Richtige Schuhfarbe zur Feier

Wir sind auch ein Dax Unternehmen.
Auf den Feiern sehe ich sogar häufig Prokuristen mit Sneakern.
Kommt halt auf den Rahmen an, auf der legeren Weihnachtsabschuss ähm Jahresabschlussfeier jeder wie er mag.
Beim Dienstjubiläum eines verdienten Kollegen gerne förmlicher wenn es der Rahmen hergibt.

Aber unter uns, braune oder schwarze Schuhe würden bei uns im (oft zitiertem) Dax Unternehmen vielleicht einem von 500 auffallen.... ;)

....

Und ich arbeite sogar im Vertrieb welcher seit jeher in unserer Firma zusammen mit der Personalabteilung als elendige Schlipsträger bezeichnet wird. Also die tendenziell bestangezogenste Abteilung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du ganz sicher gehen willst nimm schwarz. Mir will nichts einfallen wozu schwarze Schuhe absolut verkehrt wären. Braun kann besser sein, Schwarz ist nie falsch.
 
Hallo zusammen,

Ich habe irgendwo gehört das man abends nur noch schwarze Hose tragen sollte. Wann fängt das denn an? Ich muss in zwei Wochen auf ein Firmenjubiläum. Die Feier fängt um 17 Uhr an. Kann ich trotzdem mit braunen Schuhen hin oder ist das schon zu spät?

Das ist mein erster Post. Ich bin also auch für formale Kritik offen.

Vielen Dank schonmal für die Antworten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand erst auf deine braunen Schuhe und dann zur Uhr schaut um anschließend die Nase zu rümpfen und "um die Zeit, tststs..." zu murmeln dürfte in Deutschland etwa so hoch sein, wie vom Blitz getroffen zu werden :rolleyes:
 
Dass 98% des Forums etwas für richtig hält, heißt aber auch nicht, dass es allgemein richtig ist. ;)

Vollkommen richtig. Aber die implizierte Unterstellung ist Folge eines falschen Umkehrschlusses. Ich prangere an, dass verallgemeinert wird. Insofern ist deine Aussage hinsichtlich meiner Aeusserung eher konfirmierend. Daher stimme ich dir natuerlich zu.
 
Mag sein oder auch nicht. Kann ich nicht beurteilen, weil ich Deinen Satz nicht verstanden habe.

Nimm's mir bitte nicht übel (weil ich mag Dich), aber ich habe das zarte Gefühl, dass wenn Du argumentativ etwas in die Bredouille kommst, Du Antworten so formulierst, dass sie keine Sinn ergeben oder eben jeden möglichen Sinn ergeben könnten.

Zur Konfliktreduzierung ist die Methode natürlich löblich, aber zu mir kannst Du gerne auch einfach sagen: "Ach, ist doch auch egal."
Dann versth' ich's auf Anhieb, das Problem ist gelöst und wir können uns alle wieder lieb haben. ;)



Jedenfalls zum Thema noch:
Ich habe halt das dumme Problem, dass ich die Werte eines Menschen, die er ernsthaft vertritt, respektiere und über die Meinung einer Mehrheit, oder dessen was sich als mehrheit verstehen möchte, stelle.
In unserem konkreten Fall: Schwarzer-Schuhe-zu-Feier = Wert > Mehrheitsmeinung.


Danke dafuer, dass du mir da Verstaendnis entgegen bringst. Ich komme oft nicht richtig auf den Punkt, das ist ein Problem. Ich glaube wirklich, dass es hier aber um ein Missverstaendnis oder sehr verschiedene Ansaetze geht, weswegen ich darauf - auf rein sachlicher Basis - verstaendlicher eingehen zu versuche.

Ich probiere es mal so: mir hat nicht gefallen, dass man hier verallgemeinernd eine Schuhfarbe fuer einen Anlass (Feier) festlegt. Ich wollte damit nicht sagen, dass schwarz die falsche allgemeine Farbe fuer diesen Anlass ist, sondern dass die Verallgemeinerung es gaebe eine einheitliche Farbe fuer solche Anlaesse falsch ist. Fuer mich spielen da eben so viele Faktoren rein, dass man nicht eine persoenliche Einstellung normieren darf.

Im konkreten Fall lief die Argumentation so ab:
Behauptung: "Auf einer Feier trägt man schwarze Schuhe."
Begruendung: "Da gehört es eigentlich zu den grundlegenden Dingen, sich enstprechend zu Kleiden."
Beleg (spaeter): "Aber ich trage das, was ich für richtig halte."

Da wurde also das persoenliche Verstaendnis von Anstand und das persoenliche Verstaendnis des Zollens dieses Anstands in Form der Schuhfarbe verallgemeinert.

Deswegen hatte ich dann allgemein widersprochen:
"Dass du es fuer richtig haelst, heisst aber nicht, dass es allgemein richtig ist."

Mit dem Versuch Differenzierungen aufzuzeigen hinsichtlich des persoenlichen Verstaendnisses des Zollens von Anstand durch die Schuhfarbe:
"Sofern es sich um ein Unternehmen handelt, bei dem man wuesste, dass braune Schuhe aufstossen koennten, wuerde ich selbstreden verzichten.
Andernfalls sehe ich die Wahrung des Respekts nicht (nur) darin, schwarze Schuhe zu tragen."

