Schlechter Stand bei Shoepassion - Lösung Unmöglich?

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Nicht offen für weitere Antworten.
Ach, immer wieder schön, wenn man einige Tage weg war, in vertraute Gefilde zurückzukehren.

Dann will ich mich auch mal ins Getümmel stürzen:

1. Meine Schuhe
Habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und meinen nicht gerade kleinen Schuhbestand durchgeschaut: Ich besitze schwebende Schuhe, was ich bisher gar nicht wusste! Und zwar von HD, AE, Church’s, Hanover und Barker (und vermutlich noch von einigen anderen) !

Ich besitze jedoch auch nicht schwebende Schuhe und zwar von HD, Church’s , AE und Barker (und noch einigen anderen).

Wie geschrieben, ist mir bisher kein Unterschied aufgefallen.

Da es sich jedoch ausschließlich um ausländische Fabrikate handelt, die diesen Mangel aufweisen , überlege ich zu Made in Germany, also Lloyd, zurückzukehren.

2. Zum Bewegungsablauf
Der Fuß setzt beim Gehen zunächst an der Ferse auf. Der Vorderfuß ist dabei für einen kurzen Moment in der Luft.
Anschließend erfolgt das Abrollen über den Vorderfuß. Die unterschiedliche Höhe wird also in dem Moment spürbar, in dem beide, Ferse und Ballen, Bodenkontakt haben. Das ist ein kurzer Moment, in dem vom Absatz dann nur der vordere Bereich belastet wird, wenn Ferse und Ballen bei geradem Stand unterschiedlich hoch sind. Das „ungute Tragegefühl“ entsteht daher vielmehr beim Stehen als beim Gehen, denn dann kippelt der Schuh.
Kein Hersteller, Kein Schuhmacher und Selbstverständlich auch kein Richter wird hierin einen Mangel sehen, es sei denn der Höhenunterschied ist gravierend, was weder auf die hier gezeigten noch auf meine Exemplare zutrifft.

3. icexxx:
Jetzt erinnere ich mich wieder an den Post wegen der Sohle und dem daraus folgenden Hin und Her:

Du scheinst sehr hohe Erwartungen an die Qualität von „teuren“ rahmengenähten Schuhen zu haben. Gleichzeitig fehlt(e) Dir jegliche Erfahrung.

Dann kommen, nach dem Lesen Deiner Beiträge, noch ein ausgeprägter subjektiver Gerechtigkeitssinn und eine Schnäppchenjägermentalität hinzu. Wie man sieht, ein hochinteressantes Gemisch!

Soll konkret heißen: Bereits die Sohlenerfahrung hat gezeigt, dass Deine Erwartung das üblich zu Erwartende übersteigt. Shoepassion (wie meine Schuhliste zeigt, könnte hier auch jetzt HD, AE, Church’s, etc. Stehen) war kulant und hat Dir nach nicht einigem sondern viel Hin und Her ein vermeintlich verlockendes Angebot gemacht: 30% Kaufpreiserstattung und 20% Rabatt auf die Folgenbestellung. Und da die ja so dumm waren, nicht zu sagen, dass der Rabatt nur für ein paar Schuhe gilt, holen wir uns mal eine ordentliche „Erstattung“ raus, in dem wir gleich mehrere Paare kaufen! Ungeachtet der Tatsache, dass die vorherige Erfahrung subjektiv zu 100% negativ war!

Das mag jetzt unfair klingen, aber in meinen Augen hat hier Gier Hirn gefressen!

Du hast gezockt und Du hast verloren!

Dass Shoepassion überhaupt nochmal Kulanz gezeigt hat und sich alle Schuhe nochmal angeschaut und nach Möglichkeit korrigiert hat, ist schon bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, dass es sich, siehe meine Schuhe, in deren Wahrnehmung, um eine übliche Abweichung handelt, die bis auf sehr sensible Menschen, scheinbar keinen stört.

Ein letzter und ernst gemeinter Rat:
Kauf Dir günstigere Schuhe mit Gummisohlen. Den Stand wirst Du bei allen Schuhen zukünftig eh überprüfen, das braucht man nicht zu raten.

Dann fühlst Du Dich subjektiv besser und selbst wenn Du mit einem solchen paar Schuhe ebenfalls unzufrieden sein solltest, ist der Gelschmerz über die kürzere Tragezeit geringer.
 
Diesen Schuh muss ich mir leider wirklich selbst anziehen. Das Angebot war verlockend, ich habe gezockt, dabei versucht meinen Schaden zu minimieren - und verloren. Das Lehrgeld war groß und vor allem schmerzhaft für das studentische Budget. Hier war einfach der Wunsch nach bezahlbaren aber hochwertigen Schuhen größer als das Hirn - leider.

