Pepita/Hahnentritt als Anzug oder nur als Sakko?

Aber dann Qualifikation und Seriosität von Menschen an den Farbnuancen dieser Anzüge festzumachen, ist schon eigenwillig.
Rational betrachtet auf jeden Fall. Aber der Mensch ist zwar oberflächlich zu Ratio fähig, aber überwiegend von Emotionen und steinzeitlichen Instinkten geprägt, die seine Handlungsweise und die spontane Beurteilung von Menschen, über die er wenig weiß, bestimmen (mental shortcuts) und denen er sich in einer konkreten Konfrontation kaum entziehen kann. Jeder gute Coach im Bereich Business Communications kann das viel besser erklären als ich, ich bin ja nur Amateur und Anwender, der gelegentlich erlebt, wie erschreckend gut dezente Manipulation mit Kleidungshilfe funktionieren kann (und wie hintergründig fatal umgekehrt eine schlechte Kleidungswahl sein kann).

Ich muss aber zugeben, dass ich diese Eigentümlichkeit gelegentlich auch nutze. Ich bin mal mit zitronengelben Derbys zu einem Kunden gegangen, um ihm nicht wörtlich sagen zu müssen, dass ich ihn für einen einfallslosen Schwachkopf halte. Ist dann aber exakt so angekommen.
Klasse! :D
 
Es bleibt immer ein Sportsakko. Diese Art Personalberatungen kenne ich nur zur Genüge, Du bist vermutlich Student und fängst dort als Researcher an. Das heißt für Dich: schwarzer Anzug, helles Hemd, Krawatte. Aus die Maus.

Solche Sakkos wie Du sie gerne hättest sind zwar sehr schön aber leider nichts für das Büro. Ob Patches am Arm hin oder her, es ist klar ein Sakko für das Wochenende oder den Feierabend (bzw. die Tage zwischen Deiner Nebenbeschäftigung).

Ansonsten ist Orsay nichts hinzuzufügen. Stil bedeutet auch, immer zu wissen wo man wie gekleidet zu sein hat.

Schwarzer Anzug? ist das nicht der C-Ebene vorbehalten? ;-)
 
Mir stellt sich nur (ganz wertfrei) die Frage, was da noch übrig bleibt? Nur braune Anzüge? Ich denke mal rot, gelb, grün, weiß, orange und lila scheiden eh aus... :p

Gegen braun als Anzugfarbe ist meiner Meinung nach per se nichts einzuwenden. Aber als einzige Farbe?

Es dürfte wohl so viele Variationen von Braun wie von Blau geben, und wie viele Anzugträger beschränken sich auf Blau als Farbe?
 
Im Gegenteil, mit C-Ebene mein ich die Chiefs - CEO, CFO usw. Mir hat ein Herrenausstatter mal erzählt, das sich die Hierachie auch in der Farbe des Anzugs wiederspiegelt, je dunkler, desto höher, und das Schwarz deshalb für die Bosse reserviert sei.

Im letzten Jahr bin ich als Berater bei vielen Versicherungen imHaus gewesen - mein Eindruck ist, dass man sich im Alltag auf den höheren Ebenen eher erlaubt, sich legerer zu kleiden - Kombi statt Anzug, keine Krawatte, Sportmannschetten waren eher bei den Vorständen zu beobachten, während die Absolventen durchgehend aussehen wie dem Boss-Katalog entstiegen.
 
Im Gegenteil, mit C-Ebene mein ich die Chiefs - CEO, CFO usw. Mir hat ein Herrenausstatter mal erzählt, das sich die Hierachie auch in der Farbe des Anzugs wiederspiegelt, je dunkler, desto höher, und das Schwarz deshalb für die Bosse reserviert sei.

Im letzten Jahr bin ich als Berater bei vielen Versicherungen imHaus gewesen - mein Eindruck ist, dass man sich im Alltag auf den höheren Ebenen eher erlaubt, sich legerer zu kleiden - Kombi statt Anzug, keine Krawatte, Sportmannschetten waren eher bei den Vorständen zu beobachten, während die Absolventen durchgehend aussehen wie dem Boss-Katalog entstiegen.

Ein Wort das schon der Threadersteller nicht kennen wollte: Branchen-/Unternehmens-/Kulturabhängig
 
Schwarzer Anzug? ist das nicht der C-Ebene vorbehalten? ;-)

Ich kenne diese Art Unternehmen nunmal gut. Dass es hier zehn andere besser wissen, die offensichtlich mit Personalberatungen sonst nichts am Hut haben, erscheint mir relativ eigentümlich. Ich bin doch auch kein Handwerker der dann mal anfängt zu erzählen wie das Leben bei JP so funktioniert :confused:
 
Freunde, die Sache ist eindeutig geklärt. Mir liegt ein -die Erkenntisse dieser Runde gut zusammenfassender- exklusiver Vorabdruck der Neuauflage des Roetzels vor und dort heisst es auf S. 452 ff.

"Schwarze Anzüge galten bis vor kurzem vielen Uneingeweihten nur als adäquate Kleidung für Beerdigungen und festliche Anlässe unterhalb des Black Tie. In der Businesswelt galt die "Farbe" bislang bei Nichtwissenden als tumber Ausdruck teutonischer Provinzialität. Nun bahnt sich Schwarz aber unaufhaltsam den Weg aus den exklusiven Etagen der C-Ebene (C=CEOs, CFOs, CDU-Abgeordnete, Chefs vom ganzen), den Versicherungen und der arkanischen Welt der 8 Euro/h-Powerelite an den Telefonhörern der Personalberatungen. Viele Entscheider greifen gerne zum schwarzen Anzug, wenn sie als Ausdruck ihrer hierarchischen Spitzenstellung eine Alternative zur Kombination möchten. Auch Herrenausstatter bestätigen dies. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich diese Erkenntnis auch im Londoner Finanzdistrikt, auf den Geschäftsetagen Mailands und im Bankenviertel Frankfurts herumgesprochen hat."
 
L.A. Busch's Job wird auch sehr schön beschrieben :D Chapeau Herr Roetzel für die elegante Formulierung zum schwarzen Anzug.
 
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