Woraufhin du angemerkt hast:
"Dass 98% des Forums etwas für richtig hält, heißt aber auch nicht, dass es allgemein richtig ist."

Dabei war mein Beitrag ein Versuch von der Verallgemeinerung an sich, also auch so etwas wie einer Forenmeinung - wenn vorhanden -, wegzugehen, sondern es aus der individuellen Situation heraus zu betrachten. Ich denke auch oder gerade ausserhalb des Forums wird das Zollen von Anstand an Hand der Schuhfarbe erheblich geringfuegiger diskutiert, und so koennte eine dogmatische Einstellung gerade dort zu noch mehr Missverstaendnissen fuehren.

Mein Punkt war also: es gibt kein allgemein richtig.
Insofern denke ich, dass wir - mit deinem letzten Nebensatz - auf einer Linie sind und sehe den Widerspruch an sich nicht, ausser in einem Missverstaendnis.

Ich vermute, dass so etwas oft bei den Diskussionen auftritt, habe aber oft nicht die Zeit es sehr genau und langatmig auszuformulieren. Dann greife ich auf Verkuerzungen zurueck, die sprachlich spezieller und in meinen Augen praeziser, wohl aber oft einfach unverstaendlich sind - das macht die Situation dann sicher nicht besser.

Ansonsten schaetze ich hier den Austausch, allein weil er hilft immer wieder neue Standpunkte und Denkweisen kennen zu lernen. Und ich glaube, eigentlich verstehen wir uns ganz gut, wir diskutieren nur beide gern. Weil mir der Dialog wertvoll ist, werde ich ihn auch in Zukunft versuchen zu pflegen, aber mich noch mehr um eine deutliche Sprache bemuehen.

Zum thematischen Einwurf:
Es gehoert mit Sicherheit zur Integritaet einer Person, dass er seine Werte auch gegen eine Mehrheit vertritt. Aber er kann m.E. nicht erwarten, dass die Mehrheit deswegen seine Werte teilt. Hier hiesse das fuer mich: wenn jemand es fuer richtig haelt, bei solchen Anlaessen schwarze Schuhe zu tragen, kann er dies selbstverstaendlich tun, auch gegen eine Mehrheit von Turnschuhtraegern. Er kann allerdings nicht erwarten, dass die Turnschuhtraeger deswegen schwarze Schuhe anziehen, noch sollte er sich ueber die Turnschuhtraeger aufregen, fuer die seine schwarzen Schuhe einen aehnlichen Affront bedeuten koennen, wie es fuer den Traeger der schwarzen Schuhe der Anblick der Turnschuhe ist. Deswegen kann er oeffentlich sagen, dass er immer schwarze Schuhe traegt, aber nicht behaupten, dass es sich gehoeren wuerde, schwarze Schuhe zu tragen (gerade wenn der gesellschaftliche Konsens sich so offensichtlich gewandelt hat).
 
Ich werfe nur nebenbei in die Runde: In Deutschland wird einfach zu viel wert auf Äußeres gelegt, wobei wir noch gut dran sind. Denken wir an die vielen Plastiktreter. ;-) Nein..

Erst kürzlich waren wir im nahen Ausland, auf einer Hochzeitsfeier, letztes Jahr auch auf einigen. Die Leute machen sich rein gar nicht verrückt ob der Mode und passenden Schuhe. Gar weiße Socken habe ich gesichtet.
Es wird getragen was gefällt, und man sich leisten kann.

Wundert es, wenn es in diesen Gesellschaften viel mehr mit Liebe und Herzlichkeit zugeht?

Wir lassen uns zu sehr von irgendwelchen damals bestimmen Regeln irreführen, anstatt uns so zu kleiden, wie es einem gefällt. Wenn ich z.B. lese, dass man sich - um bei der Hochzeit zu bleiben - so zu kleiden hat, um den Brautpaar Respekt zu zollen, Wholecut, schwarz dieses und jenes... diese Feierlichkeiten waren meist herzlos und trocken. Gesellschaftskreise, die ich nicht mag (und nicht mehr hingehen brauche).

Letztes WE waren wir auf einer hohen Feier eines großen Konzerns; wie waren dort die Leute "von ganz oben" gekleidet..Meist sind es doch diese, die sich nicht den Regeln entsprechen kleiden kann. Man kann es tagtäglich im Büroumfeld sehen (..)
 
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Hochzeiten sind immer eine Sache für sich. Es ist sozusagen der wichtigste Tag im Leben und Menschen, die in ihrem Leben nie einen Anzug tragen, zwängen sich in Anzüge hinein und mit ihm sein ganzer Freundeskreis. Kein Wunder, dass alle verunsichert herumstehen und die Herzlichkeit auf der Strecke bleibt.

In Deutschland wird viel zu wenig wert auf das Äußere gelegt. Viel zu wenige überdenken mit Liebe ihre Garderobe, stellen diese Zusammen und nehmen sich etwas Zeit für die Lücken und Details. Aber zumindest versuchen sie die Sachen korrekt zu machen und fragen nach, wenn es mal soweit ist, und das erachte ich für sehr wertvoll.
 
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