Positiv ist, dass ich eine beachtliche Menge über die tatsächliche Qualität von Schuhen gelernt habe und nun mehr darüber weiß, worauf man beim Kauf achten sollte, wenn man später keinen Ärger möchte. Auch habe ich gelernt, von welchen Herstellern man besser die Finger lassen sollte und dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Schade um das "verschwendete" Geld, aber das lässt sich wohl nicht mehr ändern.

Nur weil jemand "hochwertige Herrenschuhe aus Leidenschaft" bewirbt, muss er diese nicht auch herstellen und verkaufen. Aber so ist es leider sehr oft im Leben, nicht nur bei Schuhen, sondern in nahezu allen anderen Bereichen, in denen ein Kunde Waren von einem Verkäufer erwerben kann. Diese Erfahrung durfte ich schon bei Uhren, Kleidung und technischen Produkten machen. So viel Geld, wie bei den Schuhen, hat es noch nie gekostet, aber es gibt immer ein erstes Mal.

Mich schmerzt es zwar ein wenig, dass jetzt noch weitere 60 bis 80€ für eine Anpassung beim Schuhmacher auf mich zukommen, die eigentlich dem Hersteller des mangelhaften Produktes zu Lasten fallen sollten, aber dieses Geld muss ich wohl investieren, wenn ich die Schuhe jemals tragen möchte.
 
und darüber nachdenken zukünftig von Online-Käufen Abstand zu nehmen wenn der Stand derart im eigenen Fokus liegt

industriell hergestellte Schuhe werden nach dem Baukastensystem produziert/zusammengesetzt, Carmina, C&J und wie sie alle heißen fertigen in ihrer Massenherstellung garantiert nicht für jeden Schuh einen separaten Absatz etc an, es kommt zu Abweichungen innerhalb der Produktion und wenn einen das Kippeln derart stört könnte ein neues Hobby entstehen ... das Retournieren von Schuhen - zumindest die Versandunternehmen hätten etwas davon
 
Ach, immer wieder schön, wenn man einige Tage weg war, in vertraute Gefilde zurückzukehren.

Dann will ich mich auch mal ins Getümmel stürzen:

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Zunächst einmal ist der Griff zum Lloyd-Schuh keine schlechte Entscheidung, zumindest solltest Du Dich partiell nuanciert verbessern.

Die Frage, ob es sich im Sinne des BGB um einen Sachmangel handelt, ist bei der technischen Bewertung eines Schuhs zunächst einmal unerheblich. Relevanz erhält diese erst dann, sollen etwaige Ansprüche juristisch geltend gemacht werden. Aus den Äußerungen des TE kann ich eine solche Absicht nicht entnehmen. Die Erfolgsaussichten dürften allerdings entsprechend des § 434 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 BGB auch gering sein, da sich hier besprochene Schuhe für eine gewöhnliche Verwendung durchaus eignen sollten und dazu eine Beschaffenheit aufweisen, die für vergleichbare Sachen zumindest nicht unüblich ist. Andernfalls böten sich für Flip-Flop-Nutzer und High-Heels-Träger ungeahnte Möglichkeiten.

Dass kein Schuhmacher bzw. Hersteller einem schlecht stehenden Schuh technische Defizite attestieren würde, ist eine interessante These. Ich würde diese darauf zurückführen, dass Du einerseits diese Thematik weder mit einer erwähnenswerten Anzahl von Maßschuhmachern besprochen hast noch anderseits Dir die Kriterien der Qualitätskontrolle diverser Schuhhersteller bekannt sind.


Schlussbemerkung:

Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute sich selbst, natürlich vollkommen zu Recht, ihre subjektive Meinung generös zubilligen, anderen aber, weicht deren Meinung von der eigenen ab, ihre Sicht nur zu gerne oktroyieren wollen. Und das lediglich mittels Polemik, ohne fachlich fundierte Sachargumente zu bemühen und unter Herabsetzungen betreffender Person. Im Übrigen, um sich fundiert in Qualitätsfragen äußern zu können, böte sich die Lektüre entsprechender Fachliteratur durchaus an.
 
@Sorel: Danke für die Erläuterungen. Da Du mich zitierst, antworte ich mal, auch wenn ich mich nur, ich zitiere „partiell nuanciert“ angesprochen fühle ;)

PS: Für den Fall, dass Du Fachliteratur benötigst, lass mich wissen, was Dich interessiert, ich schaue dann gerne in der Büchersammlung nach :)
 
Die Frage, ob es sich im Sinne des BGB um einen Sachmangel handelt, ist bei der technischen Bewertung eines Schuhs zunächst einmal unerheblich. Relevanz erhält diese erst dann, sollen etwaige Ansprüche juristisch geltend gemacht werden. Aus den Äußerungen des TE kann ich eine solche Absicht nicht entnehmen.

