Pepita/Hahnentritt als Anzug oder nur als Sakko?

Bevor Verwirrung entsteht: Ich musste bislang noch nicht so oft ins Büro, deshalb (noch) meine Unsicherheit.
Die aus der Unsicherheit abgeleitete Frage ist nachvollziehbar, nur kann sie dir keiner hier beantworten, da niemand dein Arbeitsumfeld kennt.

Bzgl. der Farbwahl: Ich will einfach lieber einen Anzug anhaben, der im Gesamtbild zu mir passt als einen zu tragen, in dem ich wie ausgek...zt aussehe. Da riskiere ich es auch, eine etwaige Erwartungshaltung meiner Ansprechpartner unberücksichtigt zu lassen als gefragt zu werden, ob ich krank sei. Was sich leider auch nicht durch ein bisschen Sonnenbaden ändert.
Das ist natuerlich richtig. Wenn du dich in blau oder grau nicht wohlfuehlst, solltest du es lassen. Zu wissen, welche Stoffe und Farben fuer welchen Anlass geeignet sind, schadet aber auch nicht.
Irgendwer hat hier mal geschrieben, wer unsicher ist, sollte es lieber lassen. Also den braunen Anzug tragen, weil man davon ueberzeugt ist. Und dies auch im Wissen das er nicht unbedingt der allgemeinen Erwartungshaltung entspricht, und gut ist.
 
Den Kommentar, ich solle auf eine von anderen bezahlte Arbeit verzichten, weil ich keinen blauen oder grauen Anzug tragen möchte, finde ich im Übrigen in kompletter Gänze unangebracht.
Das habe ich weder so geschrieben noch an Sie gerichtet, wenn Sie oben noch mal nachlesen möchten. Von daher dürfen Sie sich wieder abregen. Ich habe schon vorher verstanden, dass Sie nicht beraten, sondern in Ihrer bereits fixierten Meinung über die für Sie richtige Geschäftskleidung bestätigt werden wollten. Da Sie damit dann buchstäblich leben müssen, sowohl mit dem Anzug als auch mit den unbewussten Reaktionen Ihrer Mitmenschen in Ihrem Berufsumfeld, finde ich das auch überhaupt nicht schlimm. Mir ist da eine dedizierte Meinung immer lieber als unentschlossene Unsicherheit. Aber nehmen Sie mir auch bitte nicht übel, dass ich mit rund 20-jähriger Berufserfahrung in und mit Geschäftskleidung dazu gegebenenfalls eine andere Meinung bzgl. der situativen Wirkung von Farben habe, die nichts mit Mode oder Farbberatungen von Stilberaterinnen zu tun hat.
 
keine Anzüge in schwarz, blau oder grau

Mir stellt sich nur (ganz wertfrei) die Frage, was da noch übrig bleibt? Nur braune Anzüge? Ich denke mal rot, gelb, grün, weiß, orange und lila scheiden eh aus... :p

Gegen braun als Anzugfarbe ist meiner Meinung nach per se nichts einzuwenden. Aber als einzige Farbe?
 
wer seine persönlichen Verhaltensvorstellungen bzgl. Geschäftskleidung demonstrativ über die Erwartungshaltung seiner Ansprechpartner stellt, sollte vielleicht einfach im Stile eines echten Gentleman auf eine von anderen bezahlte Arbeitsausübung ganz verzichten. :)

Schöne Vorstellung. Gab es dazu nicht mal einen Spruch? "Ein Gentleman hat niemals auch nur eine grobe Vorstellung über seinen Kontostand." Jude Law sagt etwas in der Art in einer Oscar-Wilde-Verfilmung.

Ich denke aber auch, wer auf einen persönlichen Stil wert legt, der kann bestimmte Branchen, die darauf wiederum keinen Wert legen, meiden. Der beinharte Anpassungsdruck, der hier häufig als normal hingestellt wird, gilt ja nur für einen kleinen Bereich der Erwerbsarbeit. In der Medienbranche z.B. macht man sich mit einem Sparkassenanzug eher lächerlich. Wenn also jemand einen Sinn für Ästhetik in sich entdeckt oder auch nur produktiven Eigensinn, warum sollte der ausgerechnet in einem Job arbeiten, der das ablehnt?
 
Genau!: es gibt kein stilvolles Leben im falschen Anzug (Theodor W. Adornement)

Schöne Vorstellung. Gab es dazu nicht mal einen Spruch? "Ein Gentleman hat niemals auch nur eine grobe Vorstellung über seinen Kontostand." Jude Law sagt etwas in der Art in einer Oscar-Wilde-Verfilmung.

Ich denke aber auch, wer auf einen persönlichen Stil wert legt, der kann bestimmte Branchen, die darauf wiederum keinen Wert legen, meiden. Der beinharte Anpassungsdruck, der hier häufig als normal hingestellt wird, gilt ja nur für einen kleinen Bereich der Erwerbsarbeit. In der Medienbranche z.B. macht man sich mit einem Sparkassenanzug eher lächerlich. Wenn also jemand einen Sinn für Ästhetik in sich entdeckt oder auch nur produktiven Eigensinn, warum sollte der ausgerechnet in einem Job arbeiten, der das ablehnt?
 
Ich habe schon vorher verstanden, dass Sie nicht beraten, sondern in Ihrer bereits fixierten Meinung über die für Sie richtige Geschäftskleidung bestätigt werden wollten. Da Sie damit dann buchstäblich leben müssen, sowohl mit dem Anzug als auch mit den unbewussten Reaktionen Ihrer Mitmenschen in Ihrem Berufsumfeld, finde ich das auch überhaupt nicht schlimm. Mir ist da eine dedizierte Meinung immer lieber als unentschlossene Unsicherheit. Aber nehmen Sie mir auch bitte nicht übel, dass ich mit rund 20-jähriger Berufserfahrung in und mit Geschäftskleidung dazu gegebenenfalls eine andere Meinung bzgl. der situativen Wirkung von Farben habe, die nichts mit Mode oder Farbberatungen von Stilberaterinnen zu tun hat.

