Passform Beurteilung Sammelthread

Naja, ganz so baggy stelle ich mir das dann schon wieder umständlich vor, erst recht mit Sakko. Die Wahrheit (für mich) liegt irgendwo in der Mitte. Vielleicht auch eine Generationenfrage, für dieses Bodypainting bin ich jedenfalls zu alt (und vielleicht auch schlicht zu dick).
Nicht falsch verstehen, sieht gut aus wos gut aussieht, aber das ist halt nicht an mir.
 
Ich habe auch einige Kamakura Hemden die etwas weiter im Körper sind. Kragen, Arme und Schultern sind dafür perfekt und ich finde es passt besser zum OCBD als so super slim. Kommt sich auch auf den persönlichen Kleidungsstil an.

Man schaue sich zum Beispiel Cary Grant in North-by-Northwest an oder generell ältere Filme. Die Hemden sind etwas weiter, sieht aber tadellos aus.
 
bitteschön, passt ja... ich frage mich mittlerweile ernsthaft nach dem Sinn dieses Stangs. Scheint ja jedermann nur zu verunsichern. Die Krux des Internets...

Ein Hemd darf Falten werfen! Ein klassisches Hemd zum Beispiel MUSS Falten werfen, denn ohne Falten ginge eine klassische Weite gar nicht. Hier zur Ansicht ein Brooks Brothers OCBD aus den späten 1950ern... auf neudeutsch heißt das "billow" und es gehört zu einem Nicht-Slim-Skinny-Fit-Wahnsinn einfach dazu :)
Hm, sorry, aber das sieht für mich einfach nur deutlich zu weit aus. Das könnte ich mir nicht mehr mit "klassisch" schönreden.
 
Ist es aber nicht. Du bist zu jung. ;) Ich kann mich erinnern, dass man noch vor 15 Jahren kaum schmälere Hemden bekommen hat... Glaub es oder nicht, das ist die klassische Weite. Der Kragen ist mir fast zu eng, die Ärmel und Schultern passen genauestens und damals (ala das Hemd erzeugt wurde, ungefähr 1958) gab es kaum übergewichtige Amis... Die ersten "Trim Fits" (zB das Gant Hugger) kamen erst später auf, waren aber auch viel weiter, als die Hemden der letzten Dekade...
Hm, ich weiß wohl, dass die Hemden früher weiter waren, kann mich auch an die Hemden meines Vaters aus den 90ern erinnern. Gruselig finde ich es trotzdem, verstehe auch den Sinn nicht.
Man muss natürlich keine hautengen Hemden tragen - das ewige Slim-Fit-Bashing ist aber auch langsam langweilig - verstehe auch, wenn man das nicht will, aber so wahnsinnig viel überstehenden Stoff finde ich einfach unästhetisch.
EDIT: Mal ganz davon abgesehen dürften maßgeschneiderte Hemden auch vor 15 oder noch mehr Jahren deutlich körperbetonter geschnitten gewesen sein. Warum viele RTW-Hersteller trotzdem solche Zelte verkauft haben: Erklärt ihr es mir. ;)
 
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Bequemlichkeit beim OCBD (Sporthemd)... Und einfach eine gewisse Bewegungsfreiheit bei allen anderen. Ein Hemd ist nämlich nicht elastisch wie ein Polo zB. Schau dir mal die Turnbull & Asser-Hemden von James Bond (Connery) an :)

Ein Hemd war früher mal umterm Gilet, später zumimdest umterm Sakko versteckt...
Ok, wenn man so weit zurückgeht und das OCBD tatsächlich noch als Sportbekleidung betrachtet, kann ich das nachvollziehen, fernab von Elastan etc. natürlich logisch.
Warum das aber über die Jahre fortgeführt wurde, verstehe ich trotzdem nicht, denn es zeichnet mMn nach bei jeder Figur eine ungünstige Silhouette, wenn doppelt so viel Stoff verarbeitet ist, wie nötig. ;)
Ich trage ja auch recht körpernahe Hemden, aber kann nicht sagen, dass sie unbequem sind. Im Gegenteil.
 