Eine gewisse Relevanz hat das schon, da (ebenso wie im älteren Thread) einer der großen Kritikpunkte ja auch der Umgang von SP mit dem entsprechenden Reklamationen war. Wenn ich aber unter rechtlichen Gesichtspunkten schon keinen Mangel habe, habe ich auch kein Recht dahingehend vom Hersteller ein bestimmtes Handeln einzufordern. Die viel zitierte "Kulanz" ist etwas, das ein Hersteller gewähren kann, aber keine Anspruchsgrundlage. Hier hat man ihm sogar Prozente gewährt; schon dazu wäre man nicht verpflichtet. Jetzt an allen möglichen und unmöglichen Stellen gegen den Hersteller zu wüten, weil dieser im Nachhinein nicht mehrere Paar abgelatschte Schuhe zurücknimmt/repariert, die man übermütig gekauft hat, ist wenig zielführend.

Ich kann die Enttäuschung ja bis zu einem Punkt nachvollziehen, und dass SP nun ab und an durchaus Anlass zur Kritik bietet, ist auch völlig unbestritten. Andererseits soll man sich auch nichts vormachen: SP ist bei weitem nicht die Preisklasse, bei der ich bedingungsloses Entgegenkommen/Kulanz gegenüber jeglichen Kundenwünschen erwarten kann.
 
Was mich ein wenig enttäuscht hat ist, was man mir bei Shoepassion vorzumachen versucht hat. Nachdem die fünf Paare knapp sechs Wochen in der Werkstatt waren, teilte man mir seitens Shoepassion mit, dass der Stand aller fünf Paare nun korrigiert worden wäre und die Schuhe an mich zurückgesendet werden würden.

Als Kunde fühlt man sich dann schon ein wenig "verarscht", wenn man unangetastete Schuhe zurückerhält, obwohl der Hersteller groß von "Korrektur" spricht und nun behauptet, die Schuhe wären jetzt (nach der Korrektur!) fehlerfrei. Hätte man mir gesagt: "Ihre Schuhe haben aus unserer Sicht keinen Mangel, daher können wir auch nichts für Sie machen.", hätte ich es vielleicht ein wenig nachvollziehen können, dass sich am Stand nichts geändert hat.

Wenn Schuhe allerdings sechs Wochen beim Hersteller liegen und dann ohne geringste Änderung unter Bezugnahme auf eine angebliche Reparatur zurückgesendet werden, erzeugt das für den ein oder anderen vielleicht einen bitteren Beigeschmack und lässt an der Ehrlichkeit des Verkäufers zweifeln. Wenn man ohnehin nichts an einem Schuh machen möchte, muss er auch keine sechs Wochen in der Werkstatt verbringen - sofern er diese denn überhaupt jemals gesehen haben sollte.

Auch handelt es sich bei meinen eingesendeten Schuhen keineswegs um "abgelatschte" Schuhe, für die ich jetzt von Shoepassion meinen vollen Kaufpreis zurück haben möchte, um mir so die kostenlose Nutzung zu "erschleichen".

Am häufigsten habe ich das Modell No. 543 getragen, welches ganze vier Einsätze im Büro leisten durfte. Für einen Schuh, der nach Angabe des Herstellers eine langfristige Investition ist, dürfte das alles andere als viel sein. Die anderen Modelle (No. 544, 560, 561 und 591) habe ich sogar nur zwei Mal im Büro getragen, wobei jeder "Bürotag" einer Laufstrecke von ungefähr 500 Metern entspricht. Das ursprünglich beanstandete Modell No. 530 wurde sogar nur ein einziges Mal für ein Vorstellungsgespräch getragen, bevor der Mangel an der Sohle beanstandet wurde.

Ich weiß ja nicht, wie lange ihr eure Schuhe tragt, bevor ihr sie neu besohlen lasst oder gar entsorgt, mindestens eine Woche sollte aber auch ein Schuh vom billigsten Discounter durchhalten. Ein Schuh für 200€+ sollte daher erst recht nach einem bis vier Tragetagen nicht "abgelatscht" sein, oder verstehe ich das falsch? Mein Budget genügt nämlich für einen wöchentlichen Austausch meiner Schuhsammlung leider nicht mal im Ansatz - ich müsste also wieder auf die billigen (aber wohl haltbareren) Schuhe von Llyod, Bugatti und Co. zurückgreifen, wenn rahmengenähte Schuhe wirklich so schnell den Geist aufgeben sollten.
 
@Ic3cube3:
Ich kann Deine Kritik am "schlechten Stand" der Schuhe und Deiner Kritik am Verhalten von shoepassion absolut verstehen. Der Höhenunterschied zwischen Sohle und Absatz ist extrem. Ich habe die Vermutung, Du hast mit Deiner Kritik an shoepassion und deren von Dir gekauften Schuhen einen wunden Punkt bei etlichen Leuten getroffen.

Die Kirche ist halt auch ein denkbar schlechter Ort, um Kritik am Papst zu üben.

Ich danke Dir trotzdem für Deine Fotos und den Bericht. - Somit weiß ich jetzt, wo ich keine Schuhe bestellen werde.

... und jetzt jeder bitte nur einen Stein! ;-)
 
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