble; ein "Fremdkörper" aus Leder hat da mE nichts verloren. Außerdem soll das Sakko ja geschlossen getragen werden, da sieht man ihn eh nicht. Ein Kompromiß wäre vielleicht ein self-belt, also ein Gürtel aus dem selben Stoff wie der Anzug. Ich habe einen solchen Anzug, heute bekommt man sowas allerdings nicht mehr.
 
Das trifft bei Kombinationen (von Blazer/Sakko und Hose) und dann, wenn kein Sakko getragen wird, zu.

Absolut...richtigerweise muss man hier wohl differenzieren:


Allerdings finde ich einen Gürtel bei einem Anzug als geradezu störend. Was soll den da getrennt werden? Hose und Jacke sind ja ein Ensemble; ein "Fremdkörper" aus Leder hat da mE nichts verloren. (...)

Da ich eher selten Anzug trage, hatte ich das nicht im Kopf. Aber das stimmt schon, beim Anzug sollte der Gürtel nicht unbedingt nötig sein.
 
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