Das möchte ich doch noch einmal kommentieren, um die Sache vielleicht etwas ins richtige Licht zu rücken.
Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Anliegen, in einer bestimmten Meinung bestätigt zu werden. Ich war lediglich unsicher hinsichtlich meiner Fragen zum Pepita-Anzug, die mir ja auch ausführlich und von mehreren Leuten beantwortet wurden. Und den entsprechenden Ratschlägen - auch hinsichtlich Bürokompatibilität - werde ich wie schon gesagt folgen.
Über das Thema generelle Farbwahl fürs Büro wollte ich überhaupt nicht sprechen, entsprechend auch nicht in irgendetwas bestätigt werden. Dass jeder da seine eigene Meinung zum Thema hat, ist mir klar und das soll gerne auch so bleiben. Dass ich mit meiner Einstellung dazu relativ alleine stehe, ist mir auch bewusst und genau deshalb hatte ich da auch keinen großen Diskussionsbedarf. Ich hatte teilweise nur das Gefühl, als beratungsresistent oder dergleichen dargestellt zu werden. Da war ich dann sicher etwas empfindlich und entschuldige mich dafür.

@Selection: Ich versuche Anzüge in warmen Farben zu finden. Blau scheidet deshalb für mich aus, Grau ist theoretisch möglich, wenn es ein warmes Grau wäre. Habe ich bislang aber leider nicht gefunden. Vielleicht ist ein grauer Prince of Wales möglich, wenn die übergeordneten Karos in einer Herbstfarbe sind. Ich halte da stets die Augen offen.
Ich kann ja mal Bilder von meinem jetzigen Anzug machen, wenn er fertig ist, so dass sich jeder ein Bild machen kann, was ich mir jetzt ausgesucht hatte. Das ist sicher kein klassisch brauner Anzug, der aber meiner Meinung nach gut fürs Büro geeignet ist.
 
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Schöne Vorstellung. Gab es dazu nicht mal einen Spruch? "Ein Gentleman hat niemals auch nur eine grobe Vorstellung über seinen Kontostand."
Das ist auch mein Ziel, aber leider fehlen mir dazu noch die gewissen finanziellen Freiheiten (oder aber ich habe zu viel Realitätssinn). :)

Ich denke aber auch, wer auf einen persönlichen Stil wert legt, der kann bestimmte Branchen, die darauf wiederum keinen Wert legen, meiden. Der beinharte Anpassungsdruck, der hier häufig als normal hingestellt wird, gilt ja nur für einen kleinen Bereich der Erwerbsarbeit.
Ich denke, dass es einen offen geäußerten Anpassungsdruck in dieser Beziehung wirklich nur in sehr beschränkten Bereichen gibt. Es gibt aber einen sehr viel weiter gefassten Bereich, wo die Signale von Geschäftskleidung auf einen Kunden/Vorgesetzten - Kompetenz, Disziplin, Ehrgeiz, Vertrauenswürdigkeit, Durchsetzungsvermögen, gegenüber Kunden sichtbarer gegenwärtiger Erfolg als Voraussetzung für eine potenzielle Nachhaltigkeit einer Geschäftsbeziehung sowie Identifizierung des Gegenübers als Mitglied einer ähnlichen (oder höheren) sozialen Gruppe - viel subtiler funktionieren, ohne dass das den meisten Leuten heutzutage klar ist. Das gilt im Grunde mehr oder weniger für jede Büro- und Außendiensttätigkeit.

Berufliche Mißerfolge werden selten auf Fehlern bei der Kleidungswahl alleine basieren, sondern gehen häufig auch mit anderen Kommunikationsproblemen einher, aber der Einfluss ist bedeutsam und, da im Umfeld unbewusst wirkend, kaum hoch genug einzuschätzen.
 
Es gibt aber einen sehr viel weiter gefassten Bereich, wo die Signale von Geschäftskleidung auf einen Kunden/Vorgesetzten - Kompetenz, Disziplin, Ehrgeiz, Vertrauenswürdigkeit, Durchsetzungsvermögen, gegenüber Kunden sichtbarer gegenwärtiger Erfolg als Voraussetzung für eine potenzielle Nachhaltigkeit einer Geschäftsbeziehung sowie Identifizierung des Gegenübers als Mitglied einer ähnlichen (oder höheren) sozialen Gruppe - viel subtiler funktionieren, ohne dass das den meisten Leuten heutzutage klar ist. Das gilt im Grunde mehr oder weniger für jede Büro- und Außendiensttätigkeit.

Ja, das gilt selbst für Handwerker. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Tischler nun über und über mit Dichtungsmasse bekleckert ist oder Mahagonistaub auf dem Pulli hat.
Ich finde es daher auch verständlich, wenn eine Belegschaft eine bestimmte Stilebene vorlebt (also etwa Anzug). Aber dann Qualifikation und Seriosität von Menschen an den Farbnuancen dieser Anzüge festzumachen, ist schon eigenwillig.

Ich muss aber zugeben, dass ich diese Eigentümlichkeit gelegentlich auch nutze. Ich bin mal mit zitronengelben Derbys zu einem Kunden gegangen, um ihm nicht wörtlich sagen zu müssen, dass ich ihn für einen einfallslosen Schwachkopf halte. Ist dann aber exakt so angekommen.
 
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