Ok, wenn man so weit zurückgeht und das OCBD tatsächlich noch als Sportbekleidung betrachtet, kann ich das nachvollziehen, fernab von Elastan etc. natürlich logisch.
Warum das aber über die Jahre fortgeführt wurde, verstehe ich trotzdem nicht, denn es zeichnet mMn nach bei jeder Figur eine ungünstige Silhouette, wenn doppelt so viel Stoff verarbeitet ist, wie nötig. ;)
Ich trage ja auch recht körpernahe Hemden, aber kann nicht sagen, dass sie unbequem sind. Im Gegenteil.
Ich will ja hier nicht den belehrenden Greis spielen, aber das ist wirklich eine Frage der Lebenserfahrung, nämlich wieviele Modezyklen man schon so erlebt hat. Als ich angefangen habe aus sowas zu achten, das war Ende der 80er wurden die Hemdenschnitte relativ weit, solche trugen fast alle (übrigens auch ein Onkel, der sich bei Müller Maßhemden versorgte). Ein anderer Onkel war noch mit dem Auftragen einer riesigen älteren van Laack Sammlung beschäftigt, die sehr schlank geschnitten waren (70s halt, weit ausgestellte Hosen, aber Hemden knalleng) und für mich bereits völlig antiquiert waren - im Fernsehen trug das niemand mehr - außer der Tatort von 1979 wurde wiederholt. Als ich anfing normale Herrenhemden zu kaufen/auszusuchen - vielleicht um 1990 rum - war das alles ähnlich weit wie von Leer R. gezeigt - also wohl nochmal ein voller Zyklus in diesen 30 Jahren durchlaufen - und das gab es eigentlich auch nichts schmäleres.

Bis 2005 konnte ich ein Hemd in passender Kragenweite kaufen und es passte immer. Heute muss ich fragen, ob es an der Taille auch weit genug ist ... und ich habe sehr lang gebraucht mich an die engen Hemden zu gewöhnen, die mir vor 30 Jahren so antiquiert schienen.

Lange Rede kurzer Sinn: Auch das "Normale" ist Zyklen unterworfen, wenn man genug davon gesehen hat, empfindet man das von Leer R. gezeigte Hemd als genauso klassisch wie einen gemäßigten modernen Schnitt. Wenn wir uns hier in 20 Jahren wieder unterhalten, werden Dir ein paar Mittzwanziger vermutlich sagen, dass dieses Presswursthemden doch wohl unmöglich als "klassisch" gelten können. Wirklich extrem ist nur das, was auch von konservativen Zeitgenossen seinerzeit schon für extrem befunden wurde, alles was dem breiten Konsens entsprach ist für sich "klassisch".

Ach ja, Bequemlichkeit: Ich finde weite Hemden nach wie vor bequemer, finde nicht zu enge jetzt aber auch nicht unbequem. Man gewöhnt sich an alles ...
 
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Gerade so locker getragen finde ich den Schnitt sehr kleidsam. Sportlich, auf die klassisch elegante Art. Das sieht in meinen Augen nicht nur klasse aus, sondern hat auch handfeste Vorteile. Legt Mann nämlich ein paar Zentimeter zu, sei es bedingt durch Sport oder … ein kleines Formtief :D*, verzeiht so ein Hemd das deutlich länger als ein Slim-Fit Modell. Ich habe z.B. großzügig geschnittene Hemden aus den frühen 2000ern, die mir heute noch gut passen, während mir von drei Jahre alten Slim-Fits beim Einatmen die Knöpfe abzuspringen drohen.
 
Sowas ist einfach auch eine Figur-Frage: fuer jemandem mit zu viel auf den Rippen ist es besser zu weite als zu schmale Hemden zu tragen.
 
Gute, körpernahe Passform ungleich Presswurst und dass Slim Fit klassisch ist, hat ja auch keiner behauptet. ;)
Ansonsten würde ich Timo zustimmen. Mir erschien das gezeigte Hemd einfach nur besonders "übertrieben" weit.
Verstehe auch nicht, wo die Kunst liegt, ein solches z.B. auf Maß herzustellen.
 
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